Komisch. Was riecht denn hier so?
Foto: imagoWG-Krach war für Ludger Büter lange Alltag:
Der Diplom-Psychologe schlichtete im Auftrag des Kölner Studentenwerks Konflikte in Wohngemeinschaften. Auf dieser Seite lindert er den WG-Kummer der SPIEGEL-ONLINE-Leser.
Susann und Sophia schreiben:
Lieber Herr Büter,
vor Kurzem hat sich unser Mitbewohner ein Pups-Spray gekauft. Also eine Sprühdose mit einer Substanz, die wie Furz riecht. Er findet es wohl total witzig, uns mit diesem Spray anzusprühen.
Zwar haben wir ihm mehrmals versucht klarzumachen, dass es wirklich, wirklich stinkt und er das bitte in der WG unterlassen soll. Aber es kümmert ihn nicht. Überhaupt nicht. Er hört einfach nicht auf damit.
Von dem Gestank müssen wir beide uns fast übergeben. Unter anderem sprüht er es, wenn wir uns frisch geduscht haben, in unsere Haare. Er lacht aber immer nur. Da die Zimmer einzeln vermietet sind und keiner von uns Hauptmieter ist, können wir ihn nicht einfach so rauswerfen. Seit Wochen sind wir in dieser Situation und wissen nicht mehr weiter.
Wir hoffen, Sie können uns weiterhelfen.
Susann und Sophia
WG-Psychologe Ludger Büter antwortet:
Liebe Susann und Sophia!
Ihr Erlebnis mit dem Mitbewohner ist ebenso skurril wie eindimensional. Das heißt, die Situation ist mit wenigen Worten beschrieben und ebenso zu beantworten: Ihre freundlichen Bitten wurden ignoriert. Wenn er ansonsten ein auskömmlicher Mitbewohner ist, sagen Sie ihm das und warnen ihn gleichzeitig ein letztes Mal vor einer Fortsetzung seiner Übergriffe.
Nach den zahlreichen Berichten einschlägiger "Experten" im Internet handelt es sich hier um ein Spray, das massives körperliches Unbehagen auslösen kann. Ist das bei Ihnen der Fall, dürfte die Grenze zur Körperverletzung überschritten sein.
Wenden Sie sich an Ihre örtliche Polizei-Inspektion und erstatten Sie Anzeige. Ich habe mich versichert, dass man diese dort ernst nehmen wird.
Dieser Rat mag Ihnen vielleicht massiv erscheinen, aber bedenken Sie die bemerkenswerte Rücksichtslosigkeit und Uneinsichtigkeit Ihres Mitbewohners.
Wohngemeinschaften sind toll, das einzig Lästige sind die Mitbewohner. Sie leeren dein Nutella-Glas, haben lauten Sex und noch lautere Musikanlagen. Oder weint dein Zimmernachbar dauernd und wirkt depressiv? Schreist du alle nur noch an? Bei WG-Kummer hilft Erziehungswissenschaftlerin Sabine Stiehler. Schick deine Fragen, Sorgen, Probleme an wg-kummer@unispiegel.de. Mit einer Einsendung erklärst du dich mit einer anonymen Veröffentlichung auf SPIEGEL ONLINE und sämtlichen anderen Medien der SPIEGEL-Gruppe einverstanden.
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.
Die Hölle, das sind die anderen: Das Leben in einer WG ist nicht immer leicht. Manche Mitbewohner sind unordentlich, waschen einfach nie ab oder denken immer nur ans Saufen. Oder alles zusammen. Ludger Büter ist Deutschlands erfahrenster WG-Psychologe. Im Interview erzählt er von seinen Fällen. Mehr...
Muss sich das Baguette im Ofen spiegeln? Thilos ist Student, seine Mitbewohner arbeiten bereits. Deswegen verlangen sie von ihm, dass er mehr putzt als sie. So geht das nicht, urteilt WG-Psychologe Ludger Büter, es muss mehr Ordnung her. Mehr...
Meine Mitbewohnerin drangsaliert meine Katze: Eine Katze? Gar kein Problem. Das hatte Elnis Mitbewohnerin behauptet, als sie einzog. Doch dann beginnt sie einen Feldzug gegen das Tier, sperrt es im Zimmer ein und lässt es aus der Wohnung entwischen. Was tun? WG-Psychologe Ludger Büter verrät es in seiner Sprechstunde. Mehr...
Hilfe, meine Exfreundin wohnt bei mir: Erst war es die große Liebe, dann ein Riesendrama. Und alles passiert in denselben vier Wände. Björn lebt mit der Frau, die inzwischen seine Exfreundin ist, weiterhin in einer WG und braucht Rat. Zu viel Nähe in einer WG ist immer heikel, sagt Psychologe Büter. Mehr...
Meine Mitbewohnerin nimmt Flüchtlinge auf: Julias WG ist äußerst humanitär und gibt Geflohenen eine Heimat. Das ist lobenswert, aber auch anstrengend. Julia will sich eine neue Wohnung suchen, sobald sie ihre Masterarbeit fertig hat. Doch plötzlich will ihr die Mitbewohnerin den Auszug erschweren. Mehr...
