Feiern für Fortgeschrittene So gehen originelle Motto-Partys

Natürlich kann verkleiden witzig sein - aber wer wirft sich schon zum fünften Mal in sein Bad-Taste-Outfit? Hier rechnen die Feier-Experten Sebastian Leber und Nana Heymann mit schlechten Party-Mottos ab und erklären, wie es besser geht.
White Dinner in Paris: Alle tragen Weiß - ist das kreativ und lustig?

White Dinner in Paris: Alle tragen Weiß - ist das kreativ und lustig?

Foto: GONZALO FUENTES/ REUTERS

"Bad Taste" und "20er-Jahre" bringen Spaß, viele Gäste aber auch zum Gähnen, so inflationär werden sie inzwischen veranstaltet. Elf Mottos, die Abwechslung versprechen:

Kik-Party. Die Freunde dürfen ausschließlich in Klamotten des gleichnamigen Textildiscounters erscheinen, das gesamte Outfit darf nicht mehr als 15 Euro gekostet haben. Schuhe ausgenommen.

Komm-wie-du-bist-Party. Jeder Gast trägt genau die Kleidung, die er in dem Moment anhatte, als er die Einladungsmail öffnete.

Dunkel-Party. Alle Fenster werden abgeklebt, die Lichter bleiben aus. Handys müssen am Eingang abgegeben werden.

Rubix-Party. Jeder erscheint mit sechs Kleidungsstücken in unterschiedlichen Farben. Diese sind: Rot, Orange, Gelb, Blau, Grün und Weiß. Auch Hüte, Handschuhe und Halstücher zählen. Im Laufe des Abends tauschen die Gäste einzelne Stücke untereinander. Wer als Erstes einfarbig dasteht, gewinnt.

Fear-and-Loathing-Party. Es darf alles ausprobiert werden, was Johnny Depp in der Verfilmung des Hunter-S.-Thompson-Klassikers "Fear and Loathing in Las Vegas" getan hat. Nur Radio in Badewanne schmeißen ist nicht erlaubt.

All-White-Party. Die Gäste kleiden sich komplett in Weiß, dazu gibt es Batida de Coco, Piña Colada und Kuchen mit Zitronenglasur, außerdem weiße Deko und Tischdecken. P. Diddy veranstaltet jedes Jahr eine All-White-Party. Gute Gelegenheit, schamlos kiloweise Raffaellos zu essen, ohne als Snob dazustehen.

Todsünden-Party. Jeder Gast muss mit seinem Kostüm eine der sieben Hauptlaster symbolisieren - also Hochmut, Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid oder Faulheit.

Graffiti-Party. In der ganzen Wohnung werden Eddingstifte und Sprühdosen verteilt, die Gäste dürfen sich an den Wänden austoben. Reizvoll und nur realisierbar, wenn ohnehin eine Renovierung ansteht.

Ampel-Party. Gäste in festen Beziehungen tragen ein rotes Oberteil, Singles ein grünes. Gelb bedeutet: Es ist kompliziert.

ABC-Party. Eher für Teenager geeignet. Das Kürzel steht für Anything But Clothes ("Alles außer Kleidung"). Als Outfit ist also alles erlaubt, was nicht als Kleidung gilt - zum Beispiel Paketband, Handtücher, Alufolie, Mülltüten, Klopapier, Federn, Schilder, Zeitungen. Ergibt Phantasiekreationen wie beim Deichkind-Konzert.

Böse-Überraschungs-Party. Jeder Gast wird zu einer anderen Motto-Party eingeladen. Während sich einer auf eine Superhelden-Party vorbereitet, glaubt der andere an eine 50er-Jahre-, der Dritte an eine Schlager-Party. Ergibt eine spektakuläre Mischung und irritierte Gesichter beim Eintreffen.

Dies ist ein Auszug aus dem Buch "Nachts sind alle Katzen blau. Feiern für Fortgeschrittene", erschienen im Goldmann-Verlag.


FEIERN FÜR FORTGESCHRITTENE

Foto: Corbis

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