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Studenten in U-Haft: Verdammte Angst

Foto: Andrea Ventura

Kunstraub im WM-Rausch Wie es zwei Studenten im Knast erging

Daniel und Lukas begingen im Alkoholrausch einen ungeplanten Kunstraub - und brachten damit halb Deutschland zum Lachen. Hier erzählen sie, wie es ihnen während der fünf Monate in U-Haft ergangen ist.

Es sind die Stunden nach dem Sieg im WM-Finale, als zwei Studenten den größten Fehler ihres Lebens begehen.

Wie viele Zeitungsleser und TV-Zuschauer bald erfahren werden, heißen sie Daniel und Lukas, sind 23 und 22 Jahre alt und studieren Theaterwissenschaften in Erlangen.

Die beiden jungen Männer sehen das denkwürdige 1:0 gegen Argentinien bei einem Public Viewing im 20 Kilometer entfernten Nürnberg. Danach ziehen sie durch die Innenstadt, landen erst in einer Karaokebar und irgendwann in einer Kneipe neben dem Ostbau des Germanischen Nationalmuseums, der schon seit Wochen wegen Renovierungsarbeiten eingerüstet ist.

Als Daniel und Lukas kurz vor vier Uhr wieder herauskommen, sind beide betrunken und haben im wahrsten Sinne des Wortes eine Schnapsidee: Sie beschließen, auf das Baugerüst zu klettern und dort auf den Sonnenaufgang zu warten. Oben angekommen, entdecken sie ein offenes Dachfenster und fassen einen Entschluss, der sie teuer zu stehen kommen wird: Die beiden hangeln sich durchs Fenster in das Museum.

Komm, wir klauen einen Nolde

Mehrere Kameras in den Gängen zeichnen danach auf, wie Lukas und Daniel etwa 20 Minuten durch die Räume geistern und dann vor einem kleinen Ölgemälde stehen bleiben: "Herr und Dame" von Emil Nolde, 46 mal 65 Zentimeter groß, etwa 850.000 Euro wert.

Es ist unklar, was in Lukas' Kopf vor sich geht, auf jeden Fall hängt er das Bild, das nicht extra an der Wand gesichert ist, einfach ab und klemmt es sich gegen 4.30 Uhr unter den Arm. Es wird der "irrste Kunstraub" des Jahres, wie die "Bild"-Zeitung später schreibt. Die beiden Studenten klettern durchs Dachfenster wieder zurück aufs Gerüst und werden unten schon von fast 20 Polizisten erwartet, die durch einen Bewegungsmelder alarmiert wurden.

Mit Handschellen gefesselt bringen sie Daniel und Lukas zur Vernehmung und führen sie dem Haftrichter vor; laut einer Blutprobe haben sie beide etwa 1 Promille Alkohol im Blut. Wie das bei Diebstählen dieser Größenordnung nicht unüblich ist, ordnet der Richter Untersuchungshaft an.

Daniel und Lukas werden in unterschiedliche bayerische Gefängnisse eingeliefert. Nicht nur ihre Anwälte, auch Familien und Freunde protestieren vergebens gegen die U-Haft, die ihnen ungewöhnlich hart erscheint. Sie fragen sich, wie es sein kann, dass zwei Studenten, die bisher unauffällig waren und wahrscheinlich planlos und im Rausch ein Bild gestohlen haben, genauso behandelt werden wie Mörder, Vergewaltiger und andere Schwerverbrecher.

Alles Klagen hilft nichts: Die beiden werden bis zu ihrem Prozess im Dezember fünf Monate einsitzen. Für den UniSPIEGEL haben sie aufgeschrieben, wie es ihnen beim Haftrichter und hinter Gittern ergangen ist. Über die eigentliche Tat wollen sie auf Anraten ihrer Anwälte nicht mehr sprechen, zumindest nicht in der Öffentlichkeit. Beide bezeichnen sie aber als den "dümmsten Fehler" ihres Lebens.

