Vergewaltigung an US-Unis "Unwillkommener physischer Kontakt"

Sofie Karasek: In Berkeley sollte ein neues Leben beginnen
Foto: SPIEGEL ONLINEAls ihr Kommilitone sich zu ihr ins Bett legte, als sie seinen Herzschlag spürte und seine Finger, klebrig vor Schweiß, begriff sie nicht, dass er sie missbrauchte. Sie fragte sich: Darf ich mich wehren? Wie würden die anderen reagieren? Muss ich dankbar sein für seine Aufmerksamkeit?
In jener Nacht im Februar 2012 übernachtete Sofie Karasek, damals 18 Jahre alt, mit zehn anderen Studentinnen und Studenten in einem Hotelzimmer im US-Bundestaat Kalifornien. 4800 Kilometer trennten sie von Eltern und Freunden in ihrer Heimatstadt Cambridge, 800 Kilometer trennten sie von Berkeley, hier hatte sie sich vor zwei Semestern für Political Economy eingeschrieben und begonnen, sich ein neues Leben aufzubauen.

"GOT INTO UC BERKELEY BEST DAY OF MY LIFE", postete Sofie Karasek nach der Zusage bei Facebook.
Foto: © Robert Galbraith / Reuters/ REUTERSDie Uni schmückt sich mit 51 Nobelpreisträgern, die Stadt gilt als fortschrittlich, Sofie Karasek hoffte auf Gleichgesinnte, die sich wie sie gern engagieren. Deswegen sagte sie zu, als sie von der Tagung der Studentenorganisation hörte - auch wenn sie niemanden kannte. Es wird dir gefallen, hatten Freunde gesagt.
Das tat es. Rund 40 Studenten nahmen teil, sie diskutierten, gingen spazieren. Sie habe sich sehr willkommen gefühlt, sagt Sofie Karasek heute. Endlich angekommen.
Dann legte sich der Kommilitone zu ihr ins Bett.
Er war älter als sie, einer der Leiter, sie die Neue. Sie habe ihn geschubst, sagt sie, mehrmals. Gegen 4.30 Uhr, nach einer Stunde, schätzt sie, hörte er plötzlich auf. Am nächsten Tag sei er immer in ihrer Nähe gewesen, als habe er ihr zeigen wollen: "Ich beobachte dich."
Angst, Wut, Panik, Schock und Scham
Wenn Sofie Karasek heute von dieser Nacht erzählt, dann stockt sie, dann knibbelt sie an den Fingernägeln, dreht an ihren langen, blonden Haaren, wippt mit dem Fuß, manchmal sagt sie auch nichts. Hat er sie nur angefasst? Sie nickt.
Sofie Karasek, heute 21 Jahre alt, spricht mit voller, tiefer Stimme. Eine Frau, die herzlich lacht, die zur Begrüßung fest die Hand drückt. Eine Frau, die weiß, was sie will - und die eigentlich sagt, was sie nicht will. Ein lautes "Stop!" hätte die anderen wohl geweckt. Aber hätte er sich später gerächt? Hätten andere Männer im Zimmer auch Lust bekommen?
Wahrscheinlich lähmten Angst, Panik, Wut, Schock und Scham Sofie Karasek, hinzu kam diese ungläubige Verzweiflung: Passiert das wirklich gerade mir? Jeder Mensch reagiert anders, niemand weiß, wie er reagieren würde.
Der Kommilitone muss von der Nacht erzählt haben, wenn auch seine Version, vermutet Sofie Karasek. Denn später kam eine Tutorin der Organisation auf sie zu. Die hörte zu, sie erklärte Sofie Karasek, dass sie missbraucht wurde, dass er das schon einmal getan hatte, dass sie reagieren soll.
