Geschlechterumfrage
Männer studieren Fächer mit Genie-Faktor
Mathematik ist Männersache, Psychologie etwas für Frauen? Was wie ein Klischee klingt, ist an Unis Realität. Eine Umfrage zeigt: Es könnte am Geniekult der Studienrichtungen liegen.
Welt-Genie und Mann: Der Physiker Albert Einstein im April 1955
Foto: A0001 UPI Arthur Sasse/ dpa
Warum werden manche Fächer fast nur von Männern studiert und andere von Frauen?
Für eine Studie, deren Ergebnisse jetzt in der Zeitschrift "Science" veröffentlicht wurden, befragten Wissenschaftler um die amerikanische Philosophin Sarah-Jane Leslie 1820 Studenten, Doktoranden und Professoren aus 30 verschiedenen Fachrichtungen. Die Forscher wollten von ihren Probanden unter anderem wissen, in welchen Fächern sie die meisten Genies, also weit überdurchschnittlich intelligente und talentierte Menschen, erwarten.
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Foto: Christian Charisius/ picture alliance / dpa
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Das Ergebnis: Es wurden mit Physik, Mathematik und Philosophie ausgerechnet jene Fächer am häufigsten genannt, in denen auch der Anteil der studierenden und promovierenden Männer überdurchschnittlich hoch ist.
Die Theorie der Forscher: Frauen sind eher bescheiden und lassen sich vom Genie-Kult und den großen Namen, die es zum Beispiel in der Philosophie gibt, abschrecken - Männer überschätzen sich gern mal und neigen dazu, sich selbst neben Nietzsche oder Kant zu sehen. Die Ergebnisse belegten also wieder einmal, dass geniale Fähigkeiten immer noch eher mit Männern assoziiert würden, folgern die Autoren.