Surftipp Tarnen und Täuschen
Wer sich im Web bewegt, steht unter Beobachtung, denn emsig jagen Firmen nach Nutzerprofilen. Ein Diplomand der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst hatte die digitale Überwachung satt und konterte: Mit seinem Projekt "Machines will eat itself" unterläuft Franz Alken die Datenspionage mit subversivem Humor.
Rasant erzeugt sein "Superbot" fiktive Internet-Nutzer und streut so gezielt Nonsens-Informationen in die Datenbanken von Unternehmen. Den Robotern kann man beim Surfen und Ausfüllen von Formularen zusehen (oder selbst einen bauen): Sie heißen Rudi Mentär, Mann Fred, Wladimir Iljitsch Lenin oder Georg Busch. Sie sind Superverdiener und wohnen in der Paola-und-Kurt-Felix-Str. 13, sie sind 2002 geboren und jäh verwitwet, sie pflegen Hobbys wie Marschmusik oder Hehlerei.
Franz Alkens spielerischer Mumpitz zur Rettung der Privatsphäre wurde beim Medienkunst-Wettbewerb "Digital sparks 2003" ausgezeichnet, funktioniert allerdings nur mit aktuellen Browserversionen.