Inzwischen wehren sich Hunderte amerikanische Studentinnen im ganzen Land gegen sexuelle Gewalt auf dem Campus. Sie rufen inzwischen so laut, dass Politik und Gesellschaft nicht mehr weghören können. Seit Monaten informieren "New York Times", "Boston Globe", "Washington Post" über ihren Kampf. Auch SPIEGEL ONLINE berichtete schon über eine 21-jährige Studentin: Emma Sulkowicz hatte angekündigt, Vorlesungen an der Elite-Uni Columbia nur noch mit einer Matratze zu besuchen; ein Kommilitone soll sie darauf vergewaltigt haben. Die Matratze will sie ablegen, wenn der mutmaßliche Täter bestraft wurde. Seit Monaten wartet sie darauf.
Die Studentinnen trugen so wahrscheinlich dazu bei, dass Präsident Barack Obama eine Arbeitsgruppe eingesetzt hat. Sie soll Hochschulen informieren, kontrollieren und Frauen schützen. Denn, so steht es in einem Aufsatz der Arbeitsgruppe:
"Frauen an den Colleges und Universitäten unseres Landes sind besonders gefährdet, sexuell missbraucht zu werden."
Eine vom Justizministerium finanzierte repräsentative Umfrage ergab : Jede fünfte Studentin wird während ihres Studiums sexuell missbraucht. Nur selten von dem fremden Mann, vor dem Eltern Kinder warnen.
Das Opfer als Täter
Das ist Teil des Problems: Wer traut sich schon, den Kommilitonen anzuzeigen, für den so viele schwärmen? Den Freund, über dessen Witze alle lachen? Den Pfarrer, der sonntags aus der Bibel zitiert? Viele sehen die Frau dann nicht als Opfer, sondern als Täterin, die ausspricht, was niemand für möglich halten will, weil es Familien entzweien und Karrieren zerstören kann. Angehörige und Freunde suchen Ausreden, damit ihre Welt nicht zu sehr wankt: ein Missverständnis, Alkohol, Verführung. Das auszuhalten, erfordert Mut und Kraft. Vielen fehlt das:
Rund zwei Drittel der Betroffenen in den USA
zeigen sexuelle Übergriffe nicht bei der Polizei an.
Studienanfängerinnen wie Sofie Karasek sind laut der Studie vom Missbrauch besonders gefährdet. Sie wandte sich im Frühjahr 2012, kurz nach der Nacht, mit drei anderen Studentinnen an die Universität, so erzählt sie es. Sie wurden vom selben Studenten missbraucht, eine wohl auch vergewaltigt.
Die Studentinnen baten darum, ihm zu verbieten, an solchen Veranstaltungen teilzunehmen. Vermutlich sei es besser, wenn er in die Gruppe eingebunden sei, hätten Mitarbeiter gemutmaßt. Dann würden seine Freunde ihn auffangen, falls er es wieder tue. Überhaupt: Wie sollten sie von weiteren Opfern erfahren, wenn sie ihn aus den Augen verlieren? "Bizarr", sagt Sofie Karasek heute, noch immer fassungslos. Eineinhalb Monate später habe sie ein Foto bei Facebook gesehen: Er hatte wieder teilgenommen.
Sofie Karasek wartete nach dem Gespräch im Frühjahr auf eine Antwort, fragte nach. Im Dezember 2012 schrieb ihr ein Uni-Mitarbeiter vier Sätze: Seine E-Mail beziehe sich auf den "unwillkommenen physischen Kontakt durch einen männlichen Studenten". Sein Büro habe sich damit beschäftigt. Der Student habe gegen die Regeln der Universität verstoßen. Sie solle sich melden, wenn sie weitere Fragen habe. Die hatte sie: Was bedeutet das?
Weitere neun Monate später erfuhr sie per E-Mail: Er habe eine Möglichkeit zur Bewährung bekommen, jeder weitere Fehltritt könne zum Verweis führen. Im Dezember 2012 hat er sein Studium erfolgreich beendet. Irgendwann in dieser Zeit hatte Sofie Karasek ihren eigenen Fall längst aufgeben. Bis sie im Frühjahr 2013 von Studentinnen las, die eine Beschwerde beim Bildungsministerium eingereicht hatten.
