Navigation in New York Google Maps soll Autofahrer vom Linksabbiegen abhalten
Ein New Yorker Verkehrspolitiker hat Linksabbieger als eine der Hauptursachen für Unfälle mit Fußgängern ausgemacht. Nun fordert er Google auf, Fahrer bei der Routennavigation möglichst selten nach links zu leiten.
Das Linksabbiegen im Stadtverkehr kann gefährlich sein. Ein Augenblick der Unaufmerksamkeit, und schon gibt es einen Blechschaden - oder Schlimmeres. Das muss nicht sein, finden einige Verkehrsexperten im Stadtrat von New York.
Der Fachdienst "CityLab" berichtet, unter anderem der Vorsitzende des Verkehrsausschusses Ydanis Rodriguez hätte Anfang Juli einen Brief an Google geschrieben. Darin schlage er vor, dass der Konzern bei seinem Kartendienst Maps einige Verbesserungen vornimmt. Darunter eine neue Option für die Navi-Funktion namens "Linksabbiegen verringern". Damit sollten für eine vorgeschlagene Route möglichst wenig Stellen vorgegeben werden, an denen der Fahrer links abbiegen müsse.
Der Vorschlag soll für mehr Sicherheit sorgen: Laut einer landesweiten Studie verursachen in den USA Linksabbieger ein Viertel aller Unfälle mit Fußgängern. Auch weitere Untersuchungen hätten gezeigt, so "CityLab", dass Linksabbieger überdurchschnittlich häufig nicht genug auf etwaige Fußgänger achten würden.
Verkehrsunfälle für unter 13-Jährige Haupttodesursache
Tatsächlich gebe es bereits belastbare Daten über die Effekte nach der Einführung einer Fahrpraxis, die möglichst seltenes Linksabbiegen vorsieht. Der Paketdienst UPS habe bereits 2004 eine entsprechende Vorschrift für seine Fahrer herausgegeben. Damals spielten allerdings keine Sicherheitserwägungen eine Rolle, vielmehr sollten Zeit und Sprit gespart werden. Das könnte durch eine zweite "auf Lkw-Routen bleiben"-Option forciert werden. Mit ihrer Hilfe würden Autofahrer eher auf Hauptverkehrsstraßen bleiben, die Gefährdung von Fußgängern wäre hier geringer.
In einer Stadt, die jährlich von 56 Millionen Touristen besucht werde, sei Verkehrssicherheit eine Frage von größter Wichtigkeit, so Rodriguez. Das gelte genauso für die acht Millionen Einwohner New Yorks: "Die häufigste Todesursache für Kinder unter 13 in New York City sind weder Gangs, noch Armut oder Gewalt. Sie besteht darin, von Autos und Lkw überfahren zu werden." Tatsächlich sind Verkehrsunfälle laut der Weltgesundheitsorganisation für Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 19 Jahren weltweit die häufigste Todesursache.
meu