Virtual-Reality-Pornos: Sex-Filme für Oculus Rift und Gear VR
Virtual-Reality-Pornos
Schön ruhig liegenbleiben
Vielen Menschen erschließt sich der Reiz von Virtual-Reality-Headsets nicht. Kann man sie mit Pornofilmen überzeugen? Wie die Sexbranche versucht, aus der neuen Technik ein Geschäft zu machen - der Einblick.
Wird in Familien jemand beim Pornoschauen überrascht, ist das meist für alle Beteiligten unangenehm. Egal, ob nun Eltern ihrem Kind begegnen oder umgekehrt. In einigen Jahren könnte die Situation sogar noch komischer werden.
Denn bis dahin könnte es eine ernsthafte Option sein, sich Sexvideos nicht nur mit einem Kopfhörer, sondern auch mit einer klobigen Brille vorm Gesicht anschauen. Dank der neuen Virtual-Reality-Brillen wie Samsungs Gear VR und der Oculus Rift kommt die Menschheit den Sci-Fi-Sexvisionen gerade ein gutes Stück näher.
Seit jeher begrüßt die Pornobranche jede technische Neuerung mit großer Begeisterung, und nun schwärmt man dort von den neuen Möglichkeiten, die die virtuelle Realität (VR) bietet. Dass es 3D-Pornos für 3D-Fernseher nie wirklich in den Mainstream geschafft haben, scheint kaum jemanden abzuschrecken.
Ifa-Besucher mit Gear-VR-Brille: Mit der Brille kann man Dutzende Spiele spielen, aber auch Pornos schauen
Foto: Rainer Jensen/ dpa
Brüste versus Steckdose
Tatsächlich vermitteln VR-Videos ein überraschend intensives Mittendrin-Gefühl. Das liegt einerseits am 3D-Effekt, anderseits daran, dass die Brillen Kopfbewegungen des Zuschauers in den Film übertragen. Wer sich also beispielsweise besonders für Brüste interessiert, der kann seinen Blick darauf konzentrieren.
Genauso gut kann man während der Sexszenen zur Seite schauen und überprüfen, ob der Stecker der Lampe noch korrekt in der Steckdose steckt. Das ist keine echte Interaktivität, aber eine ungewohnte Freiheit.
Blick auf die Steckdose: Irgendwo links ist auch Sex zu sehen
Als eine der ersten größeren Firmen gab im Juli Naughty America, der Betreiber Dutzender Pornoportale, bekannt, jetzt auch VR-Filme im Angebot zu haben. "Unsere Kunden wollen so nah an die Realität ran wie möglich - ohne, dass ihnen die Realität in die Quere kommt", ließ sich der Firmenchef damals zitieren.
Los ging es mit Kamera-Gewackel
Eine Vorstellung davon, was aktuelle Produktionen bieten, lässt sich auch ohne eigene VR-Brille bekommen - zum Beispiel mit der "Vice"-Doku "Die digitale Liebesindustrie", die sich neben VR-Filmen Sexspielen widmet.
Vorreiter im Filmsegment sind bislang Spezialfirmen wie VirtualRealPorn und BaDoink VR, die eigene Download-Plattformen betreiben. VirtualRealPorn ist seit Januar 2014 im Markt aktiv. Das Unternehmen startete mit Voyeur-Clips, samt wackelnder Kamera und einem knapp bemessenen 120-Grad-Blickfeld, das die Illusion von Blickfreiheit ziemlich zerstörte. Da half auch der Auftritt einer schlechten Lara-Croft-Kopie wenig:
Einer der ersten VirtualRealPorn-Clips: Eine Möchtegern-Lara-Croft zieht ihre Waffe, rechts endet das 120-Grad-Blickfeld
Mittlerweile gibt es zum Beispiel einen Ableger für schwule Männer, die neueren Clips bieten ein 180-Grad-Blickfeld. Dadurch blickt man nur noch selten auf die schwarze Wand, an der das Bild links und rechts endet.
So kann man sich VR-Pornos vorstellen
Gefilmt sind viele VR-Pornos aus der Ich-Perspektive, also so, dass man sich meistens in der Rolle eines Mannes wähnt, der mit mal einer, mal zwei Darstellerinnen Sex hat - wobei die Frauen den aktiven Part übernehmen.
