E-Mail-Gruselkabinett Hallöchen, Herr Professor!
"Hallo, lieber Prof J" - wer über Jahre hinweg mit Studenten auch und immer häufiger via E-Mail kommuniziert, staunt Bauklötze. Fernab der geregelten Bahnen universitärer Kommunikation und brieflichen Anstandes gerät man in einen Dschungel von Pseudo-Anbiederei, Jugend-Slang und Hybris, der viele Profs schockt und verwirrt.
Dabei sollte man sich allerdings nicht in die Griesgrämigkeit wertkonservativer Unkenrufe versteigen, die alles Neues verdammt und das Hohelied der (Alt)-Dudensprache singt. Jugendsprache macht Sprache lebendig. Das Internet trägt zum Gedeihen der deutschen Sprache und ihrer Vielfalt bei.
Und als Hochschullehrer ist man im Umgang mit Studierenden berufsmäßig verpflichtet, auch deren Slang zu verstehen und aufzugreifen. Andernfalls droht eine Wiederholung des Eklats rund um das berühmte Fehlurteil des Oberlandesgerichts München, das vor Jahren einmal den Ausdruck "echt ätzend" in einem PC-Handbuch als Ausdruck höchsten Lobes für ein Computerprogramm gesehen und ihm deshalb (fälschlicherweise) Urheberrechtsschutz zugebilligt hatte.
So innovativ sie sind, manchmal übertreiben Studierende in ihrem "geil abgefahrenen Webgroove". In meinem Skurrilitäten-Mail-Kabinett finden sich einige Typen studentischer Mailabsender. Um etwaigen Zweifeln vorzubeugen: Die Zitate sind authentische Zeugnisse aus dem universitären Alltag.
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