Software-Tipps für Einsteiger Diese Apps dürfen auf keinem Smartphone fehlen

Unterm Weihnachtsbaum lag ein neues Handy? Wir empfehlen Ihnen zehn Apps für iPhones und Android-Geräte, mit denen es noch besser wird.
iPhone oder Android? Bei vielen Apps ist das egal, weil es sie für beide Systeme gibt

iPhone oder Android? Bei vielen Apps ist das egal, weil es sie für beide Systeme gibt

Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

Ein neues Smartphone ist ein schönes Weihnachtsgeschenk. Leider meist auch ein ganz schön teures. Immerhin: Abgesehen vom Mobilfunkvertrag hat man damit keine laufenden Kosten und die wichtigsten Apps liefern die Hersteller gleich mit.

Aber auch nur die wichtigsten. Das Besondere an einem Smartphone ist ja, dass es eigentlich ein Handflächencomputer ist. Und als solcher kann es per Software zu viel mehr gemacht werden als bloß einem Mobiltelefon mit Internetanschluss.

Mit den richtigen Apps wird daraus eine Art digitales Schweizer Taschenmesser, das eigentlich fast alles kann. Man muss nur die richtige App für das finden, was man gerade damit tun will.

Im Folgenden habe ich zehn Apps zusammengestellt, die meiner Meinung nach auf keinem Smartphone fehlen sollten. Die Auswahl ist natürlich unvollständig und subjektiv, aber ohne diese zehn Programme wäre mein Handy nur halb so gut.

1Password

Mit Passwörtern sollte man sorgsam umgehen und es sich nicht zu leicht machen. Denn wenn ein Passwort so lang und kompliziert ist, dass man es sich selbst nicht merken kann, haben auch Hacker damit kein leichtes Spiel. Was ein gutes Passwort auszeichnet und wie man es konstruieren kann, haben wir hier erklärt.

Bleibt die Frage, wie man solche Passwörter sicher aufbewahrt, schließlich sollte man jedes nur für einen Dienst oder eine App verwenden, da kommt schnell einiges zusammen. Eine Möglichkeit wären Stift und Papier, aber das ist langsam und mühselig und unterwegs nicht wirklich eine sinnvolle Option. Komfortabler sind die Angebote von Apple und Google, Passwörter einfach im Browser zu speichern. Das setzt zum einen großes Vertrauen in den jeweiligen Anbieter voraus, legt einen zum anderen aber auf eben jenen Anbieter fest.

Passwortmanager umgehen diese Hürden. Sie speichern Passwörter in einer verschlüsselten Datenbank ab, erzeugen auf Wunsch komplizierte, lange Passwörter und sind im Idealfall für verschiedene Plattformen erhältlich. Ich persönlich benutze seit Jahren 1Password, weil es das für iOS und Android gibt, aber auch für meinen Mac und mein Windows-Notebook. Sogar die Stiftung Warentest findet diese App »gut« , und das, obwohl 1Password im Gegensatz zu manchen Konkurrenten nicht kostenlos ist.

Wie man einen Passwortmanager einrichtet, haben wir hier beschrieben.

Hier gibt es die Android-Version .
Hier gibt es die iPhone-Version .

Microsoft Authenticator

Noch sicherer als ein gutes Passwort ist ein gutes Passwort in Kombination mit einer sogenannten Zwei-Faktor-Authentifizierung. Um die Sicherheit zu erhöhen, wird dabei zusätzlich zum Passwort ein zweites Sicherheitsmerkmal abgefragt. Oft ist das ein sechsstelliger Zahlencode. Der Zusatzcode dient dazu, einen Nutzer eindeutig zu identifizieren, denn je nach System bekommt man den Code per SMS zugeschickt, als Push-Meldung aufs Handy oder muss ihn aus einer sogenannten Authenticator-App ablesen. Alles Wissenswerte dazu haben wir hier aufgeschrieben.

Ob man da nun Googles Authenticator oder dem Microsoft-Authenticator den Vorzug gibt, ist ein Stück weit Geschmackssache. Klar ist aber, dass es hier im Grunde um eine Zusatzabsicherung geht: Bei einem mit einem zweiten Faktor geschützten Dienst nämlich nützt selbst ein geklautes Passwort herzlich wenig. Zusätzlich müssten sich Kriminelle auch noch das Handy ihres Opfers beschaffen, dieses knacken und es dann auch noch schaffen, die womöglich mit einer biometrischen Sicherung abgedichtete Authenticator-App zum Laufen zu bringen. Knifflig.

Hier gibt es die Android-Version .
Hier gibt es die iPhone-Version .