Lukas:

Mir war übel, als ich vor dem Haftrichter saß. Ich hatte nach der durchgefeierten Nacht weder geschlafen noch gegessen, ich war einfach nur fertig und schockiert. Und der Richter behandelte mich so herablassend, wie mich selten zuvor jemand behandelt hatte. Ich fühlte mich nicht wie ein Mensch, der zum ersten Mal etwas verbrochen hatte. Ich fühlte mich wie ein Schwerverbrecher, der zum wiederholten Male rückfällig geworden war.

Schnell war klar: Ich musste ins Gefängnis und während der Untersuchungshaft auf meinen Prozess warten. Für mich brach eine Welt zusammen. Der Richter begründete die U-Haft mit erhöhter "Fluchtgefahr". Man sagte mir, ich hätte zwar Bindungen im Inland, diese seien aber nicht als besonders fest zu bewerten. Das Einzige, was ich verlieren würde, sei mein Zimmer im Wohnheim und ein begonnenes Studium. Außerdem hätte ich noch keine eigene Familie. Was sollte mich also davon abhalten, einfach abzuhauen?, fragte der Richter.

Fassungslos hörte ich all diese Worte und war wütend, wie klein der Richter mein Leben machte. Ging er wirklich davon aus, dass ich mein Dasein im Untergrund fristen wollte? Irgendwo im Ausland vielleicht? Wegen eines einzigen Fehlers im betrunkenen Zustand?

Ich war noch nie kriminell geworden, und ich bin ein sensibler Mensch. Jetzt war ich nur noch verzweifelt, denn es drohten mir ja bis zu zehn Jahre Haft für den Diebstahl eines so wertvollen Gemäldes. Wenn ich erst nach so langer Zeit wieder rauskommen sollte, könnte ich dann weiter studieren? Wie würde meine Familie damit umgehen? Und würde ich meine Großeltern, die vielleicht nicht mehr lange lebten, jemals wiedersehen?

Telefonieren war nicht erlaubt

Ich konnte es einfach nicht fassen und fragte mehrmals, ob ich meinen Vater anrufen könne. Der Haftrichter sagte mir, ich dürfe zwar noch nicht selbst telefonieren, aber es sei erlaubt, eine Person benachrichtigen zu lassen. Und es sei mir gestattet, einen Brief zu verfassen, der am folgenden Tag in die Post gehen werde. Dann ließ er mich abführen.

Ich schrieb ein paar Zeilen an meine Freunde. Wenige Tage vor meiner Verhaftung hatte meine Hausärztin eine Depression bei mir diagnostiziert, und etliche Menschen in meinem Umfeld wussten davon. Sie brauchten eine Erklärung für meine Abwesenheit, sie mussten unbedingt erfahren, dass ich "nur" in Haft sitze und ich mir nichts angetan hatte.

Danach hörte ich tagelang nichts, weder von meinem Vater noch von meinen Freunden. Mir wurde auch nicht mitgeteilt, wie mein Vater auf den Anruf reagiert hatte. Als er mich vier Tage nach meiner Verhaftung in der JVA besuchte, erfuhr ich, dass ihn bis dahin niemand von Polizei oder Gericht kontaktiert hatte. Er hatte über Umwege von meiner Verhaftung erfahren: Ein Reporter der "Bild"-Zeitung hatte bei uns im Wohnheim Recherchen über mich angestellt und dadurch auch eine meiner Kommilitoninnen aufgeschreckt. Die wiederum hatte dann meinen Vater angerufen.

Am Anfang hatte ich Angst, in der JVA auf andere Gefangene zu treffen. Ich bin nicht der Typ, der es leicht haben würde, dachte ich. Ich sehe wenig respekteinflößend aus und konnte mir vorstellen, dass ein Student der Theaterwissenschaften nicht gerade hoch im Kurs steht im Haftalltag. Doch meine Furcht legte sich schnell. Ich lag zuerst in einer Gemeinschaftszelle mit zwei weiteren Männern und schlief in einem Stockbett. Nach einigen Wochen bekam ich einen Job in der Bücherei und wurde in eine Einzelzelle verlegt. Ich war natürlich froh, aber nicht unbedingt wegen der Mitgefangenen. Die, mit denen ich zu tun hatte, waren eigentlich alle freundlich zu mir und behandelten mich wie eine Art kleinen Bruder. Dabei waren Totschläger, Kinderschänder und andere Schwerverbrecher darunter.

