AfE-Turm Ein Knall, ein Rumms, Uni-Hochhaus in Frankfurt gesprengt

AfE-Turm: Ein Knall, ein Rumms, Uni-Hochhaus in Frankfurt gesprengt
Foto: Boris Roessler/ dpaFrankfurt am Main - Um 10.04 Uhr war es so weit: Mit einem gewaltigen Rumms fiel der Frankfurter Uni-Turm in sich zusammen. Die Sprengmeister hatten 950 Kilogramm Sprengstoff in 1400 Bohrlöchern gezündet. Zunächst sackte das äußere Betonskelett zusammen, wenige Sekunden danach fiel planmäßig der Rest des Turms. Der Knall war im ganzen Stadtgebiet zu hören.
Binnen Sekunden verschwand das 116 Meter hohe Hochhaus in einer gigantischen Rauchwolke - und im Nichts. Es ist das höchste Hochhaus in Europa, das bislang in Europa dem Erdboden gleichgemacht wurde.

Frankfurter Uni-Hochhaus gesprengt: Und es hat Rumms gemacht
Kurz nachdem sich die Staubwolke gelegt hatte, gab es Entwarnung: "Es hat alles wie am Schnürchen geklappt", sagte ein Einsatzleiter der Polizei. Lediglich in einem nahe gelegenen Hotel seien drei Fensterscheiben beschädigt worden.
Eine besondere Herausforderung für die Sprengung lag darin, dass das Hochhaus in einem dicht bebauten Gebiet der Stadt stand. Auch das bekannte Senckenberg-Museum ist nicht weit entfernt, eine U-Bahn-Trasse verläuft in unmittelbarer Nähe.
Die spektakuläre Sprengung mitten in der Stadt verfolgten bei rund fünf Grad und bewölktem Himmel mehr als 10.000 Schaulustige, schätzte die Polizei. Rund 500 Helfer, davon 400 vom Technischen Hilfswerk, waren im Einsatz.
Der frühere Turm der Abteilung für Erziehungswissenschaften (AfE) wurde 1972 gebaut. Die Uni ist mittlerweile mit ihren Instituten auf einen neuen Campus umgezogen. Auf dem früheren Uni-Gelände rund um den AfE-Turm soll ein Kulturcampus entstehen.