Nach Elon Musks Kahlschlag Twitters Abfindungsangebote landen im Spam-Ordner

Manche Mailanbieter hielten die Mitteilungen für Phishing-Attacken, nun haben entlassene Twitter-Angestellte endlich Details zu ihren Abfindungen erhalten. Offenbar sind die Angebote an ungewöhnlich strenge Bedingungen geknüpft.
Twitter-Zentrale in San Francisco: Die Kündigungswellen dauern bis heute an

Twitter-Zentrale in San Francisco: Die Kündigungswellen dauern bis heute an

Foto: David Odisho / Getty Images

Das Bemühen von Elon Musk, bei Twitter Geld zu sparen, macht sich auch bei der Abwicklung der Kündigungen bemerkbar. Wie das US-Magazin »Gizmodo« berichtet , verschickte der Kurznachrichtendienst nach wochenlanger Wartezeit Abfindungsangebote an im November entlassene Mitarbeiter. Dabei ging das Unternehmen dem Bericht zufolge jedoch so stümperhaft vor, dass Twitter eine weitere E-Mail verschicken musste, um die Echtheit des Angebots zu bestätigen.

Twitter hatte die Abwicklung der Kündigungen an einen externen Dienstleister vergeben, bei dem sich die Ex-Angestellten einloggen sollten. Da manche Mailanbieter die Mitteilungen dieses Dienstleisters jedoch für Phishing-Attacken zum Stehlen von Zugangsdaten hielten, landeten die E-Mails mitunter im Spam-Ordner, wie ein Ex-Angestellter auf Twitter berichtet. Schließlich meldete sich die Personalabteilung noch einmal bei den Betroffenen und versicherte, dass der externe Abwickler tatsächlich im Auftrag Twitters arbeitet.

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Doch nicht nur die Form des Anschreibens sorgte für Empörung, sondern auch der Inhalt. Auf der Kurznachrichtenplattform erklärte die Anwältin Lisa Bloom, die mehrere Angestellte vertritt, dass das Angebot an ungewöhnlich strenge Bedingungen geknüpft sei. Zum einen sollen die Entlassenen demnach rechtsverbindlich erklären, keinerlei rechtlichen Schritte gegen ihren Ex-Arbeitgeber zu ergreifen. Zum anderen sollen sie auch in anderen Rechtsstreitigkeiten nicht als Zeuge gegen Twitter auftreten können.

Hinzu kommen laut Bloom noch umfangreiche Äußerungsverbote, die es den Ex-Angestellten unmöglich machen sollen, jemals wieder Kritik an Twitter oder Elon Musk zu äußern.

Auch mit dem Umfang der angebotenen Abfindungen zeigen sich Angestellte laut CNN  unzufrieden. Eigentlich hatte Elon Musk nach seiner Übernahme eine Abfindung von drei Monatsgehältern angekündigt (was deutlich weniger ist als bei anderen Digitalkonzernen, die in den vergangenen Monaten ebenfalls Stellen abgebaut haben). Doch in einigen Fällen sei nicht einmal dieses Versprechen erfüllt worden, heißt es. Hunderte Angestellte versuchen deshalb, gegen Twitter vorzugehen.

tmk
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