Google-Forschungsprojekt App errechnet Kalorien aus Lebensmittelfotos

Knips es, aber iss es lieber nicht ganz auf: Ein Google-Forscher arbeitet an einer App, die die Kalorienwerte von Mahlzeiten aufgrund von Handyfotos bestimmt.
Gedeckter Tisch: Vielleicht sollte man lieber nur die halbe Portion essen

Gedeckter Tisch: Vielleicht sollte man lieber nur die halbe Portion essen

Foto: Corbis

Wer täglich Kalorien zählt, um abzunehmen oder sein Gewicht zu halten, könnte in Zukunft Unterstützung von einer App bekommen, die Google derzeit entwickelt. Die Software soll aus dem Handyfoto eines Essens dessen Brennwert berechnen können. Das Team um den Forscher Kevin Murphy hat seine Forschungsergebnisse zu dem Im2Calories genannten Projekt letzte Woche auf dem Deep Learning Summit in Boston vorgestellt.

Einem Bericht des US-Magazins "Popular Science " zufolge wird die eigentliche Rechenarbeit dabei von einem System auf Basis künstlicher Intelligenz erledigt. Die Software analysiere die Bilder pixelgenau, schätze Portionsgrößen ein und berechne mithilfe einer umfangreichen Datenbank die Brennwerte der fotografierten Mahlzeit.

Das dazu verwendete Bild muss offenbar nicht einmal eine superfeine HDR-Aufnahme sein. Ein halbwegs scharfer Schnappschuss soll reichen, solange der hungrige Nutzer nicht schummelt oder vor lauter Zittern nur den halben Teller fotografiert.

30 Prozent Trefferquote

Apps, die die tägliche Nahrungsaufnahme katalogisieren, gibt es schon länger. In der Regel ist dabei jedoch die manuelle Eingabe der verzehrten Speisen erforderlich, ein langwieriger und umständlicher Prozess, der nicht immer zu exakten Ergebnissen führt.

Und das wird auch beim Project Im2Calories nicht anders sein. Zumindest nicht am Anfang: Drop-down-Menüs in der App sollen helfen, die fotografierten Speisen genauer einzuordnen und falsch erkannte zu korrigieren: "Wir semi-automatisieren den Vorgang. Wenn er zu 30 Prozent korrekt arbeitet, werden Leute bereit sein, die App zu nutzen," schätzt Murphy. "Wir sammeln die Daten und es wird mit der Zeit immer besser".

Murphy hat mit dem Projekt aber auch nicht nur Privatnutzer im Sinn. Vielmehr seien Kollegen, die im Bereich der Epidemiologie forschen oder im öffentlichen Gesundheitswesen beschäftigt sind, an der Technik interessiert. Ob und wann die App, für die Google bereits einen Patentantrag gestellt hat, veröffentlicht wird, dazu mochte sich ein Google-Sprecher auf eine Anfrage von "CNet " nicht äußern.

abr
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