Examensangst: Informationsfehler trieb Studentin in den Selbstmord

Sharmishta Roy ist tot. Die indische Studentin nahm sich das Leben, weil sie glaubte, durchs Examen gefallen zu sein. Doch in Wahrheit hatte sie bestanden.

Schon einmal hatte Sharmista Roy, 20, ihr High-School-Examen vermasselt. Dieses Mal sollte es klappen. Als die Ergebnisse im Internet veröffentlicht wurden, war sie zu nervös, nach ihren Noten zu schauen - und beauftragte Freunde. Diese brachten ihr schlechte Nachrichten: Sie habe ihren Abschluss "nicht gut gemacht" - auf der Liste der erfolgreichen Prüflinge habe ihr Name gefehlt, berichtet Asit Sau, Polizeichef aus Habra nahe Kalkutta.

Die junge Frau konnte die vermeintliche Schmach nicht verkraften und strangulierte sich mit einem langen Kleidungsstück. Wenig später überprüfte der Bruder der Toten noch einmal die Ergebnisse und stellte fest: Die Studentin hatte ihr Examen doch bestanden.

Selbstmorde wie der von Sharmista Roy sind in Indien keine Seltenheit, denn der Druck auf Schüler und Studenten ist extrem groß. Ohne guten Schulabschluss haben indische Schüler keine Chance, einen der begehrten Plätze an einem College zu ergattern. Haben sie keine gute Ausbildung, ist die Jobsuche aussichtslos.