Google Podcasts

Podcasts sind mal wieder der heiße Scheiß. Und mal ehrlich: Sie machen ja auch Spaß. Ganz nebenbei kann man sich mit diesem Audioformat informieren, bilden und unterhalten lassen – zum Beispiel beim Kochen oder Bügeln, beim Joggen oder in der Muckibude, in der U-Bahn oder im Auto. Vor allem für Kurzstrecken sind Podcasts gut geeignet, weil sie oft 15, 20 oder 30 Minuten lang sind. Hörbücher erfordern mehr Zeit. Auch der SPIEGEL hat eine Vielzahl ausgesprochen unterschiedlicher Podcasts im Angebot.

iPhone-Nutzer haben es leicht, auf ihren Handys ist eine Podcast-App schon drauf, wenn sie aus der Fabrik kommen. Android-Nutzer hingegen müssen sich eine solche App erst besorgen. Ich benutze auf Android-Smartphones gern die Variante von Google, weil sie einfach und übersichtlich ist. Wer mag, kann Google Podcasts auch auf iPhones verwenden.

Hier gibt es die Android-Version .
Hier gibt es die iPhone-Version .

Here WeGo

Klar, eine Karten-App liefern Apple und Google selbst mit, und Google Maps ist echt gut. Aber manchmal gibt es dann doch Dinge, die andere Karten-Apps besser können. Deshalb installiere ich auf meinen Handys immer auch die Here-App.

Zum einen, weil Here auf eigenem Kartenmaterial basiert, das manchmal – nicht immer – mehr oder andere Details bietet als die Konkurrenz. In Hamburg etwa kann man sich die Strecken von U- und S-Bahnen anzeigen lassen. Ohnehin gehört der öffentliche Nahverkehr zu den Spezialitäten dieser App. Sie hilft mir aber auch, ein Taxi zu bestellen und schätzt vorher ab, was die Fahrt wohl kosten wird. Zudem lässt sie mich auch noch Karten herunterladen, damit ich offline navigieren kann – weltweit und kostenlos.

Hier gibt es die Android-Version .
Hier gibt es die iPhone-Version .

Komoot

Auch Komoot ist eine Karten-App, allerdings eine für Wanderer und Radfahrer. Entsprechend enthalten die Komoot-Karten andere Informationen als die Karten der meisten Konkurrenten. Unter anderem ist hinterlegt, aus welchem Material Straßen und Wege aufgebaut sind. So kann man sich etwa bei Radtouren anzeigen lassen, wie lange man auf Asphalt, Schotterpisten und Waldwegen unterwegs sein wird.

Im Grunde hat Komoot zwei unterschiedliche Bereiche. Das sind zum einen die vorgefertigten Routen, meist Vorschläge für Wander- oder Radtouren, die von anderen Nutzern stammen. So kann man sich, egal wo man gerade ist, beispielsweise Wanderstrecken von zwei bis vier Stunden Länge heraussuchen lassen. Zum anderen kann man aber auch ganz eigene Routen planen und dabei etwa als Radfahrer vorgeben, mit welcher Art von Rad man unterwegs ist. Mountainbiker mögen schließlich andere Pisten als Rennradler.

Wenn man richtige Langstrecken bewältigen will, lohnt es, ein Premiumabo abzuschließen, dann kann man die Strecke automatisch in schaffbare Tagesetappen aufteilen lassen – inklusive Sightseeing- und Übernachtungsvorschlägen. Ansonsten ist Komoot kostenlos.

Hier gibt es die Android-Version .
Hier gibt es die iPhone-Version .

Parceltrack

Im Corona-Jahr ächzen die Paketdienste unter einer Flut von Sendungen, ganz besonders zur Weihnachtszeit. Verzögerungen sind kaum vermeidbar. Für jemanden wie mich ist es da unerträglich, nicht zu wissen, wo das Päckchen, das ich verschickt habe, gerade ist und wann das Paket, auf das ich sehnlich warte, endlich kommen wird.

Nun könnte ich natürlich die Apps der Paketdienste benutzen, aber das wäre ganz schön unübersichtlich, denn mal kommt etwas per UPS, mal mit Fedex, mal via DHL, DPD, Hermes oder GLS. Da müsste ich einige Apps im Blick behalten.

Parceltracker macht mir diesen Kontrollwahn leichter, indem es einfach so ziemlich alle Sendungsnummern frisst, die ich ihm vor die Füße werfe. Nur wenn Amazon etwas mit seinem eigenen Lieferdienst schickt, klappt das nicht. Kein Problem, bestelle ich halt woanders.