Angst vor der Isolierzelle

Auch wenn ich keine Gewalt erlebte, war die Zeit im Knast der blanke Horror. Es war in erster Linie die Ungewissheit, die an mir zehrte. Ich wusste ja nicht, was für ein Urteil ich bekommen würde und wie lange ich danach im Gefängnis bleiben müsste. Es war ein ständiges Schwanken zwischen Hoffnung und Verzweiflung, und an manchen Tagen fehlte mir jeglicher Antrieb. Außerdem litt ich unter der Angst, etwas falsch zu machen und unschuldig in irgendetwas hineinzugeraten, das die Aufseher bestraft hätten - zum Beispiel mit dem Entzug meines Jobs in der Bücherei, den ich sehr mochte.

Ich habe einmal miterlebt, wie es einen Streit zwischen zwei Insassen gab. Nachdem einer der Männer einem anderen ins Gesicht geschlagen hatte, meldete der Attackierte den Vorfall bei den Beamten. Die Folge: Nicht nur der Angreifer, sondern auch der andere verlor seinen Job. Wer traut sich denn da noch, über irgendwelche Angriffe oder andere Missstände Bericht zu erstatten?

Fürchterliche Angst hatte ich auch davor, wegen irgendeines Vergehens oder Fehlers für einige Tage in die Isolierzelle, den "Bunker", gesperrt zu werden. Ich war einmal für eine halbe Stunde darin, weil ein Urin-Test widersprüchliche Ergebnisse geliefert hatte und mir Drogenmissbrauch vorgeworfen wurde. Glücklicherweise konnte der Verdacht kurz darauf durch einen Kontrolltest entkräftet werden.

Im schlimmsten Fall ist man im "Bunker" bis zu zehn Tage lang 23 Stunden am Stück eingesperrt und kann dort rein gar nichts tun; es gibt keinen Fernseher und auch kein Radio wie in den normalen Zellen. Man darf dort nicht einmal eine Uhr tragen, die Fenster sind aus Milchglas, sodass man ganz allein mit sich ist. Es ist bekannt, dass dies die Gefangenen so fertigmacht, dass sich viele das Leben nehmen wollen. Deswegen dürfen dort keine normalen Klamotten getragen werden, man trägt nur Papierunterhosen. Aus denen kann man sich keinen Strick basteln.

Ich dachte bislang, das Gefängnis soll eine Strafe sein - aber erst nach einer Verurteilung. Denn alle Menschen, die in U-Haft sitzen, warten noch auf ihren Prozess und gelten ja vor dem Gesetz als unschuldig. Ich kam mir aber die ganze Zeit über wie ein Schwerverbrecher vor. Ich frage mich mittlerweile: Wieso behandelt das System Verdächtige wie mich auf diese Weise?

Als ich nach fünf Monaten aus der U-Haft entlassen wurde und mein Urteil kassiert hatte, traf ich einen Mann, der gerade freigesprochen worden war. Ich sagte ihm, dass er jetzt eine Entschädigung bekomme, schließlich habe er unschuldig in U-Haft gesessen. Da erzählte er mir, das bisschen Geld helfe ihm auch nicht mehr. Er habe durch die Haft seinen festen Arbeitsplatz, seine Wohnung und seine Frau verloren. So gesehen ist es mir noch ganz gut ergangen. Ich habe eigentlich nichts verloren, ich kann jetzt einfach weiter studieren. Ich bin nur ein bisschen ernster und zynischer geworden.