Wie US-Hochschulen sich abschotten
Sie erfuhr von "Title IX" und vom "Clery Act". Seit 1972 verbietet der "Title IX" Diskriminierung aufgrund des Geschlechts an Hochschulen und Schulen - dazu zählen auch sexuelle Gewalt und Belästigung. Das Bürgerrecht soll Studenten schützen und Hochschulen verpflichten, sich zu kümmern.
Anders als in Deutschland gleicht eine Hochschule in den USA oft einer Stadt: Studenten leben meist auf dem Campus, beschützt von einer eigenen Polizei, die weit mehr ist als nur ein Sicherheitsdienst. Als Stadt regelt eine Hochschule ihre Probleme nun mal selbst. Wozu das führen kann, zeigt sich jetzt.
Wenn eine Studentin - oder ein Student - missbraucht wird, muss die Hochschule untersuchen, was passiert ist, darauf reagieren und die Betroffenen darüber informieren, so will es "Title IX". So können Hochschulen versuchen, ihre Studenten zu erziehen, bevor sie im Gefängnis landen. Selbst wenn die Betroffenen zusätzlich Anzeige bei der Polizei erstatten, muss die Hochschule handeln. Das Gesetz schafft so eine seltsame Parallelwelt: Auf dem Campus gilt ein anderes Strafmaß als außerhalb.
Warum deutsche Hochschulen das Problem ignorieren
Auch in Deutschland können Hochschulen zur Strafe exmatrikulieren, nur begreifen sie sich nicht in dem Ausmaß wie US-Unis als geschlossenes System, abgeschottet vom Rest der Gesellschaft. Sie müssen sich auch nicht an einen "Title IX" halten: Bundesländer erlassen ihre eigenen Hochschulgesetze, Unis ihre eigene Regeln. Die Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen empfiehlt, Richtlinien und Gesetze zum Umgang mit sexualisierter Diskriminierung und Gewalt zu erlassen. Immerhin einige Hochschulen haben das getan.
In Deutschland, so die offizielle Annahme, wird an der Uni nur gelernt und geforscht, gelebt wird woanders. Dementsprechend leugnen und ignorieren viele sexuelle Gewalt auf dem Campus. Das ist der Tenor einer Studie im Auftrag der Europäischen Union , Wissenschaftler hatten dafür im Wintersemester 2010/11 rund 12.700 deutsche Studentinnen zum Thema befragt. Dabei gab jede zweite Studentin an, schon einmal auf dem Campus sexuell belästigt worden zu sein.
In den USA reichen vereinzelte Studien nicht aus: Hochschulen müssen regelmäßig öffentlich darlegen, wie viele Studenten einen Missbrauch gemeldet haben. Halten sie sich nicht daran, kann der Staat ihnen das Geld kürzen. Das Risiko ist überschaubar: In den vergangenen 20 Jahren ist das nicht passiert - obwohl auch schon vor Jahrzehnten junge Männer und Frauen in den USA gegen Missbrauch auf dem Campus protestierten.
Denn damals wie heute reagieren Hochschulen oft wie viele Institutionen, Familien, Freunde und Bekannte, wenn sie von sexuellem Missbrauch hören: ungläubig, ablehnend oder gar nicht.
Vielleicht weil sie überfordert sind, weil sie es nicht besser wissen, weil es bequemer ist. Wahrscheinlich sorgen sich Hochschulen auch um ihren guten Ruf, um potenzielle Spender, befürchten Klagen von aus einflussreichen Elternhäusern stammenden Tätern. Sie fragen: Bist du dir sicher, dass das passiert ist? Wolltest du nicht auch? Warum sagt er etwas ganz anders? He said, she said. Pech gehabt. Sofie Karasek sagt:
"Der Verrat durch die Universität war
schlimmer als der Missbrauch an sich."
Im Mai 2013 reichten Sofie Karasek und acht Kommilitoninnen ihre erste "Clery Act"-Beschwerde beim Bildungsministerium ein. Anders als eine Klage kostet eine Beschwerde die Studenten weniger Zeit und kein Geld, sie brauchen keinen Anwalt und organisieren fast alles übers Internet. Danach, sagt Sofie Karasek, sei nichts passiert.
