Auswahlgespräche in Oxford Haben Sie das Zeug zum Elitestudenten?

Warum haben Löwen Mähnen? Wie teilen Piraten ihre Schätze? Und müssen Gedichte kompliziert sein? Mit ungewöhnlichen Fragen prüft die Uni Oxford ihre Bewerber. Testen Sie Ihr Wissen!
Studenten in Oxford

Studenten in Oxford

Foto: Oli Scarff/ Getty Images

Für Eilige: Hier geht es direkt zu den Fragen und Antworten.

Der Weg an die britische Eliteuni in Oxford führt nicht nur über gute Schulnoten, sondern auch über Interviews. Dozenten und Professoren aus den verschiedenen Studiengängen unterhalten sich mit den Bewerbern - und stellen ihnen ziemlich knifflige Fragen.

Einige Beispielfragen hat die Universität Oxford jetzt veröffentlicht  - beispielsweise aus dem Bereich Informatik.

Informatik-Frage:

Sieben Piraten haben 100 Goldmünzen. Der Schatz soll aufgeteilt werden, aber nach klaren Piratenregeln:
1. Der älteste Pirat nimmt die Aufteilung vor.
2. Alle Piraten - auch der älteste - stimmen über die Aufteilung ab. Mindestens die Hälfte muss zustimmen. Wenn weniger als die Hälfte zustimmen, wird der älteste Pirat über Bord geworfen und die Verteilung beginnt von vorne.
3. Die Piraten handeln rein logisch und halten sich an die Regeln - aber sie versuchen, nach diesen Regeln für sich persönlich das meiste herauszuholen.

Was also sollte der älteste Pirat den anderen vorschlagen?

Die Antwort:

"Das ist ein Standard-Logikproblem und ein gutes Beispiel für unsere Fragen", sagt Brian Harrington vom Keble Collage in Oxford. "Wir prüfen damit, ob Studenten Probleme in kleinere Pakete aufteilen und ob sie etwas strukturiert abarbeiten können." Seine Antwort sieht so aus:

Um das Problem zu lösen, muss man gedanklich bei zwei verbliebenen Piraten beginnen und sich dann zahlenmäßig immer weiter nach oben arbeiten. Der älteste Pirat ist immer Pirat A, die anderen dann entsprechend B, C und so weiter.

Zwei Piraten: A schlägt vor, alles zu bekommen. Er stimmt dafür und erhält 100 Münzen.

Drei Piraten: Pirat A weiß, dass er über Bord geworfen würde, wenn Pirat C leer ausgeht. Das wäre aber auch der Fall, wenn A nicht mehr dabei wäre. Also besticht Pirat A seinen Kollegen C mit einer Münze, behält selbst 99 Münzen und B geht leer aus.

Vier Piraten: A weiß, dass im Falle seines Todes Pirat C auf jeden Fall leer ausgehen würde. Also besticht er ihn mit einer Münze. Pirat A erhält also 99 Goldmünzen, C erhält eine, B und D gehen leer aus.

Fünf Piraten: Pirat A braucht jetzt schon drei Stimmen für seinen Vorschlag, um zu überleben. Er muss also jeden Kollegen, der dann leer ausgehen würde, mit einer Münze bestechen - das sind die Piraten C und E. Die Piraten B und D gehen leer aus.

Sechs Piraten: Auch hier muss Pirat A die Piraten C und E bestechen, die Seeräuber B, D und F gehen leer aus. A bekommt also 98 Münzen, je eine geht an C und E.

Sieben Piraten: Hier muss der älteste Pirat vier Stimmen bekommen und demnach drei andere Seeräuber bestechen. C, E und G bekommen eine Münze, die anderen bekommen nichts.

So eindeutig fallen die Antworten in den anderen Fächern jedoch meistens nicht aus. Stattdessen geht es darum, Schulwissen aus dem jeweiligen Fach mit Fantasie, Logik und eigenen Gedanken weiterzuentwickeln.

Hätten Sie das Zeug zum Oxford-Studenten? Testen Sie sich hier selbst:

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