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Ausgabe 1/2015

Am Ende einer Nacht
Die bizarre Geschichte zweier Studenten, die ein wertvolles Bild gestohlen haben

Diesmal mit Geschichten über die Kultgruppe Deichkind, Hochschulräte, die auf Staatskosten feiern, und Jura-Studenten, die mit der Todesstrafe liebäugeln. Wollt ihr das Heft nach Hause bekommen?Für Studenten: SPIEGEL-Abo-AngeboteDen UniSPIEGEL gibt's auch kostenlos an den meisten Hochschulen.UniSPIEGEL 1/2015: Heft download

Daniel:

Ich hatte große Angst, als ich mit Handschellen gefesselt im Auto der Kriminalpolizei saß und sich das große Tor der Justizvollzugsanstalt langsam öffnete. Niemand, den ich kenne, hat jemals ein Gefängnis von innen gesehen, und wenige Stunden zuvor hätte ich es noch für unmöglich gehalten, dass ich der erste aus diesem Kreis bin, dem das vergönnt sein würde.

Ich kannte Justizvollzugsanstalten nur aus amerikanischen Serien wie "Prison Break" und anderen Filmen, und meist ist der Knastalltag da alles andere als kuschelig. Ich fragte mich, wie lange ich wohl mein Essen an mächtigere und stärkere Insassen abgeben müsste? Ich fragte mich, wie oft ich in den ersten Wochen wohl Prügel einstecken müsste und wann ich das erste Mal unter der Dusche vergewaltigt werden würde? Ich war also drauf und dran, in Panik auszubrechen, aber ich wurde ziemlich schnell beruhigt. Am Abend des ersten Tages trat ein rumänischer Gefangener an meine Seite, schenkte mir einen Snickers-Riegel und sprach mir gut zu: "Ich weiß", sagt er, "es ist hart, aber die ersten Tage sind die schlimmsten!"

Glücklicherweise wurde ich von meinen Mitgefangenen die ganze Zeit über gut behandelt. Die schlimmste Gewalt, die ich im Knast beobachtete, war eine Ohrfeige.

Trotzdem war die Zeit in U-Haft alles andere als angenehm. Nach einigen Tagen merkte ich, dass der psychische Stress der größte Feind eines Untersuchungshäftlings ist; diese verdammte Angst, dass das alte Leben vorbei ist und nie wiederkommt.

Zwei Stunden Besuch im Monat

In der JVA saßen fast ausschließlich Untersuchungshäftlinge. Die wenigsten von ihnen wussten, wie lange sie noch auf ihre Verhandlung warten müssten, geschweige denn, wie das Strafmaß ausfallen würde. Die meisten hofften inständig auf eine Bewährungsstrafe, ich natürlich auch. Leider gab es viele Tage, an denen ich nicht mehr daran glauben konnte und ich mir fast sicher war, dass ich wegen einer solchen unüberlegten Dummheit eine mehrjährige Haftstrafe kassieren würde. Mir war klar, dass das vielleicht mein ganzes Leben kaputt machen würde.

Die Hoffnung zu verlieren war die intensivste und schmerzhafteste Erfahrung, die ich in meinem Leben bisher gemacht hatte; ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen. In meinen dunkelsten Stunden gab es nur eine Sache, die mich nach vorn blicken ließ: meine Freundin.

Seit fast vier Jahren bin ich mit ihr zusammen, und obwohl das Gefängnis 220 Kilometer von ihrem Wohnsitz entfernt ist, kam sie in jeder Woche. Ich hatte als Untersuchungshäftling Anspruch auf zwei Stunden Besuch pro Monat. Somit fuhr meine Freundin jede Woche fast 500 Kilometer, um mich jeweils nur für eine halbe Stunde zu sehen. Diese gemeinsame Zeit war oft der einzige Lichtblick meiner Gefängniswoche, denn jeder Tag ist dort nahezu gleich. Glücklicherweise durfte ich zumindest arbeiten und in einem großen Saal gemeinsam mit anderen Inhaftierten Playmobilteile mit Gummis fixieren und sie in Kartons einräumen.

So waren die Werktage auf jeden Fall besser als das Wochenende, wenn weniger JVA-Wärter arbeiten und man jeden Tag 22 Stunden am Stück eingesperrt wird. Die anderen beiden Stunden darf man an der frischen Luft oder in den Gemeinschaftsräumen verbringen. Was mir half, war der Gedanke daran, dass ich bald wieder meine Freundin umarmen und von ihr etwas von meinen Kumpels und meiner Familie erfahren konnte.