Im Februar 2014 folgte die zweite Beschwerde, diesmal unterzeichneten 31 Betroffene. Sie sprachen bei Pressekonferenzen, vernetzten sich mit Studentinnen anderer Hochschulen. Sie zeigten: Es ist ein nationales Problem. Seit Januar 2013 sind insgesamt 61 offizielle Beschwerden beim Bildungsministerium eingegangen, in den Vorjahren waren es meist nur rund ein Dutzend. Aktuell laufen Untersuchungen gegen 79 Hochschulen, weil sie womöglich gegen "Title IX" verstoßen haben, darunter renommierte Unis wie Harvard, Dartmouth, Princeton und Berkeley.
Berkeley selbst äußert sich zu den Anschuldigungen nicht im Detail. Eine Sprecherin teilt auf Anfrage mit, die Universität sei sehr zufrieden mit dem Bericht, den der Bundesstaat Kalifornien im Juni veröffentlicht hat . Staatliche Gutachter seien darin zum Ergebnis gekommen, die Uni gehe mit sexuellem Missbrauch "vernünftig" und "angemessen" um.
Was sie verschweigt: In dem Bericht steht vor allem, dass die untersuchten Universitäten ihre Mitarbeiter oft nicht ausreichend fortbilden, auch Studenten müssten noch mehr über sexuellen Missbrauch erfahren. Zudem gehen die Gutachter davon aus, dass die Universitäten Betroffene oft nicht angemessen über den Stand des Verfahrens informieren.
Sofie Karasek bezeichnet sich und die anderen Betroffenen heute als "Survivor", als Überlebende, nicht als Opfer. Ein Opfer, sagt sie, sei für die meisten eine gezeichnete Person, deren Leben ruiniert und vom Missbrauch bestimmt ist.

Sofie Karasek hat gemeinsam mit Kommilitoninnen recherchiert, wie ihre Hochschule in der Vergangenenheit mit sexueller Gewalt auf dem Campus umgegangen ist. Die Geschichte reicht weit zurück, auch vor Jahrzehnten fühlten sich Studentinnen schon schlecht behandelt.
Foto: Justin KongInzwischen investiere sie sechs Stunden täglich in den Kampf gegen sexuelle Gewalt auf dem Campus, schätzt sie, manchmal sei ihr das alles zu viel. Sie leide unter einer posttraumatischen Belastungsstörung, das habe ein Psychologe diagnostiziert, sie könne sie sich manchmal kaum auf neue Leute einlassen, dabei habe ihr das früher so viel Spaß gemacht. Zudem sei es schwer, über etwas anderes zu reden als über sexuellen Missbrauch. "Es zehrt mein Leben auf", sagt sie. Letztlich ist sie dort, wo sie nicht sein wollte. Sie versucht irgendwie, daran zu wachsen, statt zu verzweifeln, indem sie ihre Erfahrung nutzt, um andere zu schützen. Letztlich hilft das auch ihr selbst, sich Tag für Tag weiter von der Nacht zu entfernen.
Einigen missfällt der Kampf von Sofie Karasek. So schrieb eine Journalistin der "Los Angeles Times" :
"Zu meiner Zeit haben wir es eine Lektion genannt;
du weinst vielleicht im Stillen, bekommst vielleicht Mitleid
von Freunden, dann geht das Leben weiter."
Natürlich gibt es Frauen, die eine missglückte Nacht zu einem Missbrauch aufblasen, die sich eine Vergewaltigung ausdenken, um einem Mann zu schaden. Das erklärt aber nicht die Masse, die sich derzeit erhebt.
Wie maßlos viele junge Amerikaner Alkohol trinken, mag zu manch einem Missbrauch beitragen, ebenso, wie verklemmt viele mit Sex umgehen. Vor allem aber steht Sofie Karaseks Kommilitone offenbar prototypisch für Vergewaltiger auf dem Campus: Sie sind Serientäter.
