Neuer Hinweis vor Retweets Twitter will blindes Teilen eindämmen

Twitter-Logo auf Smartphone: Eine neue Funktion soll die Diskussionsqualität auf der Plattform verbessern
Foto:Alastair Pike/ AFP
Twitter testet eine neue Funktion, die Nutzer zum Lesen von Artikeln animieren soll, bevor sie diese per Retweet weiterverbreiten. "Um eine informierte Diskussion zu fördern, testen wir eine neue Eingabeaufforderung auf Android", heißt es in einem Tweet der Twitter-Kundenbetreuung . "Wenn Sie einen Artikel retweeten, den Sie noch nicht auf Twitter geöffnet haben, fragen wir Sie vielleicht, ob Sie ihn zuerst öffnen möchten."
Ob und wann die Funktion flächendeckend und damit auch für andere Plattformen als Android eingeführt wird, teilte das Unternehmen nicht mit. Unklar bleibt zunächst auch, wie häufig Twitter den Hinweis tatsächlich einblenden wird.
In Antworten auf Nutzerfragen zum Thema stellte der Twitter-Support klar, dass sich die Funktion nur auf Links bezieht, die zu Nachrichtenseiten führen. Ebenso wird Twitter zufolge nur erfasst, ob der Link bereits über Twitter aufgerufen wurde oder nicht. Twitter weiß also nicht und versucht auch nicht zu erfassen, ob der Artikel schon vorher beispielsweise mit der App einer Nachrichtenseite oder direkt per Handy-Browser geöffnet wurde. Bei seinen Beiträgen zum Thema betont der Dienst auch, dass das Teilen tatsächlich oder vermeintlich ungelesener Artikel prinzipiell möglich bleibe, selbst wenn die neue Einblendung auftaucht.
Twitter bemüht sich seit geraumer Zeit, die Qualität der Diskussionen auf der Plattform zu verbessern. Dazu gehört auch, dass bestimmte Tweets einem Faktencheck unterworfen oder mit Warnhinweisen versehen werden. Davon war zuletzt mehrfach US-Präsident Donald Trump betroffen. So unterzog Twitter Äußerungen von Trump, mit denen er behauptete, Briefwahl erhöhe das Risiko von Wahlfälschung, einem Faktencheck. Trumps Aussage wurde daraufhin um einen Link zu Medienartikeln zum Thema ergänzt. Ebenso versah Twitter einen Tweet von Trump zu Plünderungen in US-Städten mit einem Warnhinweis, nachdem Mitarbeiter die Nachricht als "gewaltverherrlichend" eingestuft hatten.