Verfahren eingeleitet Italien geht gegen ChatGPT vor

Die Datenschutzbehörde Italiens hat der US-Firma OpenAI mit sofortiger Wirkung verboten, die Daten italienischer Nutzer zu verarbeiten. Außerdem wird dem Chatbot des Unternehmens fehlender Jugendschutz vorgeworfen.
Foto: FLORENCE LO / REUTERS

Italiens Datenschutzbehörde hat ein Verfahren gegen das US-Unternehmen OpenAI eingeleitet, Entwickler des KI-Bots ChatGPT. Das Programm ist der momentan wohl populärste Chatbot, der mithilfe von künstlicher Intelligenz Fragen beantworten und aus wenigen Stichworten eigenständig Texte schreiben kann.

»Es fehlt die Rechtsgrundlage für eine massenhafte Erhebung und Speicherung personenbezogener Daten, um die dem Betrieb der Plattform zugrunde liegenden Algorithmen zu ›trainieren‹«, teilte die italienische Behörde mit . Daher habe die Behörde vorläufig und mit sofortiger Wirkung die Verwendung von Daten italienischer Nutzer beschränkt und dies OpenAI mitgeteilt. ChatGPT habe sich an Datenschutzregeln zu halten, hieß es weiter.

Nachbesserung innerhalb von 20 Tagen

Unklar blieb zunächst, was das Verfahren der italienischen Datenschutzbehörde für Nutzerinnen und Nutzer in Italien bedeutet. Die Behörde fordert aber, dass OpenAI, welches von Microsoft unterstützt wird, an mehreren Punkten nachbessert: Das Unternehmen solle nun »innerhalb von 20 Tagen über ergriffene Maßnahmen informieren«. Andernfalls drohe »eine Strafe von bis zu 20 Millionen Euro oder bis zu vier Prozent des Jahresumsatzes«, erklärte die Behörde weiter.

Weiterhin beanstandeten die Datenschützer auch eine fehlende Altersprüfung für Nutzerinnen und Nutzer von ChatGPT. Die App darf eigentlich erst ab 13 Jahren verwendet werden.

Die EU-Strafverfolgungsbehörde Europol warnte diese Woche zudem vor dem potenziellen Missbrauch des Chatbots durch Kriminelle. Das Programm könnte für Phishing-Versuche, als Vorbereitung von Hacking-Angriffen, Desinformation oder Cyberkriminalität genutzt werden, fürchtet Europol.

hpp/AFP/Reuters
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