In einer großangelegten Studie hat der Psychologe David Lisak in den Neunzigerjahren 1882 männliche Studenten einer Universität schriftlich interviewt. Er beschrieb im Fragebogen die Tat, ohne Worte wie "Vergewaltigung" oder "Missbrauch" zu verwenden.
So fragte er beispielsweise: "Hatten Sie jemals Geschlechtsverkehr mit jemandem, obwohl derjenige nicht wollte, weil er zu betäubt war (durch Alkohol oder Drogen), sich Ihren sexuellen Annäherungsversuchen zu widersetzen (zum Beispiel Kleidung ausziehen)?" Letztlich gaben 120 Studenten insgesamt 483 Vergewaltigungen zu. Fast zwei Drittel vergewaltigten mehrfach: sechsmal im Durchschnitt.
Seit fast 20 Jahren versucht Duane de Four, diese Täter zu stoppen. Erst engagierte er sich als Student, inzwischen arbeitet er als Trainer unter anderem für Schulen, Hochschulen und die U.S. Air Force. Duane de Four ist 39 Jahre alt, wirkt mit Sneakers, Tattoo und Rucksack aber jünger. Typ: großer Bruder, guter Kumpel, der geduldig zuhört und ruhig spricht, das schafft Vertrauen. Er sagt, er wisse nicht, ob an amerikanischen Hochschulen mehr vergewaltigt wird als in anderen Ländern.

"Wenigstens sprechen wir jetzt darüber", sagt Duane de Four
Foto: SPIEGEL ONLINEAuf dem Campus, sagt Duane de Four, gebe es diesen Typ Mann, der gezielt nach etwas unsicheren Studienanfängerinnen wie Sofie Karasek sucht. Der auf Partys Alkohol als Waffe einsetze, ohne dass es jemand merkt. Ach, die flirten doch nur. Wollen allein sein. "Sie tarnen sich als die Guten", sagt Duane de Four (hier geht es zu einem ausführlichen Interview). Sie wissen, was sie tun. Sie haben Übung.
Hinterher frage niemand: "Was stimmt nicht mit dem Verhalten dieses Studenten?" Man sage: "Die Frau war betrunken." Oder: "Schlampe." Oder: "Hast du ihren kurzen Rock gesehen?" Genau darauf setzen die Täter. Genau dafür versucht Duane de Four in Seminaren und Gesprächen zu sensibilisieren - Frauen und Männer. "Viele betrachten sexuellen Missbrauch als Frauenthema", sagt er. Ein Irrglaube, der Tätern hilft.
Duane de Four rät Studenten und Studentinnen, auf Partys nach den eigenen Freunden zu schauen, ihnen ein Wasser zu holen, wenn sie offensichtlich betrunken sind, sie notfalls in ihr eigenes Bett zu bringen, allein. Das lässt sich schnell umsetzen.

Campus von Harvard: Bloß keine Aufruhr
Foto: Darren McCollester/ Getty ImagesHochschulen wie Harvard und Dartmouth sprechen ungern mit der Presse über sexuellen Missbrauch. Sie lehnen auch Anfragen ab, an entsprechenden Informationsveranstaltungen für Studenten teilzunehmen.
Inzwischen, sagt Duane de Four, würden viele Hochschulen immerhin an sich arbeiten. So verweist beispielsweise das Dartmouth College künftig sofort jene Vergewaltiger, die Gewalt angewandt, ihr Opfer bedroht oder durch Drogen gefügig gemacht haben. Auch die Uni von Sofie Karasek will anders mit sexuellem Missbrauch umgehen: Sie hat unter anderem neue Workshops eingeführt, sie lässt Poster drucken und studentische Leiter für das Thema sensibilisieren. Außerdem soll künftig ein Anwalt Betroffene durch den universitären Prozess navigieren.
Ob das reicht? Sofie Karasek wird es verfolgen. Sie will ihr Studium in Berkeley beenden. Und dann irgendwann vielleicht als Staatsanwältin arbeiten. Sie sagt:
"Ich liebe meine Uni noch immer.
Und ich weiß, dass sie sich bessern kann."
Rückblick bei YouTube: Emma Sulkowicz über "Carry That Weight"