Peinlicher Protest als Bilderrätsel Doppelt dagegen

Die Studiengebühren sind passé, vor Freude durchbrachen Bayerns Oppositionspolitiker eine Bildungsbarriere aus Kartons. Die Proteste gegen die Campus-Maut waren erfolgreich, die Mittel aber oft sehr schlicht. Särge, Kreuze, nackte Haut - wir zeigen die beliebtesten Motive im Bilderrätsel.
Oppositionspolitiker klauen Demo-Idee von 2009: Mit Schmackes gegen Bildungsbarrieren

Oppositionspolitiker klauen Demo-Idee von 2009: Mit Schmackes gegen Bildungsbarrieren

Foto: Andreas Gebert/ dpa

Die Studiengebühren im Freistaat Bayern sind ab Herbst Geschichte. Mit Ausnahme der FDP-Vertreter stimmten die Abgeordneten am Mittwoch für ein Ende der Gebühren fürs Erststudium. Gegen die Campus-Maut hatten vor allem Studenten ausdauernd gekämpft, seit sie 2007 eingeführt worden war.

Fallen die Gebühren in Bayern und Niedersachsen weg, verschwindet neben der finanziellen Belastung von bis zu tausend Euro pro Jahr auch ein beliebtes Thema, gegen das Studenten immer wieder auf die Straße gingen. Doch auch wenn das Bezahlstudium passé ist, die klassischen Formen der Proteste sind es vermutlich nicht.

Wie zum Beweis und um das Ende der Studiengebühren zu feiern, stellten bayerische Oppositionspolitiker am Mittwoch Kartons auf, um eine Bildungsbarriere umzuschubsen. Der Sprung durch die Kartonwand war angekündigt - und trotzdem so wenig kreativ wie die ewigen schwarzen Demo-Särge oder das Kreuz, unter dem so gerne "die Bildung zu Grabe getragen" wird.


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Um Missverständnissen vorzubeugen: Protest ist unerlässlich für die Demokratie, der Kampf gegen Studiengebühren ist ehrenwert. Langweilig wird es aber immer dann, wenn hochschulpolitische Gruppen eine Pressemitteilung für eine Aktion verschicken, obwohl man die in den vergangenen Jahren schon ein dutzendmal gesehen hat, zum Beispiel wenn "die Bildung baden geht".

Heute ist es wichtiger denn je, für sein Anliegen eine passende und originelle Protestform zu finden. Echte Demonstranten konkurrieren mit Ein-Klick-Empörungen auf Plattformen wie Avaaz.org, auf denen Aktivismus zu einer rein virtuellen Übung geworden ist. Demgegenüber ist jede Latsch-Demo zwar vorzuziehen, aber Motive wie Särge oder nackte Brüste und Popos bei Bildungsprotesten reichen nicht mehr.

Wir haben die häufigsten Protestmotive gesammelt und zu einem Kartenspiel zusammengefasst: Finden Sie die doppelten Bilder der deutschen Studenten-Protestkultur - mit möglichst wenigen Fehlern und so schnell es geht. mehr...

jon

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