Vermeintlich eigener Körper in einem VR-Porno: Keine Bewegung irritiert, zu viel auch
Foto: VirtualRealPorn
In einigen Clips wirkt der vermeintlich eigene Körper so passiv, dass man ihn kurzzeitig für eine Puppe oder eine Leiche hält. In anderen Videos wiederum bewegen sich die fremden, "eigenen" Hände so sehr, dass auch das den Zuschauer irritiert. Einige - jugendfreie - Eindrücke von VR-Pornos liefert unsere Fotostrecke.
Eine Wette auf die Zukunft
Noch sind VR-Produktionen vor allem eine Wette auf die Zukunft. Für den Download von ein paar Dutzend VR-Videos verlangen die Firmen derzeit zwischen zehn und 30 Euro im Monat: Mit diesen Preisen lässt sich noch nicht das große Geld machen, dafür sind zu wenige VR-Brillen im Umlauf. Die mehrere Gigabyte großen Clips lassen sich zwar auch auf Googles Cardboard, also einer Papp-VR-Brille fürs Smartphone, anschauen, dieses Erlebnis ist jedoch weniger überzeugend, vor allem, weil die Bewegungserfassung hier weniger gut funktioniert.
Bis die aufwendigeren VR-Brillen im Massenmarkt ankommen, wird es noch dauern. Die Marktforscher von Gartner zum Beispiel prognostizieren, dass noch fünf bis zehn Jahre vergehen, bis die virtuelle Realität ihr Hype-Maximum erreicht.
Ungewohnte Nähe: Noch sind VR-Pornos ein absolutes Nischenphänomen
Todd Glider, der Geschäftsführer von BaDoink sagt in einem Interview mit einem Porno-Branchendienst, er glaube nicht, dass die Technik die Branche komplett umkrempeln werde: "Nicht heute oder morgen." Als Zielgruppe für die VR-Pornos sieht er junge Leute, die bereits im Zeitalter der Internetpornos groß wurden. Die älteren Generationen seien bereits zufrieden - für sie sei bereits das Internet "das größte vorstellbare Porno-Geschenk" gewesen.
Doch auch das Ansprechen junger Leute wird eine Herausforderung: Etwa, weil man den Reiz der virtuellen Realität meist erst versteht, wenn man einmal eine solche Brille auf dem Kopf hatte. Viele Menschen sind zudem skeptisch, wenn es um Gadgets geht, die sowohl die Augen als auch die Ohren in Beschlag nehmen.
Beeindruckend und ein wenig unheimlich
Derzeit sind es vor allem Enthusiasten, die online Geld für VR-Pornos ausgeben. Von VirtualRealPorn heißt es auf Nachfrage, die meisten Kunden seien Menschen mit Technikkompetenz und einer Leidenschaft für VR, etwa Gamer und Programmierer.
Setzt man eigenen Bekannten eine Oculus Rift auf und zeigt ihnen VR-Pornos, hört man viele ähnliche Sätze: ja, irgendwie beeindruckend sei das schon, und etwas anderes als YouPorn und Co. Aber das Schauen sei auch ein wenig unheimlich, etwa, wenn die Darstellerin näher kommt, um etwas zu flüstern oder wenn sie ständig Blickkontakt sucht. Oder wenn man schon wegen der Enge der Brille zu schwitzen beginnt.
Wer antwortet ehrlich?
Würde man solche Filme privat schauen? "Nee, ja, irgendwann einmal vielleicht, aber wohl eher nicht", lautet eine typische Antwort. Oder: "Die Achterbahnfahrt mit der Brille fühlte sich echter an." Offen bleibt dabei, wie ehrlich solche Smalltalk-Antworten sind - Stichwort soziale Erwünschtheit.
Es geht auch gruselig: Dieser Screenshot stammt aus einem Kurzfilm, den VirtualRealPorn zu Halloween veröffentlicht hat
Schwer abzusehen ist auch, wie sehr die Nachfrage nach VR-Pornos steigt, wenn erst einmal die Displays schärfer, die Darsteller bekannter, die Inhalte intelligenter und vielfältiger und die Brillen günstiger und vielleicht noch etwas leichter werden. Wird wirklich auch dann noch fast jeder dem "Vice"-Autor zustimmen, der nach einem Selbstversuch zum Fazit kam, "echten Sex wird eine VR-Brille trotzdem nie ersetzen können"?
