Foto-App von Facebook Instagram fragt jetzt Geburtsdaten ab

Die Facebook-Tochter Instagram will wissen, wie alt ihre Nutzer sind. Beim Erstellen neuer Accounts werde ab sofort standardmäßig das Geburtsdatum abgefragt, teilt Instagram mit. Für andere Mitglieder sei das Geburtsdatum nicht sichtbar. Der Nutzer selbst könne es aber jederzeit in seinen privaten Kontoinformationen einsehen.
Ist der eigene Instagram-Account mit Facebook verbunden, werde das Geburtsdatum aus dem Facebook-Profil übernommen, erklärt Instagram weiter. Und wenn das Geburtsdatum auf Facebook geändert werde, übertrage sich diese Änderung ebenfalls auf Instagram. Nutzer, die keinen Facebook-Account besitzen oder diesen nicht mit ihren Instagram-Profil verbunden haben, könnten ihre Daten derweil "direkt auf Instagram hinzufügen oder bearbeiten".
Für Profile, die nicht Personen gewidmet sind, rät Instagram: "Verwende dein Geburtsdatum, selbst wenn dies ein Konto für ein Unternehmen, ein Haustier oder etwas anderes ist."
Versprochen wird ein "individuelleres Nutzungserlebnis"
Mit den neu gesammelten Altersangaben will Instagram seinen Nutzern ein "individuelleres Nutzungserlebnis" bieten: "Dazu zählen beispielsweise Informationen über Kontrollfunktionen für deinen Account und empfohlene Privatsphäre-Einstellungen für junge Menschen."
Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge nimmt Instagram die Änderung nicht nur deswegen, aber auch vor, um besser einschätzen zu können, welchem Teil ihres Publikum man Alkohol- oder Glücksspiel-Werbung oder andere an Erwachsene gerichtete Anzeigen ausspielen könnte.
Bislang hatten Instagram-Nutzer bei der Anmeldung nur grundsätzlich angeben müssen, dass sie mindestens 13 Jahre alt sind. In Deutschland war bei Neuanmeldungen junger Menschen aber schon seit Längerem auch nach dem Geburtsdatum gefragt worden. Wer angab, mindestens 18 Jahre alt zu sein, wurde dagegen nicht nach einem konkreten Datum gefragt.
In anderen Fällen war Instagram schon in der Vergangenheit an Altersangaben gekommen, wenn Nutzer ihr Facebook- mit ihrem Instagram-Profil verbunden haben.
Es gibt keine Altersprüfungen
"Es ist für unsere Arbeit sehr wichtig, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie alt die Menschen sind", sagte Instagrams Produktchef Vishal Shah nun in einem Interview mit Reuters, "nicht nur, um altersgerechte Erfahrungen zu schaffen, sondern auch, um unserer langjährigen Regel gerecht zu werden, jungen Menschen keinen Zugang zu gewähren."
Ob die Altersangaben der Nutzer stimmen, werde Instagram nicht systematisch überprüfen, heißt es in einem Reuters-Bericht. Ein Grund dafür sei, dass es etwa Teenagern oft schwer falle, ihr Alter nachzuweisen. Das Unternehmen erwarte auch, dass die meisten Menschen bei diesem Thema ehrlich seien. Zudem setze Instagram künstliche Intelligenz ein, die auf Basis verschiedener Faktoren wie den verwendeten Hashtags das Alter von Nutzer abschätze.
Accounts bestehender Instagram-Nutzer sollen bis auf Weiteres ohne Angabe des Geburtsdatums weiter genutzt werden können.