Server teils überlastet Große Nachfrage in Apotheken nach digitalem Impfnachweis

Rund 140.000 digitale Impfnachweise haben die Apotheken am Montagvormittag ausgestellt. Trotz technischer Probleme spricht der Verband von einem gelungenen Start.
QR-Code als digitaler Impfnachweis

QR-Code als digitaler Impfnachweis

Foto: Oliver Berg / dpa

In bundesweit mehreren Tausend Apotheken haben sich am Montag Menschen einen für sie kostenlosen digitalen Corona-Impfnachweis besorgt. Zwar kam es am Vormittag in einigen Regionen zu technischen Problemen und Überlastungen von Servern. Die Apotheken sprachen aber insgesamt von einem gelungenen Start und rieten den Menschen zu Geduld.

Mehr als 13.000 Apotheken bieten die Leistung an, wie der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Thomas Dittrich, sagte. Bis zum späten Vormittag seien schon 140.000 Zertifikate ausgestellt worden.

Apothekerverbände aus den Bundesländern meldeten eine hohe Nachfrage, vereinzelt bildeten sich demnach kleine Schlangen vor den Apotheken. Auf dem Onlineportal mein-apothekenmanager.de , wo man teilnehmende Apotheken abrufen kann, kam es laut Dittrich zu einer »extrem hohen Nachfrage«. Phasenweise war das Portal am Vormittag nicht zu erreichen. Aus mehreren Bundesländern meldeten Apotheken zunächst auch Probleme beim Zugriff auf den Apotheken-Server, die im Tagesverlauf aber behoben waren. Nach Angaben des Brandenburger Verbandes lag das an der Vergabe von neuen Passwörtern aufgrund höherer Sicherheitsanforderungen an die Apotheken.

Der digitale Nachweis ist eine freiwillige Ergänzung des weiter gültigen gelben Impfheftes aus Papier. Deutschland setzt damit ein Vorhaben der Europäischen Union um. Dafür wurden einheitliche Details eines Zertifikats vereinbart, mit dem man Impfungen, Tests und überstandene Covid-19-Erkrankungen nachweisen kann. Die App soll als Beleg bei gelockerten Coronabeschränkungen eingesetzt werden können und zur Sommerferienzeit Reisen in Europa erleichtern. Der digitale Nachweis sei komfortabel, einfach und sicher, betonte Dittrich. Einfacher sei es auch für jene, die einen Impfstatus überprüfen möchten, sagte der Verbandsvorsitzende im ZDF-Morgenmagazin.

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Drei Apps ermöglichen das Einscannen des Impfnachweises

Mittlerweile sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Montag rund 21,8 Millionen Menschen in Deutschland vollständig geimpft – mehr als ein Viertel der Bevölkerung. Bei den über 60-Jährigen hat bereits etwa die Hälfte der Menschen den vollen Impfschutz, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Twitter schrieb.

Dittrich empfahl, dass nicht alle sofort zu ihrer Apotheke eilen. Die Apotheken würden den Service auch in den kommenden Wochen anbieten. Auch bleibe der gelbe Impfpass gültig. »Es werden alle, die diesen digitalen Impfnachweis haben wollen, diesen auch bekommen«, stellte Dittrich klar.

Wer sich den digitalen Nachweis holen möchte, muss Impfheft oder Nachweis vom Impfzentrum sowie ein Personaldokument mitbringen. Die Apotheke trägt die Daten – Name, Vorname, Geburtsdatum, Impfstoff und Impftermin sowie Dosis – dann in eine Webanwendung ein, für die sie sich autorisieren lassen musste, wie Dittrich erläuterte. Die Daten würden an das Robert Koch-Institut übertragen. Dort werde der digitale Impfnachweis erstellt, der dann zurück an die Apotheken geht. Die Technik dahinter hat ein Konsortium aus IBM Deutschland, Ubirch aus Köln, govdigital und Bechtle entwickelt.

Geimpfte können den QR-Code des Nachweises mit der Corona-Warn-App, der eigens dafür entwickelten App CovPass sowie auch mit der Luca-App einscannen und bei Kontrollen vorzeigen.

Ob, wann und auf welchem Weg neben Apotheken auch Impfzentren und Ärzte Nachweise für bereits vollständig Geimpfte ausstellen können, hängt vom jeweiligen Bundesland ab. In Bayern und Sachsen-Anhalt etwa sollen Menschen, die bereits in Impfzentren geimpft wurden, über eigens eingerichtete Websites Zugang zum Zertifikat bekommen. In Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sollen Impfnachweise per Post verschickt werden.

pbe/dpa/AFP
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