

Das würde Oma gefallen: Deutsche Studenten und Studentinnen entdecken das Stricken wieder! Sie lassen die Nadeln im Hörsaal klappern, treffen sich zu Strickworkshops, feiern Strickpartys, schließen sich zur Strick-Guerilla zusammen und verzieren, wie zum Beispiel in München und Essen, Straßenlaternen, Telefonzellen und Bäume mit ihrer Kunst - wie Graffiti, nur eben aus Wolle.
Annette Hülsenbeck vom Fachbereich Textiles Gestalten der Universität Osnabrück, die den Trend erforscht hat, erklärt das neu entflammte Interesse so: "Die meisten Studentinnen haben das von ihren Müttern nicht mehr gelernt - sie entdecken Handarbeit völlig neu und finden es deswegen sehr spannend, Kleidung und Accessoires nach eigenen Vorstellungen herzustellen." Wie so oft kommt auch dieser Trend aus den USA. Dort stricken die Studentinnen schon seit Jahren und haben damit auch Hollywood-Stars wie Julia Roberts angesteckt.
In Zeiten, in denen Metrosexualität groß geschrieben wird, finden sich auch junge Männer bei Strick- und Häkelpartys ein. Zwei Studenten aus Freiberg haben aus dem Hobby ein Geschäft gemacht: Über ihren Internetladen www.myboshi.net - boshi ist Japanisch und bedeutet Mütze - bieten Thomas Jaenisch und Felix Rohland ihren Kunden an, Strick- und Häkelkäppis nach deren Wünschen zu fertigen. Stricken, Häkeln - was kommt als Nächstes? "Sticken", vermutet Textil-Dozentin Hülsenbeck.
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Der Trensport Stricken, zuerst groß in den USA, schafft es jetzt auch nach Deutschland. Allerorten bilden sich Strick-Kreise, -Gruppen und -AGs, als wären wir wieder mitten in den Achtzigern. Mit vorn dabei beim Trendssetzen sind Studenten aus München, Essen und Freiberg. mehr...
Die Jungunternehmer und Häkelhanseln Thomas Jaenisch und Felix Rohland bieten ihren Kunden auf ihrer Website myboshi.net fremdgestrickte Mützen an - doch auch Prominente sind neuerdings dem Strickwahn verfallen. Selbst Hollywood-Schauspielerin...
...Julia Roberts wurde jüngst mit Selbstgestricktem gesichtet. (Die Robe auf dem Foto ist allerdings gekauft.)
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