US-Dozent schüttet auf Twitter sein Herz aus Ein leerer Hörsaal geht viral
Verwaister Hörsaal (an der Uni Hamburg, Archivbild)
Foto: Ulrich Perrey/ picture alliance / dpaSocial Media-Kommunikation und kreatives Schreiben, das kann Adam Heath Avitable ganz gut. Der Comedian, Schauspieler und Autor gibt deshalb als Dozent auch immer wieder Kurse für Studenten - wenn sie denn auftauchen.
Vergangenen Donnerstag stand wieder mal ein Seminar auf dem Stundenplan einer kleinen Uni in Florida. Doch Adam Heath Avitable blieb allein - und dokumentierte seine wachsende Verwunderung und Einsamkeit bei Twitter.
Denn auch nach einer Viertelstunde war noch niemand da. Er checkte seine Mails, den Kalender, mögliche Feier- oder Ferientage, die er übersehen haben könnte - nichts.
You know that college rule - if the professor is more than fifteen minutes late, class is canceled?
— Adam Heath Avitable (@avitable) January 19, 2017
Does the opposite apply as well? pic.twitter.com/IX0QzbX37Z
Weitere 15 Minuten später war er immer noch allein - und hoffte bei jedem Geräusch, dass er von draußen hörte, auf verspätete Studenten. Vergeblich.
Classwatch 2017. Class started 30 mins ago. No students yet. I thought one was coming but it was just an administrator. Who laughed at me.
— Adam Heath Avitable (@avitable) January 19, 2017
Irgendwann ging sogar das automatische Licht aus, so dass sich der Dozent bewegen musste, um nicht im Dunkeln zu sitzen.
The lights just went off on me automatically. I start to get up to move around so they turn on again, but what's the point. #Classwatch2017
— Adam Heath Avitable (@avitable) January 19, 2017
Nach 45 Minuten, schreibt Adam Heath Avitable, habe er Anzeichen einer beginnenden Paranoia bei sich wahrnehmen können.
Class started 45 mins ago. Still no students. I get paranoid. Is the door to the classroom locked?
— Adam Heath Avitable (@avitable) January 19, 2017
I check it.
No.#Classwatch2017
Nicht einmal ein Vogel, der zufällig auf dem Fensterbrett landete, wollte sich zum Seminar überreden lassen - was beim einsamen Dozenten zunächst zu leichten Aggressionen führte...
A bird lands outside my window. I invite him in to learn about algebra. He declines and flies away. I hope a cat eats him. #Classwatch2017
— Adam Heath Avitable (@avitable) January 19, 2017
...und im weiteren Verlauf zu eher existenziellen Fragen - etwa der, ob er möglicherweise verstorben und in einer Art Professoren-Hölle gelandet sei.
I check my email to see if I missed something. I have no emails at all. This is weird. Did I die? Am I dead? Is this hell? #Classwatch2017
— Adam Heath Avitable (@avitable) January 19, 2017
Doch bis zum Ende der Stunde tauchte tatsächlich kein Student mehr auf. Die Posts des Dozenten dagegen fanden tausendfache Resonanz in den Sozialen Medien - und schreckten sogar die Mutter von Adam Heath Avitable auf.
My mom: "I saw you on the internet today."
— Adam Heath Avitable (@avitable) January 20, 2017
Me: "Yeah, I went viral."
Mom: "So what's next?"
Me: "Probably a sex tape."
Das ganze Wochenende über twitterte der Hochschullehrer weiter über seine Gedanken nach der ausgefallenen Sitzung. Besonders gespannt sei er gewesen, schreibt Adam Heath Avitable, ob die virtuelle Aufmerksamkeit ihm helfen würde, für das nächste Seminar am Dienstag mehr Zuspruch ernten zu können. Und tatsächlich - am Dienstag Mittag meldete er froh, dass schon vor Beginn der Veranstaltung vier Studenten im Hörsaal saßen.
Update for #Classwatch2017 - four students before class even started! And they didn't even know I'm giving out boxes of Girl Scout cookies. pic.twitter.com/QbjC0id3hR
— Adam Heath Avitable (@avitable) January 24, 2017
Für die hatte er zum Glück Kekse als Belohnung dabei.
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