Studiengebühren Schwenken die Rektoren um?

Bisher lehnen die Hochschulrektoren die Einführung von Studiengebühren ab. Ein neues Diskussionspapier signalisiert jedoch eine Kehrtwende: Demnach müssen die Hochschulen zwar künftig nicht unbedingt Gebühren erheben, sie können aber - und zwar vom Studienbeginn an.

Universitäten sollen künftig selbst entscheiden können, ob sie von ihren Studenten Gebühren kassieren. Diese Forderung enthält ein internes Papier, das Anfang November bei der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) zur Diskussion steht. Die Rektoren haben darin in Zusammenarbeit mit dem Gütersloher Centrum für Hochschulentwicklung Eckpunkte für ein Gebührenmodell entwickelt, das es "den Hochschulen erlaubt, sie aber nicht verpflichtet, Gebühren zu erheben".

Im Unterschied zu den Gebühren für so genannte Langzeitstudierende, die einige Länder bereits beschlossen haben, könnten die Unis demnach sogar vom ersten Semester an kassieren. Bislang hatte sich die HRK stets für ein gebührenfreies Studium ausgesprochen.

"Inzwischen haben sich die Rahmenbedingungen so entwickelt", heißt es nun jedoch, "dass eine Gebühreneinführung möglich erscheint." So sei die Akzeptanz für Gebühren gestiegen, außerdem habe sich durch die Bafög-Reform die finanzielle Situation der Studierenden verbessert. Aus der HRK heißt es, die Vorschläge seien "lediglich eine Diskussiongrundlage".

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