Online-Umfrage Studentenspiegel Wie gut bin ich wirklich?
Was kann ich? Was will ich? Was soll ich tun? Eine Antwort auf die drei Grundfragen studentischer Existenz zu finden, dauert in der Regel bis zum Examen - oder weit darüber hinaus. Der Studentenspiegel, eine Initiative des Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL, der Unternehmensberatung McKinsey & Company und des Internet-Providers AOL, soll Hochschülern helfen, sich selbst einzuschätzen: Ziel der Online-Befragung ist es, Studenten ein Instrument in die Hand zu geben, mit dem sie ihr weiteres Studium und die darauf folgende Phase des Berufseinstiegs besser planen können.
Im Gegensatz zu anderen Umfragen ermittelt der Studentenspiegel weder die Zufriedenheit mit dem eigenen Studium noch den Ruf einer bestimmten Hochschule oder eines Fachbereichs. Stattdessen erhalten Hochschüler die Möglichkeit, ihren eigenen Werdegang und ihre bisherigen Studienleistungen mit Kommilitonen in ganz Deutschland zu vergleichen.
Die Teilnehmer geben in einen einfachen Fragebogen ein, wie sie in zwölf Kategorien abschneiden, die für fast jede Bewerbung auf dem Arbeitsmarkt zählen: Alter, Abiturnote, Prüfungsleistungen, Studiendauer, Sprach- und EDV-Kenntnisse, Berufs- und Auslandserfahrung, Preise und Stipendien, Veröffentlichungen und außeruniversitäres Engagement.
Wer den Fragebogen vollständig ausfüllt , erhält ein persönliches Qualifikationsprofil. Es zeigt anhand dieser objektivierbaren Angaben, wo die eigenen relativen Stärken und Schwächen liegen. Das persönliche Profil ordnet die Qualifikationen außerdem vor dem Hintergrund von drei künftigen Berufsfeldern ein: Wirtschaft und Industrie, öffentlicher Dienst und Verbände sowie Forschung und Wissenschaft. Je nach Zielrichtung werden die einzelnen Kriterien unterschiedlich gewichtet. So sind zum Beispiel Praktika und Fremdsprachenkenntnisse für den Einstieg in ein Unternehmen wichtiger als für eine Karriere an der Uni.
Lesesaal oder Außendienst?
Die persönlichen Qualifikationen werden jeweils im Vergleich zum durchschnittlichen Profil von Mitstudenten angezeigt, die ebenfalls an der Befragung teilgenommen haben. So erfährt jeder Teilnehmer, wo er steht, ob er etwa zu den besten zehn Prozent eines Studienganges gehört. Ähnliche Vergleiche geben Universitäten in Großbritannien und den Vereinigten Staaten ihren Studenten häufig als "diploma supplements", Zusätze zu Zwischen- oder Abschlusszeugnissen, mit auf den Weg.
Der Studentenspiegel stellt außerdem einen Bezug zu den Absolventen des jeweiligen Faches her. So bekommen Teilnehmer einen Hinweis darauf, welche Studienschwerpunkte sie setzen könnten und wo sie eventuell noch aufholen müssen. Soll ich mein Hauptstudium zügig durchziehen oder noch ein Auslandssemester einlegen? Mache ich in den Semesterferien ein Praktikum oder frische ich lieber meine Französisch-Kenntnisse auf? Solche Entscheidungen, die großen Einfluss auf spätere Berufsaussichten haben, soll der Studentenspiegel erleichtern.
Keine Chance für Kuschelnoten
Auch für Universitäten können die Ergebnisse der Studentenspiegel-Umfrage nützlich sein. Sie erfahren aus den - anonymisierten - Daten, wie gut, wie praxisorientiert oder wie auslandserfahren ihre Studenten in einem bestimmten Fachbereich im Vergleich zu anderen Fakultäten sind. Daraus können sie beispielsweise die Notwendigkeit ableiten, Bewerbungstrainings anzubieten oder engere Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen.
Bei der Auswertung werden Unterschiede in der Notengebung zwischen den einzelnen Hochschulen berücksichtigt. So soll ausgeschlossen werden, dass Studenten von Universitäten mit einem Hang zur Kuschelbenotung im Vergleich unverhältnismäßig gut abschneiden.
Die Methodik wird von einem wissenschaftlichen Beirat überwacht; aufwändige technische und statistische Verfahren sichern die Aussagekraft der Ergebnisse. Das Ausfüllen des Fragebogens dauert nur wenige Minuten. Die Online-Befragung läuft ab sofort bis zum Ende der Vorlesungszeit im Sommersemester.
Testen Sie sich: Hier geht es zum Studentenspiegel