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Dailyme im Test: Diese App lässt Sie das Fernsehen mitnehmen

Fernseh-App dailyme Die Multi-Mediathek fürs Handy

Unterwegs fernzusehen, ist schwieriger, als es klingt. In der Bahn hapert es oft am WLAN, fürs Datenvolumen sind Videos eine enorme Belastung. Praktisch, dass es dailyme gibt, eine TV-App mit Download-Funktion. Wir haben die aktuelle Version getestet.

dailyme  gibt es seit 2008, mittlerweile existieren kostenlose Apps für Android, iOS und auch Windows Phone. Die Idee der Berliner Firma klingt wunderbar: Per App kann man TV-Sendungen, Serien und Filme zu Hause im WLAN herunterladen, auf dem Smartphone oder Tablet speichern und dann unterwegs ohne Internetverbindung ansehen.

Die einzige Einschränkung besteht darin, dass die App kein mobiler Videorekorder ist. Es lassen sich also nicht alle beliebigen Sendungen laden, sondern nur jene, die im Angebot von dailyme auftauchen. Dafür ist der Service aber legal und sogar senderübergreifend.

Respektable Auswahl

Ist die App einmal geladen, kann man direkt loslegen - ohne Abo oder Account-Einrichtung. Im Menü von dailyme findet sich ein Katalog aller verfügbaren Sendungen. Das Angebot ist nicht riesig, aber mit über 600 Sendungen durchaus respektabel. Inhalte klassischer TV-Sender wie ARD, ZDF oder Sat.1 finden sich ebenso wie reine Onlineprogramme, etwa ein Wetterbericht oder Onlinenachrichten. Auch SPIEGEL.TV-Dokumentationen können bei dailyme heruntergeladen werden.

Die Aktualität der Sendungen variiert. Es gibt Nachrichtensendungen, aber auch ältere Inhalte: Von der BBC-Auto-Serie "Top Gear" beispielsweise ist nur die elfte Staffel im Angebot - aus dem Jahr 2008.

Charts bei dailyme: Die älteren "Top Gear"-Folgen kommen gut an

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Wird man im Katalog fündig, kann man seine Lieblingssendungen abonnieren. Dann lädt die App automatisch neue Folgen, sobald diese verfügbar sind. Je nach Sendung werden leider nicht immer die kompletten Folgen geladen, manchmal kann man auch nur einzelne Beiträge ansehen. Im Test fiel uns letzteres etwa beim Politikmagazin "Panorama" auf.

Die Nachteile: Werbung, Speicherplatz und Bildqualität

Das Einzige, was bei dailyme etwas kostet, ist ein spezielles Kinderprogramm ohne Werbung, das für 3,99 Euro im Monat abonniert werden kann. Davon abgesehen finanziert sich die App durch Werbung, was man natürlich merkt.

Schon beim ersten Öffnen der App muss man ein Werbefenster wegklicken und die Videos der nicht öffentlich-rechtlichen Sender, etwa ProSiebens "Galileo", werden immer wieder von Werbung unterbrochen. Das nervt, ist aber auch nicht anders, wenn man die Sendungen in den Mediatheken der Privatsender streamt.

Ein Nachteil, den das Herunterladen der Sendungen mit sich bringt, ist der benötigte Speicherplatz. Man kann zwar festlegen, wie viel Speicher dailyme nutzen darf, doch wer auch unterwegs eine gewisse Auswahl haben möchte, sollte schon ein paar Gigabyte für die Downloads freihalten. Bei Geräten mit externer SD-Karte können die dailyme-Inhalte ausschließlich dort gespeichert werden.

Ein wenig Speicherplatz lässt sich immerhin durch ein Anpassen der Videoqualität sparen: Bei dailyme kann man sich zwischen niedriger, mittlerer und hoher Qualität entscheiden. Die hohe Qualität ist allerdings nicht bei allen Sendungen gleich gut: Beim ARD-Magazin "Monitor" zum Beispiel konnte die Bildqualität im Test nicht mit der Streaming-Qualität der ARD-Mediathek mithalten.

Fazit: Eine Empfehlung wert

Hat man auf seinem Smartphone oder Tablet genug freien Speicher, ist dailyme empfehlenswert - vor allem, weil sich die App so unkompliziert nutzen lässt. Findet man keine interessanten Sendungen, kann man die Software einfach wieder löschen, ohne einen Account erstellt oder gar ein Abo abgeschlossen zu haben.

Vom Angebot her ist die App eher eine Ergänzung als eine Alternative zu den klassischen Mediatheken und Video-on-Demand-Angeboten wie Netflix oder Watchever. Um solche Flatrates ersetzen zu können, fehlen dailyme die großen Filme und Serien.

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