Hochschulen in Deutschland Studierendenzahl erreicht neuen Rekordwert

Mit fast 2,9 Millionen Studierenden ist der Andrang an Unis und FHs in Deutschland so hoch wie nie zuvor. Nicht nur in den Hörsälen wird es noch enger - auch Wohnheime und Mensen fehlen.
Studierende in Heidelberg: Die Hörsäle werden immer voller

Studierende in Heidelberg: Die Hörsäle werden immer voller

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Uwe Anspach/ DPA

Neuer Rekordwert bei den Studierendenzahlen: Im laufenden Wintersemester sind 2.897.300 Nachwuchsakademiker an Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland eingeschrieben. Das sind noch einmal knapp 30.000 mehr als im Wintersemester 2018/19, ein Plus von einem Prozent. Das teilte das Statistische Bundesamt  am Mittwoch mit.

Der starke Akademisierungstrend der vergangenen Jahre setzt sich damit fort: Seit 2009 ist die Zahl der Studierenden um rund 37 Prozent gestiegen. Damals waren 2.121.200 Studierende eingeschrieben. Einen Rückgang der Studierendenzahl in einem Wintersemester habe es zuletzt 2007/2008 gegeben, so die Statistiker.

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • 61,4 Prozent der Studierenden sind an Universitäten eingeschrieben - dazu zählen auch Pädagogische und Theologische Hochschulen.

  • Die Fachhochschulen kommen auf einen Anteil von 35,5 Prozent der Studierenden.

  • Deutlich geringer sind die Zahlen an Verwaltungsfachhochschulen (1,8 Prozent) sowie an Kunsthochschulen (1,3 Prozent).

Auf den ersten Blick widersprüchlich ist die Feststellung der Statistiker, dass die Zahl der Studienanfänger leicht gesunken ist, um 0,7 Prozent. Dass die Studierendenzahl insgesamt trotzdem gestiegen ist, liegt an den Absolventen: Die ließen sich mit ihrem Abschluss mehr Zeit und kompensierten damit den Rückgang bei den Studienanfängern.

Angesichts der gestiegenen Nachfrage nach Studienplätzen fordert das Deutsche Studentenwerk (DSW) 3,4 Milliarden Euro von Bund und Ländern für den Ausbau und die Modernisierung von Studentenwohnheimen und Mensen. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Rolf-Dieter Postlep, Präsident des Studentenwerks, sagte demnach, die hohen Studentenzahlen machten einen Hochschulsozialpakt von Bund und Ländern erforderlich.

Von den 3,4 Milliarden Euro müssten mehr als die Hälfte in den Neubau und die Sanierung von Studentenwohnheimen investiert werden. 1,6 Milliarden Euro sollen in die Sanierung, Modernisierung und den Ausbau von Mensen und Cafeterien fließen. Die Studentenzahl sei seit 2007 um 48 Prozent gestiegen, die Zahl der Tischplätze bei den Studentenwerken aber nur um 14 Prozent, sagte DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde.

him/dpa
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