Verfolgte Homosexuelle
Tinder warnt Nutzer bei Einreise in LGBT-feindliche Länder
Dating kann für nicht heterosexuelle Menschen in vielen Ländern gefährlich sein, es drohen Haft oder schlimmere Strafen. Tinder warnt Nutzer künftig vor der Einreise und macht sie erst einmal automatisch unsichtbar.
Tinder warnt: Vorsicht beim Dating in LGBT-feindlichen Ländern
Foto: Mike Blake/REUTERS
Tinder führt eine automatische Reisewarnung ein: Wer eines von derzeit rund 70 Ländern betritt, in denen Homo-, Bi-, Trans- und Intersexuelle kriminalisiert und verfolgt werden, bekommt beim ersten Aufrufen der Dating-App nach der Einreise einen entsprechenden Hinweis angezeigt. Der basiert auf den von der App erhobenen Standortdaten.
In dem Hinweis heißt es (übersetzt aus dem Englischen): "Deinem Standort nach zu urteilen, befindest du dich an einem Ort, an dem die LGBT-Gemeinde bestraft werden kann. Wir wollen, dass du Spaß hast, aber deine Sicherheit hat für uns höchste Priorität." Es folgt der Rat, beim Verwenden der App und beim Treffen mit neuen, unbekannten Menschen besonders vorsichtig zu sein.
Außerdem müssen Nutzer mit einem von zwei Buttons festlegen, ob sie in dem jeweiligen Land nicht auf Tinder angezeigt werden oder weiterhin sichtbar sein wollen. Bis sie sich entscheiden haben, bleiben sie für alle anderen Nutzer ausgeblendet.
Wollen sie gefunden werden können, werden ihre Angaben zur sexuellen Orientierung sowie zum Geschlecht dennoch nicht angezeigt. Über einen Link können sie außerdem mehr zur Gesetzeslage im jeweiligen Land erfahren.
Die Liste der LGBT-feindlichen Länder basiert auf Erhebungen der ilga world (International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association), in der 1592 Organisationen aus 155 Ländern vertreten sind.
Die neue Tinder-Funktion wird in den kommenden Tagen für alle Nutzer ausgerollt.