"So als wäre man dabei"
Geht es nach VirtualRealPorn-Gründer Mike Kovalsky, sind die bisherigen Erlebnisse nur der Anfang. Er berichtet, sein Unternehmen arbeite an eigenen Videoplayern, die sich mit sogenannten Teledildonics synchronisieren lassen, damit diese elektronischen Sexspielzeuge im richtigen Tempo arbeiten.
Konkret bedeuten könnte das: Ist im Film zum Beispiel Oralsex zu sehen, könnte ein angeschlossener Vibrator oder Masturbator versuchen, das im passenden Takt zu simulieren. "Die Idee ist es, die Erfahrungen zusammenzubringen und die perfekte Immersion zu schaffen - so als wäre man dabei", sagt Kovalsky. Auch in der "Vice"-Doku sind solche Sex-Gadgets zu sehen.
Szene aus der "Vice"-Doku: Mit dem Bild synchronisierbares Sexspielzeug
Foto: VICE
Vielleicht wird es künftig also nicht nur eine klobige Brille sein, die bei spontanen Begegnungen von Eltern und Kindern Fragen aufwirft.
Zusammengefasst: Für VR-Brillen wie die Oculus Rift und die Gear VR sind bereits Pornofilme auf den Markt: Die Videos sind meistens aus der Ich-Perspektive gedreht, was im Zusammenspiel mit den übertragenen Kopfbewegungen und dem räumlichen Effekt ein Mittendrin-Gefühl erzeugt. Weil VR-Pornos eine neue Sparte sind, findet man bislang vor allem Mainstreamfilme für Männer. Optische Eindrücke liefert unsere jugendfreie Fotostrecke.
Fotostrecke
Ein Stuhl, ein Verlies und ein Dinopark: Apps für die Oculus Rift
Fotostrecke
Täuschend echte Kinosessel und ein gruseliges Anwesen: Apps für die Samsung Gear VR
13 BilderVirtual-Reality-Pornos: Sex-Filme für Oculus Rift und Gear VR
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Firmen wie VirtualRealPorn locken mit einem angeblich neuartigen Videoerlebnis: Viele Virtual-Reality-Pornos sind so aufgenommen, dass man glaubt, selbst etwa auf einem Bett oder einer Couch in einem Zimmer zu sitzen. Pornos mit einer solchen Point-of-View-Perspektive gibt es schon lange, mit der VR-Technik lässt sich jedoch ein intensiveres Mittendrin-Gefühl erzeugen.
Foto: VirtualRealPorn
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In den meisten derzeit verfügbaren Filmen nimmt man die Perspektive eines Mannes ein, der recht passiv Sex hat. Blickt man mit der VR-Brille nach unten, sieht man einen fremden, vermeintlich eigenen Körper, anfangs noch samt Klamotten. Meist bewegt sich der Körper so gut wie gar nicht - in anderen Videos wiederum eher zu intensiv.
Foto: VirtualRealPorn
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In manchen Videos wie diesem Pool-Clip interagieren gleich zwei Frauen mit dem ziemlich passiven Protagonisten. Die Anzahl bekannterer Darstellerinnen und Darsteller hält sich bei den VR-Porno noch in Grenzen, das Ganze ist bislang eine Nische für Tech-Enthusiasten.
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Für die VR-Brillen werden bislang auch vor allem Mainstream-Pornos produziert, Schönheitsideale und Sexpraktiken entsprechen dem Üblichen.
Foto: VirtualRealPorn
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Dieses Bild stammt aus einem der wenigen Filme, in dem der Zuschauer in die Rolle einer Frau schlüpft. Der Darsteller wirkt durch die Oculus Rift ziemlich überdimensioniert. In anderen Clips mit Frauen als Hauptpersonen sind die Größenverhältnisse zumindest ein Stück weit realistischer. Es gibt auch schon einige Schwulenpornos mit VR-Effekten.
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Während der Filme kann man zur Seite gucken: bei 120-Grad-Blickfeldern ein bisschen, bei 180-Grad-Blickfeldern ausreichend weit. Die Blicksteuerung eröffnet neue Optionen: Wer will, kann etwa diese Steckdose begutachten, während sich eine Darstellerin am vermeintlich eigenen Körper zu schaffen macht.
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Einige Videos kommen auch mit einem 360-Grad-Blickfeld daher. Das Problem: Es passiert in der Regel nur in einer Richtung etwas Interessantes.
