Nach Update Corona-Warn-App markiert gefälschte Impfzertifikate als ungültig

Die App kann jetzt von Apotheken manipulierte Zertifikate erkennen. Aufgrund der verwendeten Technik werden teilweise aber auch echte Bescheinigungen als ungültig markiert.
Warn-App: Kein Schlupfloch für Fake-Zertifikate

Warn-App: Kein Schlupfloch für Fake-Zertifikate

Foto: Oliver Berg / dpa

In der Vergangenheit habe es »vereinzelt Apotheken« gegeben, »die gefälschte Impfzertifikate herausgegeben haben«, heißt es in einer Mitteilung der Bundesregierung . Ein besonders drastisches Beispiel dafür lieferte im Oktober die Festnahme einer Apothekenmitarbeiterin in München. Ihr wird vorgeworfen, gemeinsam mit Komplizen Hunderte gefälschte QR-Codes für den digitalen Corona-Impfausweis hergestellt und im Internet verkauft zu haben. Stückpreis: 350 Euro. Allein im Oktober sollen die Fälscher mehr als 500 Impfzertifikate ausgestellt haben.

Genau solche gefälschten Zertifikate werden seit dem neuesten Update von der Corona-Warn-App erkannt. Konkret funktioniert das ab der Version 2.13.3 für Android und 2.13.2 für iPhones. Dabei werden in der App allerdings keine hochentwickelten Methoden zur Erkennung von Fälschungen genutzt. Vielmehr sind die Kennungen der Apotheken, von denen bekannt geworden ist, dass sie Fälschungen herausgegeben haben, in der App generell für ungültig erklärt.

Auch ehrliche Nutzerinnen und Nutzer betroffen

Aufgrund dieser Vorgehensweise sind nicht nur Käufer gefälschter Impfzertifikate betroffen, sondern auch Personen, die sich in den fraglichen Apotheken vollkommen korrekt mit einem echten Impfpass und einer Impfbescheinigung ein Impfzertifikat haben ausstellen lassen. Auch deren Zertifikate werden in der Corona-Warn-App nun also als ungültig markiert.

Die Überprüfung der Zertifikate erfolgt nur auf den Smartphones der Nutzerinnen und Nutzern, es werden dazu also keine Daten versendet. Wird ein Zertifikat von der App als gefälscht erkannt, werden die Nutzerin oder der Nutzer darüber per Push-Nachricht informiert. Angaben dazu, wie viele Menschen davon betroffen sind, machen weder die Bundesregierung noch das Robert Koch-Institut (RKI).

Nutzerinnen und Nutzer, bei denen dieser Fall eintritt, »können sich aber in einer anderen Apotheke kostenlos ein neues digitales Zertifikat ausstellen lassen«, heißt es in der Mitteilung der Bundesregierung. Dazu müsse man seinen gelben Impfpass und einen Lichtbildausweis mitbringen.

Impfverweigerer, die nun glauben, sie könnten dem neuen Verfahren entgehen, indem sie das fragliche Update der Corona-Warn-App nicht einspielen, täuschen sich. Denn nicht nur die Warn-App, sondern auch die CovPassCheck-App, mit der zum Beispiel Betreiber von Klubs oder Restaurants digitale Impfzertifikate prüfen, erkennt die Fälschungen seit ihrem jüngsten Update.

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