Ratten als Währung Ein kaltes Bier für ein kaltes Tier

Ein Bier, bitte: Neuseeländischer Jäger und Thekengast
Neuseeland hat neue Bierpreise eingeführt: Pro Glas zahlt man eine Ratte. Zumindest in einer Bar auf dem Campus der Victoria University in Wellington - dort können Studenten tote Nager gegen Bier eintauschen.
Hintergrund für die morbide Aktion namens "Beer Trap" ist eine Rattenplage in der neuseeländischen Hauptstadt. Die Tiere wurden im 19. Jahrhundert von Siedlern in das Land eingeschleppt, vermehrten sich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte epidemisch und bedrohen nun heimische Tierarten.
Auf die Idee, die Studenten als Rattenfänger einzusetzen, kam die Uni-Gruppe der Science Society gemeinsam mit einer städtischen Initiative, die sich dafür einsetzt, Wellington von ursprünglich nicht heimischen Tierarten zu befreien. Deren Gründer Gareth Morgan erklärte im neuseeländischen Fernsehen: "Studenten mögen Bier. Und Ratten mögen Studentenwohnungen. Also dachten wir: Bringen wir diese beiden Dinge zusammen."

Trinkspiele: Auf die Bäume, fertig, Prost
Bei der Science Society konnten sich die Studenten kostenlose Fallen abholen; der Fang durfte dann gegen einen Sieben-Dollar-Biergutschein für die Campus-Bar eingetauscht werden. "Wir haben rund 50 tote Tiere in sechs Wochen bekommen", sagte Jonathan Musther von der Science Society.
Die Ratten wurden registriert, tiefgekühlt und sollen anschließend wissenschaftlich untersucht werden, um zum Beispiel mehr über ihre Nahrungsgewohnheiten herauszufinden. Das Projekt Beer Trap wird wahrscheinlich im nächsten Semester wiederholt, auch andere Unis hätten schon Interesse angemeldet. "Das ist eine Win-win-Situation für alle", sagte Gareth Morgan. "Außer für die Ratten."

Ausgabe 3/2014
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