Häufigere Überprüfungen Update der Corona-Warn-App bringt neue Funktionen

Mit der neuen Version der App soll man nicht nur schneller gewarnt werden, falls man einen Corona-Kontakt hatte. Sie soll einen auch erinnern, die Uhr zu stellen.
Eine Nutzerin mit der Corona-Warn-App

Eine Nutzerin mit der Corona-Warn-App

Foto: Petra Schneider-Schmelzer / imago images

Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes steht in einer verbesserten Variante zum Herunterladen bereit. Einem Blogeintrag des Robert Koch-Instituts  (RKI) zufolge, ist die aktuelle Version 1.7 am Mittwochnachmittag im Google Play Store und dem App Store von Apple erschienen. Mit dem Update kann die Risikoüberprüfung nun mehrmals täglich erfolgen. Bislang erfolgte die Aktualisierung nur einmal am Tag. Außerdem erhalten positiv getestete Nutzer mit der aktuellen Version eine Erinnerung, wenn sie ihr Testergebnis noch nicht geteilt haben sollten.

Die im Juni gestartete Warn-App des RKI kann messen, ob sich Handynutzer über eine längere Zeit näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer positiv getestet worden und hat dies in der App geteilt, meldet sie anderen Anwendern, dass sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben.

Die Anwendung, die von den beiden deutschen Techkonzernen SAP und Deutsche Telekom im Auftrag des RKI entwickelt wurde und betrieben wird, ist inzwischen mehr als 22 Millionen Mal auf geeignete Smartphones heruntergeladen worden. Die Zahl der aktiven Nutzer liegt etwas unter diesem Wert, da manche Anwender die App wieder deinstalliert oder den zum Funktionieren der App nötigen Bluetooth-Funk dauerhaft deaktiviert haben. In Deutschland werden insgesamt schätzungsweise 53 Millionen Smartphones aktiv genutzt, auf denen die App laufen könnte.

Mit der aktuellen Version 1.7 können Nutzer nun schneller über mögliche Risikobegegnungen informiert werden. Die mehrmals tägliche Überprüfung erfolgt nach Angaben des RKI automatisch. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass das Smartphone mit einem WLAN verbunden ist. Die standardmäßige, tägliche Risikoüberprüfung wird weiterhin unabhängig von einem WLAN einmal am Tag durchgeführt, bei Bedarf also über das Mobilfunknetz.

Des Weiteren erhalten Nutzer zwei Stunden, nachdem sie ein positives Testergebnis in der App geöffnet haben, eine Erinnerung, dieses zu teilen, sofern das noch nicht geschehen ist. Nach weiteren vier Stunden erfolgt eine zweite Erinnerung, wenn die Nutzer das Testergebnis dann immer noch nicht geteilt haben.

Mit einem Klick auf die Erinnerung gelangen die Anwender direkt zur Funktion zum Teilen ihres Ergebnisses. Die Macher der App reagieren damit auf die Tatsache, dass längst nicht alle App-Anwender, die positiv getestet wurden, das Ergebnis auch in die Anwendung eingetragen und damit die digitale Warnkette ausgelöst haben.

Bitte stellen Sie die Uhr

Überdies wurden verschiedene Programmfehler behoben und eine Funktion eingeführt, die aktiv wird, wenn die Uhrzeit des Smartphones nicht korrekt gestellt ist. Denn für die Risikoüberprüfung ist es unbedingt nötigt, dass die im Handy eingestellt Uhrzeit der tatsächlichen Uhrzeit entspricht. Sollte die Software hier eine Abweichung feststellen, weist sie den Nutzer darauf hin.

Auf Android-Geräten kann man die Uhr automatisch einstellen, indem man in den Einstellungen unter System/Datum und Uhrzeit den Menüpunkt Zeit aus dem Netzwerk verwenden aktiviert. Auf iPhones findet man den Menüpunkt Automatisch einstellen in den Einstellungen unter Allgemein/Datum & Uhrzeit.

Die am Mittwoch veröffentlichte Version ist das erste von insgesamt vier geplanten Updates der Corona-Warn-App bis zum Jahresende 2020. In den weiteren Aktualisierungen soll unter anderem ein Kontakt-Tagebuch eingeführt werden, in dem die Anwender selbst eintragen können, mit wem sie sich wann getroffen haben. Außerdem sollen Informationen rund um die Entwicklung der Pandemie in die App integriert werden.

mak/dpa
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