Foto: VirtualRealPorn
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Bei den Videos mit 180-Grad-Blickfeld endet das Bild häufig an Raumwänden, der Sex selbst findet im Bett oder auf der Couch statt. Während sich solche Raumgrenzen gut akzeptieren lassen, wirken die Blickfelder bei 120-Grad-Videos zu klein.
Foto: VirtualRealPorn
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Manche 360-Grad-Videos lösen das Problem des leeren, langweiligen Raums so, dass sie gleich mehrere Darstellerinnen aufbieten. In diesem Clip des Portals GivePornAHand ziehen sich um den Zuschauer herum vier Frauen aus. So hat man die Wahl, wem man als nächstes zuschaut. Ein Platzhalter für den eigenen Körper ist in diesem Video nicht zu sehen.
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Einen ersten Eindruck von den VR-Pornos kann dieser Clip liefern, den VirtualRealPorn anlässlich von Halloween kostenlos ins Netz gestellt hat. Anschauen kann man ihn mit Geräten wie der Gear VR oder der Oculus Rift, aber auch mit Cardboard-Pappbrillen. Noch wird nicht jede Funktion der Brillen genutzt: So kann die Oculus Rift etwa erkennen, ob man sich vorbeugt - in VR-Pornos haben solche Bewegungen in der Regel aber keine Auswirkungen.
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Im Halloween-Kurzfilm wird der zeitweise stattfindende Geschlechtsverkehr verpixelt, zumal es sich ohnehin mehr um einen Gruselfilm handelt: Im Laufe des Clips fällt mehrfach der Strom aus, zudem wird die Hauptdarstellerin von einem Zombie-Mädchen attackiert. Der Clip eignet sich so zum Beispiel, um Bekannten das Prinzip und den Effekt von VR-Videos näher zu bringen.
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Auf Nachfrage bei VirtualRealPorn heißt es, dass die Produktion von VR-Filmen nicht viel anders sei als bei gewöhnlichen Pornos. Die Kamera müsse bei den Ich-Perspektive-Filmen der Firma in derselben Position bleiben, was die möglichen Handlungen einschränke. Die Postproduktion sei zudem teurer und aufwendiger als bei normalen Filmen.
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Der Dreh ist auch für die Akteure herausfordernder: Sie müssen versuchen, auf den Zuschauer einzugehen, um so das Mittendrin-Gefühl zu stärken. Hintergründe zum Dreh eines VR-Pornos finden sich zum Beispiel in diesem "Motherboard"-Artikel. Wie genau VirtualRealPorn seine Videos filmt, verriet das Unternehmen auf Nachfrage nicht.
Foto: VirtualRealPorn
Ifa-Besucher mit Gear-VR-Brille: Mit der Brille kann man Dutzende Spiele spielen, aber auch Pornos schauen
Foto: Rainer Jensen/ dpa
Szene aus der "Vice"-Doku: Mit dem Bild synchronisierbares Sexspielzeug
13 BilderEin Stuhl, ein Verlies und ein Dinopark: Apps für die Oculus Rift
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Obwohl bislang nur Entwicklerversionen der Oculus Rift erhältlich sind, finden sich im Netz schon viele Apps, die man ausprobieren kann. Einen guten Ersteindruck von den Fähigkeiten der Virtual-Reality-Brille liefert das kostenlose Programm "The Chair". Hierbei handelt es sich mehr um ein Erlebnis, als um ein Spiel: Man sitzt auf einem Stuhl und immer, wenn man sich zur Seite dreht, ändert sich die Umgebung. Anfangs sitzt man auf einer Wiese, am Ende im Weltall. Es gibt keine Schreck-, aber zumindest viele "Wow"-Momente. (Hinweis: Die ersten elf hier vorgestellten Apps laufen mit dem Oculus Rift Development Kit 2 unter Oculus Runtime 0.8 und unter Windows 10, dies war Testvoraussetzung.)
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Nicht viel mehr als Sitzen kann man auch bei "Cineveo" machen. Die rund zehn Euro teure App ermöglicht es aber, eigene Videos in mehreren virtuellen Kinosälen anzusehen. Das ist besonders bei 3D-Filmen eine interessante Option. Für Windows-10-Nutzer rentiert sich der App-Kauf aber unter Umständen nicht: Auf Microsofts neuestem Betriebssystem funktioniert nur einer der Kinosäle.
