Wegen Sicherheitsbedenken Großbritannien wirft TikTok von Regierungshandys

TikTok und die Website der britischen Regierung: Beide sind nach Auffassung der Regierung unvereinbar
Foto: Yui Mok / dpaGroßbritannien will die chinesische Kurzvideo-App TikTok mit sofortiger Wirkung von sämtlichen Regierungshandys verbannen. Das kündigte Kabinettsminister Oliver Dowden an. Die Regierung fürchtet wie zahlreiche andere westliche Länder, dass Nutzerdaten der App in die Hände des chinesischen Regimes gelangen könnten. TikTok gehört zu dem in Peking ansässigen Unternehmen Bytedance.
»Wir gehen zu einem System über, bei dem die Geräte der Regierung nur noch auf Apps von Drittanbietern zugreifen können, die auf einer vorab genehmigten Liste stehen«, sagte Dowden. Für private Geräte soll das Verbot von TikTok nicht gelten, außerdem wird es begrenzte Ausnahmen für Ämter geben, in denen die Plattform benötigt wird.
Mit seinem Verbot folgt Großbritannien anderen westlichen Ländern, die die chinesische Video-App aufgrund von Sicherheitsbedenken gesperrt haben, darunter die Vereinigten Staaten, Kanada, Belgien und die Europäische Kommission. TikTok äußerte sich enttäuscht über die britische Entscheidung. »Der Bann beruht auf grundlegenden Missverständnissen und wird von der Geopolitik getrieben.« Das Unternehmen hatte vergebens versucht, westliche Gesetzgeber zu beruhigen, indem es unter anderem neue Rechenzentren in den USA und in Europa ankündigte, die die Daten der europäischen und amerikanischen Nutzerschaft fernab von China verarbeiten sollten.
TikTok und seine Konzern-Mutter ByteDance stehen wegen ihrer Nähe zur chinesischen Regierung weltweit in der Kritik. Sicherheitsbehörden befürchten, dass die Volksrepublik persönliche Nutzerdaten abgreift oder zur Manipulation der öffentlichen Meinung missbraucht. TikTok und die chinesische Regierung haben die Vorwürfe zurückgewiesen. Die USA drohen dennoch damit, TikTok komplett zu verbieten, sollte Bytedance die Video-App nicht verkaufen.