"Moves" Fitness-App ändert Datenschutzregeln nach Facebook-Übernahme

Smartphone App "Moves": Zeichnet auf, wo und wann man sich wie viel bewegt
Helsinki - Die Macher der Fitness-App "Moves" behalten sich nach der Übernahme durch Facebook das Recht vor, Nutzerdaten mit dem weltgrößten Online-Netzwerk und anderen Unternehmen zu teilen. Das geht aus geänderten Datenschutzregeln der App hervor, die am Montag veröffentlicht wurden.
Ursprünglich versprachen die "Moves"-Entwickler von der finnischen Firma ProtoGeo, ohne ausdrückliche Zustimmung der Nutzer keine Daten mit anderen zu teilen. Bei Bekanntgabe des Kaufs durch Facebook vor knapp zwei Wochen war noch erklärt worden, dies solle vorerst auch so bleiben. In einer E-Mail an die Nutzer der App versprach das Team: "'Moves' wird weiterhin als eigenständige App funktionieren und es gibt keine Pläne, das zu ändern oder Daten mit Facebook zu vermischen."
"Moves" ist eine von vielen Smartphones-Apps, die für ihre Nutzer die täglich zurückgelegten Strecken aufzeichnen, grafisch anzeigen und dabei unter anderem die verbrauchten Kalorien berechnen. Im Grunde verfügen sie über ähnliche Funktionen wie die derzeit populären Fitness-Armbänder, nur dass sie meist kostenlos erhältlich sind.

Armbänder, die fit machen sollen: Samsung Gear Fit, Garmin Vivofit und Jawbone Up24
Ein Nachteil ist, dass die Aktivität solcher Apps die Akkulaufzeit des Handys in der Regel deutlich verringert. Moves versucht dem entgegenzuwirken, indem es auf dem iPhone 5S den M7-Koprozessor nutzt, der speziell für solche Anwendungen entwickelt wurde und weniger Energie verbraucht als der Hauptprozessor.
Anwender der App wurden per E-Mail darauf hingewiesen, dass sie den neuen Datenschutzregeln automatisch zustimmen, wenn sie die App weiterhin benutzen. Wer sich den neuen Regeln nicht beugen möchte, kann seinen Account über das Einstellungen-Menü der App löschen. Die bis dahin gesammelten Bewegungsdaten, die bei "Moves" auch Ortsinformationen beinhalten, können von der Website der App heruntergeladen werden, wenn man sich mit seinem Account einloggt.
Auch beim Kauf von WhatsApp durch Facebook hieß es, der Kurznachrichtendienst werde weiterhin unabhängig agieren und es werde keine Zusammenführung der Daten geben. Der bis zu 19 Milliarden Dollar schwere WhatsApp-Deal ist noch nicht abgeschlossen.