Surftipp Fremde Federn finden

Das Referat mal eben aus dem Internet herunterladen? Kein Problem: Der Klassenlehrer kann ja nicht einmal "google" buchstabieren. Damit soll jetzt Schluss sein. Die Plagiatoren-Jägerin Debora Weber-Wulff hat ein Lernprogramm entwickelt, das Lehrer auf Augenhöhe mit kleinen Schummlern bringt.

Die Berliner Professorin Debora Weber-Wulff kämpft seit Jahren unermüdlich gegen Wort- und Ideendiebe. In einer vierteiligen Serie für SPIEGEL ONLINE beschrieb sie ihre Erfahrungen mit Studenten, die sich schamlos aus dem Internet bedienen, und Professoren, die fremden Hirnschmalz als den eigenen ausgeben.

Das Plagiat, so stellte Weber-Wulff fest, wird schon in der Schule geübt - häufig unter den Augen der Lehrer. Und dann ist der Gang zum Ghostwriter nicht mehr fern.

Sich mit fremden Federn zu schmücken, soll aber in Zukunft zumindest für Schüler schwerer werden. Speziell für Lehrerinnen und Lehrer hat Weber-Wulff, Medieninformatikerin an der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) in Berlin, eine Anti-Plagiat-Lerneinheit  entwickelt. Sie ist im Internet zugänglich und soll Lehrern helfen, Hausarbeiten aufzuspüren, die Schüler nicht selbst verfasst haben.

Anhand von zehn Beispiel-Aufsätzen können die Nutzer der Lerneinheit überprüfen, ob sie das Plagiat finden oder nicht. Zu jeder Lösung gibt es Hinweise, die bei der Entdeckung helfen. "Wer alle durchgearbeitet hat, wird einiges an detektivischem Spürsinn für Plagiate entwickelt haben", sagt Weber-Wulff. Auf der Internetseite werden außerdem zehn Softwaresysteme zur Plagiatsuche im Test vorgestellt.

Schüler seien im Umgang mit dem Internet nämlich häufig versierter als ihre Lehrer, so Weber-Wulff. "Das nutzen die Schüler sehr gern aus."

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