Office-Produkte Microsoft kündigt KI-Co-Pilot fürs Büro an

Neuer Co-Pilot in Office-Produkten: Mehr Produktivität im Büro?
Foto: MicrosoftKleiner ging es bei Microsoft an diesem Donnerstag nicht. Mit der Aussage: »Microsoft 365 Copilot nutzt die Kraft der KI und verwandelt Ihre Worte in das leistungsfähigste Produktivitätswerkzeug der Welt« kündigte der Windows-Konzern die Einbindung von KI-Tools in seine Office-Produkte an.
Der Co-Pilot für die Office-Suite Microsoft 365 soll Anwenderinnen und Anwendern bei der Erstellung von Dokumenten, E-Mails, Präsentationen, Tabellen und mehr unterstützen. In einer Pressemitteilung des Unternehmens heißt es, er werde in Word, Excel, Powerpoint, Teams, Outlook und anderen Programmen zum Einsatz kommen. Aktuell werde das Update von 20 »ausgewählten gewerblichen Kunden« getestet. Weitere sollen in den nächsten Monaten hinzukommen.
Die Interaktion mit dem KI-Co-Piloten erfolgt laut Microsoft in natürlicher Sprache. So könne man die Software zum Beispiel anweisen: »Informiere mein Team über unsere überarbeitete Produktstrategie.« Die Software würde dann auf Basis von Meetings, E-Mails und Chats ein entsprechendes Status-Update generieren.
Einige weitere Beispiele, die Microsoft für mögliche Anwendungen des neuen Systems nennt:
Word könnte man demnach beauftragen: Formuliere den dritten Absatz prägnanter und schreibe das Dokument in einen lockereren Tonfall um,
in Excel: Schlüssele die Verkäufe nach Art und Verkaufskanal auf und erstelle eine Tabelle,
in Powerpoint: Erstelle auf Grundlage eines Word-Dokuments eine Präsentation mit fünf Folien und füge relevante Symbolfotos ein,
in Outlook: Erstelle eine Zusammenfassung der E-Mails, die ich während meiner Reise vergangene Woche verpasst habe und markiere alle wichtigen Nachrichten,
in Teams: Fasse zusammen, was ich in der Sitzung verpasst habe. Welche Punkte sind bisher angesprochen worden? Wo gibt es Streitpunkte?
»Der heutige Tag markiert den nächsten großen Schritt in der Entwicklung der Art und Weise, wie wir mit Computern interagieren«, sagte Microsoft-Chef Satya Nadella bei der Präsentation in Redmond. Der »Microsoft 365 Copilot« kombiniere die Fähigkeiten von LLMs mit Geschäftsdaten und Microsoft-Apps, heißt es von Unternehmensseite weiter. Das Kürzel LLM steht für sogenannte Large Language Models, also Sprachmodelle, wie Metas LLaMA oder das weit bekanntere GPT von OpenAI, dessen Version 4 am Dienstag vorgestellt wurde. Microsoft hat sich mit einem Milliardenbetrag an OpenAI beteiligt.
In einem eigenen Blogbeitrag schreibt Microsoft-Manager Jared Spataro allerdings, der Copilot sei »mehr als ein in Microsoft 365 eingebettetes ChatGPT«. Vielmehr handele es sich um »eine ausgeklügelte Verarbeitungs- und Orchestrierungs-Engine, die hinter den Kulissen arbeitet, um die Leistung von LLMs, einschließlich GPT-4, mit den Microsoft 365-Apps und Geschäftsdaten« zu kombinieren.
Wann und zu welchen Preisen die neuen Funktionen der Allgemeinheit angeboten werden sollen, ließ das Unternehmen offen.
Im Rennen um die Vorherrschaft bei KI-Diensten hatte Google am Dienstag ebenfalls angekündigt, KI-Anwendungen in sein Office-System Google Workspace zu integrieren. Zudem stellte der Konzern Dienste vor, mit denen Unternehmen und Organisationen ohne großen Aufwand selbst solche Anwendungen bauen können sollen. Preise dafür nannte das Unternehmen dafür aber ebenso wenig wie Microsoft.