Exzellenz-Wettbewerb Deutschland kürt elf Elite-Unis - Karlsruhe steigt ab
Die Sieger in der zweiten Exzellenzinitiative von Bund und Ländern stehen fest. Bis 2017 dürfen sich elf Unis mit dem Titel Elite-Uni schmücken: Dies sind zum einen die Aufsteiger HU Berlin, die Unis Bremen, Köln, Tübingen und die TU Dresden, zum anderen die Titelverteidiger LMU und TU aus München, die FU Berlin, die Unis Konstanz und Heidelberg sowie die RWTH Aachen.
Abgestiegen sind das Karlsruher Institut für Technologie, was besonders überraschend ist, und die Unis Freiburg und Göttingen. Nicht geschafft in die Spitzengruppe neu aufzusteigen haben es Bochum und Mainz.
In der aktuellen und letzten Phase der Exzellenzinitiative geht es um 2,4 Milliarden Euro für die Spitzenforschung und darum, welche Unis sich künftig zur Elite zählen dürfen. Neun Unis waren das bisher, weil sie sich schon in der ersten Phase der Exzellenzinitiative durchgesetzt haben und seit 2006 oder 2007 gefördert werden. Insgesamt werden in dieser vorerst letzten Runde der Exzellenzinitiative 39 Universitäten mit insgesamt 99 Projekte gefördert, teilte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in Bonn mit.
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Hier geht es zur Übersichtsgrafik: Sieger und Verlierer im Elite-Wettbewerb.
Die Abstimmungsverfahren funktionierte so: Zunächst teilten Vertreter von DFG und Wissenschaftsrat die Unis in drei Gruppen ein. Heraus kam eine Exzellenz-Ampel: grün für Unis, die auf jeden Fall Elite sind, gelb für Wackelkandidaten, rot für jene, die keine Chance haben.

Elite-Unis: So sehen Sieger und Verlierer aus
An diesem Freitag berieten dann die Vertreter der Wissenschaft gemeinsam mit den Wissenschaftsministern von Bund und Ländern. Eigentlich sollte nur über die gelbe Gruppe diskutiert werden - in der waren Köln und Tübingen, die es schließlich beide schafften. Doch die jeweiligen Landesvertreter sprachen auch Mainz und Göttingen noch einmal an, die beide in der roten Gruppe waren. Beide scheiterten.
Die Unis, die zur Elite gehören wollten, mussten sich in drei Förderlinien bewerben: Es geht erstens um Promotionsprogramme (Graduiertenschulen), zweitens um fachübergreifende Forschungsverbunde verschiedener Wissenschaftsdisziplinen (Exzellenzcluster) und drittens um Zukunftskonzepte der Universität selbst.
Nur wer in den ersten beiden Förderlinien überzeugt und dort jeweils auch den Zuschlag für mindestens ein Projekt bekommt, hat die Chance, auch sein Zukunftskonzept durchzuboxen. Daran hängt weiteres Fördergeld - und eben das Siegel Elite-Universität und viel Renommee. Karlsruhe scheiterte, weil ein Cluster wegbrach. Die Wissenschaftsministerin Baden-Württenbergs, Theresia Bauer, sagte: "Dass Freiburg und Karlsruhe ihren Status verloren haben, ist schon auch schmerzlich." In der Summe sei sie aber zufrieden mit dem Abschneiden ihres Bundeslandes.
Das Geld für die Exzellenzinitiative kommt zu 75 Prozent vom Bund und zu 25 Prozent von den Ländern, es wird verteilt über fünf Jahre an die Unis fließen. Weitere Runden der Exzellenzinitiative soll es nach 2017 nicht geben. Um die Finanzierung von Spitzenforschung danach wird noch zwischen Bund und Ländern gerungen.