Freiheit ist ein Geschenk

Die Gespräche mit ihr waren allerdings nicht immer ganz einfach, unter anderem darum, weil in der Mitte des Tisches, an dem wir saßen, eine etwa 30 Zentimeter hohe Glasscheibe angebracht war, damit sich Häftlinge und ihre Gäste nichts zustecken können. Den Sinn dieser Trennscheibe habe ich nie verstanden. Denn wir wurden nicht nur vor Besuchsbeginn nach Metallgegenständen untersucht, sondern auch die komplette Zeit von einem Beamten beobachtet, der im Raum saß und natürlich auch jedes unserer Worte hörte. Sobald wir flüsterten, wurde er skeptisch.

Besonders ärgerte mich, dass ein neu eingestellter Beamter meiner Freundin und mir dann auch noch verbot, über die Scheibe hinweg Händchen zu halten. Bis auf eine kurze Umarmung zu Beginn und zum Ende des Besuchs durften wir uns nicht berühren. Wie ungerecht behandelt haben wir uns gefühlt!

Diese Willkür war leider an vielen Stellen zu bemerken. Viele JVA-Mitarbeiter ließen sich die Freiheit, kleinere Dinge auch mal selbst zu entscheiden, und manchmal vermutete ich sogar Boshaftigkeit dahinter. Ein Beamter wies zum Beispiel einen meiner Zellengenossen aus heiterem Himmel an, die Fotos seiner Familie und Freunde abzuhängen, die er bekommen und direkt an die Wand neben sein Bett geklebt hatte. Die Bilder dürften ausschließlich an der dafür vorgesehenen Pinnwand angebracht werden, hieß es. Wenn ich daran denke, dass dieser ehemalige Zellengenosse, an dessen Unschuld ich übrigens glaube, seit sieben Monaten in Untersuchungshaft sitzt und jetzt beim Aufwachen nicht einmal mehr seine Familie sehen darf, tut es mir von Herzen weh. Ich halte bis heute Briefkontakt zu ihm und anderen Gefangenen.

Ich habe während der Zeit, so hart sie auch war, einige gute Freunde gefunden. Man bot mir eine Einzelzelle an, aber die wollte ich gar nicht. Ich bin ein geselliger Mensch, und in einer Einzelzelle wäre ich wahrscheinlich komplett durchgedreht, und die Zeit wäre noch langsamer vergangen. Ich war natürlich trotzdem unglaublich erleichtert, als ich im Dezember das Gefängnis wieder verlassen durfte.

Seit ich frei bin, empfinde ich alles als ein riesiges Geschenk. Ich glaube, dass vielen Menschen gar nicht klar ist, dass man ohne Freiheit eigentlich nicht glücklich werden kann. Ich sehe jetzt auch vieles gelassener, und ich hoffe, dass das noch lange so bleiben wird. Über die kleinen Probleme des Alltags kann ich jetzt oft nur noch schmunzeln: Ich habe fünf Monate im Knast gesessen, das relativiert doch einiges.

Am Dienstag, 2. Dezember 2014, werden Daniel und Lukas nach einem Urteil des Landesgerichts Nürnberg auf freien Fuß gesetzt.

Lukas, der das Bild abhängte, bekommt eine Bewährungsstrafe über 21 Monate wegen versuchten schweren Diebstahls, Daniel kassiert wegen Beihilfe 15 Monate (wir berichteten).

Der Vorsitzende Richter zeigt sich fest überzeugt, dass die Tat "ungeplant" war und die beiden Studenten nur aus einer Bierlaune heraus ins Museum einstiegen und das Nolde-Bild mitnahmen. Zudem erkennt er "mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen" und wirft die Frage auf, warum am Museum ein Dachfenster offen stand und ein so teures Bild nicht extra mit Dübeln an der Wand gesichert wird.

Daniel und Lukas nehmen ihr Studium wieder auf und bekommen nach ihrer Freilassung sogar ein gemeinsames Praktikum an einem Theater in Saarbrücken angeboten.

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