Mit dem Rad durch Afrika 15.000 Kilometer auf Achse
"Es ist soweit. In ein paar Stunden werde ich gen Süden aufbrechen. Wer weiß, welche Überraschungen mich erwarten, welche Planänderungen anstehen", schrieb der Jurastudent Sebastian Woitsch am 10. September 2005 in sein Internet-Tagebuch. Von da an war sein Fahrrad zwei Jahre lang sein Zuhause: Er radelte von Leipzig nach Kapstadt.
Küche, Schlafzimmer, Werkstatt und Fotoatelier schnallte er aufs Vorderrad - Kleiderschrank, Medizinschrank und alle anderen Dinge fanden in den Packtaschen auf dem Gepäckträger Platz. Für alle Fälle hatte er außerdem eine gefütterte Sturmhaube, Pfefferspray und Signalraketen dabei.
In der ersten großen Etappe fuhr er durch Europa - von Leipzig über Rimini nach Istanbul, dann weiter nach Syrien. Und auf nach Afrika: Auf SPIEGEL ONLINE erzählt Woitsch, der inzwischen 29 ist und sein erstes Staatsexamen absolviert hat, wie er von Syrien über Jordanien nach Afrika einbog und dann den ganzen Kontinent per Rad durchquerte. Obwohl - genau genommen konnte er längst nicht immer in die Pedale treten. Im Regenwald zum Beispiel musste er immer wieder absteigen und schieben, sein Rad manchmal sogar tragen. Der Boden war einfach zu matschig.
Sebastian Woitsch hat viel erlebt: Er fuhr mit Ziegen, Schildkröten, Affen und einem Dieb auf einem Boot über den Kongo-Fluss, ließ eine Tagebuch-Kontrolle über sich ergehen, wurde wie ein Popstar behandelt und sah Gorillas aus nächster Nähe.
Etappe für Etappe durch Afrika: Die Erlebnisse kann nachlesen, wer mit der Maus über die nebenstehende Karte fährt und die Länder anklickt.
Afrika-Tour, 1. Etappe: "Ihr Tagebuch und Ihren Pass bitte"