Uni-Ranking Studenten loben den Osten

Wer Medizin oder Naturwissenschaften studieren will, findet an ostdeutschen Hochschulen gute Bedingungen, wie ein neues Ranking ergab. Erstmals in der Wertung waren Unis der deutschsprachigen Nachbarn - und eine Schweizer Hochschule überstrahlt die gesamte Konkurrenz.

Die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich hat deutschen Hochschulen in einem neuen Ranking ordentlich den Rang abgelaufen: In einem Vergleich von deutschsprachigen Universitäten des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) schnitt die Schweizer Universität besonders in den naturwissenschaftlichen Fächern hervorragend ab. Medizinstudenten finden laut Ranking vor allem in den neuen Bundesländern Deutschlands, aber auch in der Schweiz gute Studienbedingungen; bei Informatik glänzen neben der ETH Zürich auch die Universität Karlsruhe und die TU München.

Das CHE hatte über 280 Universitäten unter die Lupe genommen - die in Deutschland, in Medizin und den Naturwissenschaften erstmals auch die in Österreich und der Schweiz. Jedes Jahr analysiert das Institut ein Drittel der gesamten Fächerpalette. In diesem Jahr waren folgende Fächer an der Reihe: Medizin, Zahnmedizin, Pharmazie, Pflegewissenschaften, Informatik, Mathematik, Chemie, Physik und Biologie. Neu hinzugekommen sind Geografie und Geowissenschaften.

Das Ergebnis: Gute Studienbedingungen im Fach Medizin gibt es laut Einschätzung der Studenten vor allem in den neuen Bundesländern, konkret an den Universitäten Greifswald, Halle, Magdeburg und Jena. Eine gute Betreuung finden Medizinstudenten aber auch an der privaten Universität Witten-Herdecke, wo die Zukunft der Medizinfakultät nach einem negativen Votum des Wissenschaftsrates derzeit noch ungewiss ist. Ebenfalls gut schneiden die Schweizer Universitäten Genf, Bern, Lausanne, Basel und Zürich ab. Auch bei den Professoren genießen Bern und Zürich hohes Ansehen, in Deutschland vor allem die Medizinfakultäten in Freiburg, Heidelberg und an der LMU München.

Bei Mathematik und in Naturwissenschaften überstrahlt die ETH Zürich sogar alle Konkurrenten. Die eidgenössische Hochschule erreicht sowohl in Mathematik als auch in Chemie, Physik und Biologie bei der Reputation bei Professoren sowie der Zahl der wissenschaftlichen Veröffentlichungen die Spitzengruppe.

Geografie am besten in Bonn

Gute Noten gab es auch für den Studiengang Chemie an der Universität Göttingen. In Biologie werden die Universitäten Basel, Heidelberg, Tübingen sowie die ETH Zürich sowohl von den Professoren als auch von den Studenten sehr geschätzt. Im Fach Pharmazie fühlen sich die Studenten an den Universitäten Basel, Freiburg, Heidelberg, Kiel und Münster gut betreut und beurteilen zudem die Studiensituation insgesamt als sehr gut.

Im Fach Informatik schaffen es sowohl beim Kriterium "Studiensituation insgesamt" als auch im Ansehen bei Professoren die Universität Karlsruhe, die TU München und die ETH Zürich in die Spitzengruppe. Sehr gute Beurteilungen durch die Studenten erhielten die Hochschule Bremen, die Fachhochschulen in Dortmund, Ingolstadt und Waldau, die HAW Hamburg sowie die private Fachhochschule Wedel.

In Geografie und Geowissenschaften wird die Universität Bern von den Lehrenden als sehr gut bezeichnet. Die TU Bergakademie Freiberg, die TU Braunschweig sowie die österreichische Montan Uni Loeben überzeugen die Studenten der Geowissenschaften sowohl mit der Studiensituation als auch im Punkt Betreuung. Die Universität Bonn liegt im Fach Geografie mit Abschluss Diplom oder Magister bei den Forschungsgeldern, im Studentenurteil zur Studiensituation sowie bei der Reputation bei Professoren ganz vorne.

Mit 30 bewerteten Fächern ist das CHE-Hochschulranking nach Angaben des CHE die derzeit umfassendste und detaillierteste Rankingliste im deutschsprachigen Raum. Neben Fakten zu Studium, Lehre, Ausstattung und Forschung enthält es auch die Urteile von über 250.000 Studenten über die Studienbedingungen an ihrer Hochschule sowie die Reputation der Fachbereiche unter den Professoren der einzelnen Fächer.

cpa/ap/dpa

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