So oder so liefert Parceltrack eine gute Übersicht, wo die Pakete gerade sind und wann was ankommt – und das grundsätzlich sogar kostenlos. Wer die App so oft benutzt wie ich, sollte allerdings die Premiumvariante buchen. Die kostet einmalig 3,49 Euro und bringt ein paar nützliche Extras.

Hier gibt es die Android-Version .
Hier gibt es die iPhone-Version .

Shazam

Vielleicht kennen Sie Shazam schon, aber ich erkläre es in den Grundzügen trotzdem noch einmal: Shazam ist eine App, die Songs erkennen kann, einfach indem man sie ein paar Sekunden lang zuhören lässt. Das Prinzip ist nicht neu, aber immer noch faszinierend. So faszinierend, dass Apple Shazam vor einigen Jahren übernommen hat.

Deshalb könnte man beispielsweise am iPhone auch einfach Siri fragen: »Hey Siri, wie heißt dieser Song?« In der Praxis aber ist es meist schneller, einfach die Shazam-App zu starten und auf deren großen Knopf zu drücken. Das Ergebnis ist fast immer richtig.

Ein feiner Unterschied zwischen iOS- und Android-Version: Auf iPhones wird nur Apple Music zum Anhören und iTunes zum Kaufen der identifizierten Songs angeboten. Auf Android-Handys ist das zwar auch die Standardauswahl, man kann aber auch Spotify und YouTube Music anwählen.

Hier gibt es die Android-Version .
Hier gibt es die iPhone-Version .

Snapseed

Keine andere Android-App benutze ich seit so langer Zeit so regelmäßig wie Snapseed. Ursprünglich war die App 2011 von der Firma Nik Software und deren deutschen Gründer Nils Kokemohr fürs iPad und iPhone entwickelt worden. Nachdem Google das Unternehmen Ende 2012 übernommen hatte, kam dann die Android-Version heraus, die bis heute gepflegt wird.

Faszinierend ist Snapseed, weil die App einerseits sehr schnelle, einfache, aber eindrucksvolle Bildveränderungen ermöglicht. Die Filter »Drama« und »HDR Scape« etwa muss man ausprobieren. Zum anderen lassen sich mit ihr aber auch sehr feine Änderungen an Farben und Kontrasten oder dem Zuschnitt vornehmen. Und das alles kostenlos. Für mich ist Snapseed längst ein Klassiker.

Hier gibt es die Android-Version .
Hier gibt es die iPhone-Version .

Spotify

Auch wenn mancher jetzt sagen wird, »ja klar«, Spotify gehört nun mal dazu – oder alternativ eine andere Musik-App Ihres Vertrauens. Konkret geht es mir nur darum klarzustellen, dass Smartphones im weitesten Sinne auch MP3-Player sind, also mobile Musikabspielstationen. Und Spotify ist eine gute Möglichkeit, sie als solche zu nutzen, einfach weil man damit auch Musik hören kann, wenn man wie ich kein Abonnent ist.

Natürlich muss man dann einige Einschränkungen in Kauf nehmen: Man muss sich ab und zu Werbung anhören, kann die gehörte Musik nicht vollkommen frei zusammenstellen und darf maximal sechs Titel pro Stunde überspringen. Besser als das Programm der Formatradiosender ist das aber allemal. Und Podcasts gibt es bei Spotify natürlich auch.

Wer mehr will, muss auch bei Spotify zahlen, genauso viel wie bei der Konkurrenz: 9,99 Euro pro Monat. Dafür kann man sein Musikprogramm dann vollkommen frei zusammenstellen und Alben oder Playlists zum Offline-Hören aufs Handy laden.

Hier gibt es die Android-Version .
Hier gibt es die iPhone-Version .

WerStreamt.es

Passiert Ihnen das auch manchmal? Sie wollen einen bestimmten Film sehen, wären auch bereit, dafür zu bezahlen, wissen bloß nicht, bei welchem Streaminganbieter er läuft? So ist es mir in der Vorweihnachtszeit öfter gegangen. Corona-bedingte Abschottung, Winterwetter und wenig Tageslicht haben bei mir das Bedürfnis aufkommen lasen, den einen oder anderen Gute-Laune-Film aus den Neunzigerjahren noch einmal anschauen zu wollen. Bloß wo?

WerStreamt.es findet da meist die Lösung. Und wenn die App keine findet, liegt es in der Regel daran, dass der gesuchte Film oder die gesuchte Serie einfach nicht als Stream angeboten wird, sondern nur auf DVD verkauft wird. Zum Charme der App gehört, dass sie alle Filme kennt, die ich kenne – und natürlich noch viel mehr. Und kostenlos ist sie auch noch.

Hier gibt es die Android-Version .
Hier gibt es die iPhone-Version .

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