Meine Mitbewohnerin schaltet auf stur: Nadja wohnt im Studentenwohnheim mit zwei weiteren Bewohnern. Doch die halten sich nicht an den Putzplan, nehmen keine Rücksicht, beteiligen sich nicht an den Nebenkosten. Ein klärendes Gespräch könnte helfen. Wenn sich die Mitbewohner denn darauf einließen. Mehr...
Mein Mitbewohner wächst exzessiv Wäsche: Was macht er da nur? Ständig stopft Björns Mitbewohner Wäsche in die Maschine, fast jeden Tag eine Ladung. Zum Trocknen hängt er sie ins Wohnzimmer, wo sich deswegen schon Schimmel bildet. Heimlich zählt Björn die Waschgänge mit. Wie spricht man das Thema am besten an? Mehr...
Meine Mitbewohner qualmen mich voll: Endlich Nichtraucher! Mit dem guten Vorsatz hat's geklappt. Doch die Mitbewohner von Sebastian greifen weiterhin munter zur Zigarette. Jetzt fragt er sich: Wie sorge ich dafür, dass sie Verständnis für meine neuen Bedürfnisse zeigen? Mehr...
Meine Mitbewohnerin hat Sex in unseren Zimmern: Nanu, die Decke lag doch gestern noch anders? Und was sind das für Geräusche aus dem Zimmer nebenan, die Mitbewohnerin ist doch gar nicht zuhause? Christianes neue Nachbarin verhält sich ziemlich schamlos. Mehr...
Wie koordiniere ich elf Mitbewohner? Katharinas WG-Belegschaft ist breit und unübersichtlich. Da braucht es ein klares Regelwerk. Eine der Vorschriften lautet: Wer nicht putzt, muss Bier spendieren. Klappt nur leider trotzdem nicht. Mehr...
Er ist ganz nett, dürfen wir ihn trotzdem rauswerfen? Ein richtiges Problem haben Hanna und ihre Freundin eigentlich nicht mit ihrem Mitbewohner. Aber irgendwie bereuen sie die Wahl jetzt doch. Darf Hanna ihn rauswerfen, ohne konkreten Anlass? Psychologe Büter findet klare Worte. Mehr...
Mein Mitbewohner isst mir mein Essen weg: Wer guckt denn da so verstohlen in den Kühlschrank? Sabrinas Mitbewohner kauft selbst das Billigste, vergreift sich dafür aber ungehemmt an ihren teuren Bio-Produkten. Inzwischen bunkert Sabrina die Einkäufe sogar in ihrem Zimmer, doch selbst da sind sie nicht sicher. Mehr...
Sie verwandeln unsere Küche in eine Großbäckerei: Laras WG mutiert zu einer Kuchenfabrik, seit ihre Mitbewohnerinnen das Backen als Geschäftsmodell entdeckt haben. Sie beliefern Hochzeiten und Geburtstagsfeste und verteilen Visitenkarten mit der Nummer des WG-Telefons in der ganzen Stadt. Zum Backen dient das Mehl aus dem Gemeinschaftsvorrat. Mehr...
Ich bleibe, um zu nerven: Saskia hat längst eine neue Wohnung, doch lieber bleibt sie noch ein paar Wochen in ihrer alten WG, um ordentlich Rache zu nehmen. Sie kocht stinkende Kohlsuppe und wirft den lärmenden Entsafter an. Womit sie nicht gerechnet hatte: Die Mitbewohner nerven zurück. Mehr...
Sie liefern sich Eierschlachten mit den Nachbarn: Christian hatte sich auf ein angenehmes Auslandsjahr in Madrid eingestellt, doch dann versuchten seine Mitbewohner eines Abends, Eier ins Küchenfenster gegenüber zu werfen. Leider erfolgreich. Bald flogen Eier zurück. Am Schluss attackierten sie auch noch die Nachbarn über ihnen. Jetzt will Christian vom WG-Psychologen wissen: Wie kann ich es diesen Chaoten heimzahlen? Mehr...
Muss der Sohn meiner Mitbewohnerin die Wohnung putzen?: Sandra hat eine Mitbewohnerin; die hat einen zwölfjährigen Sohn; der lässt gerne seine Cornflakes-Schalen stehen. Kein Problem, findet Sandra, so sind Teenies. Aber sollte er sich nicht auch am Putzplan beteiligen? WG-Psychologe Büter hat eine andere Idee. Mehr...
Mit wem wohne ich da? Eine Wohngemeinschaft ist an sich prima, sie spart Geld und spendet Gesellschaft. Wenn nur die Nervensägen in den Nachbarzimmern nicht wären. Der UniSPIEGEL zeigt eine Typologie von elf potenziellen WG-Genossen - von zum Davonlaufen bis gerade noch erträglich. Mehr...
Melden Sie sich an und diskutieren Sie mit
Anmelden