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Eine Reise zu unterschiedlichen Planeten unternimmt man in "Deep Space VR". Die kostenlose App ist eine Art Erklärfilm über das Weltall und eignet sich gut für Menschen, die vorher noch keine VR-Erfahrungen gemacht haben. Während des Flugs kann man in alle Richtungen gucken und sich nach vorn oder zur Seite lehnen.
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Starke Nerven und eine Tastatur in greifbarer Nähe braucht man für das Gratis-Spiel "Don't let go". Hier gilt es, jeweils einen Finger auf den beiden Strg-Tasten zu lassen, egal, was auf dem Bildschirm passiert. Erschreckt wird man während des mehrminütigen Spiels nur einmal, der Rest sind eher unterhaltsame Psychospielchen. Eine Extra-Warnung sei allerdings noch ausgesprochen: Wer eine Spinnenphobie hat, sollte lieber eine andere App ausprobieren.
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Garantiert spinnenfrei kommt "I expect you to die" daher. In dieser kostenlosen App für die Rift versucht man in der Rolle eines Geheimagenten, in einem Auto allerlei lebensbedrohlichen Situationen zu entgehen. Dafür gilt es, kleine Rätsel zu lösen, die mit der Ausstattung des Wagens zu tun haben. Eine originelle und witzig umgesetzte Idee.
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Wer seinen Magen ans Limit bringen will, kann das mit "No Limits 2" tun. Der Achterbahn-Simulator wartet mit einer VR-Unterstützung auf. Die Vollversion kostet rund 35 Euro, es gibt aber auch eine kostenlose Demo-Version, die vielen Spielern schon reichen dürfte. Erfahrungsgemäß verträgt nicht jeder die rasanten Abfahrten in der virtuellen Realität. Gerade, dass der eigene Stuhl ruhig bleibt, ist ein ungewohntes Gefühl. Wer will, kann übrigens zum Beispiel ein Xbox-360-Gamepad mit Vibration anschließen. Das wackelt während der Fahrt.
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Ebenfalls nichts für jedermann ist "Dreadhalls", ein Survival-Spiel, bei dem man unbewaffnet und mit eingeschränktem Sichtfeld ein Verlies voller gruseliger Kreaturen durchquert. Das Spiel gibt es für rund fünf Euro für Samungs Gear VR. Auf dem PC kann man mit der Oculus Rift immerhin kostenlos einen Prototypen ausprobieren.
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Ein wenig fertiger als der "Dreadhalls"-Prototyp wirkt das Horrorspiel "Affected", bei dem man sich mit Maus und Tastatur oder einem Gamepad unter anderem durch ein heruntergekommenes Krankenhaus schleicht. Die aktuelle, grafisch überzeugende Version kann man kostenlos downloaden. Achtung: Im Spiel wird man häufiger erschreckt.
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Eine Vorstellung davon, wie sich etwa Jump'n'Run-Spiele auf der Oculus Rift anfühlen könnten, liefert das kostenlose "Windlands". Das Spiel ist ebenfalls noch ein Prototyp. Hier man kann in einer bunten Welt umherspringen und -klettern. Gegner gibt es in der bisherigen Spielversionen leider noch keine.
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Ein VR-Erlebnis speziell für "Jurassic Park"-Fans ist "Jungle Dino VR", das einen Spaziergang durch einen Dinosaurier-Park ermöglicht. Dabei trifft man sogar auf einen T-Rex. Wirklich fertig ist "Jungle Dino VR" allerdings ebenfalls noch nicht. In der kostenlos herunterladbaren Demo-Version fehlen noch viele Inhalte.
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Auch die Pornobranche hat die VR-Brillen für sich entdeckt: Verschiedene Firmen bieten Videos mit räumlichem Effekt und 120-, 180- oder 360-Grad-Blickfeldern an. In erster Linie findet man Mainstream-Pornos für Männer, das Angebot ist noch vergleichsweise übersichtlich. Der Screenshot stammt aus einem kostenlos angebotenen Halloween-Spezial der Firma VirtualRealPorn.
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Eins der aufwändigeren Spiele für die Oculus Rift ist "EVE: Valkyrie". Es handelt sich um einen Weltraum-Multiplayer-Shooter, der vermutlich zahlreiche Spieler ansprechen wird - vor allem, weil Oculus-Rift-Vorbesteller das Spiel kostenlos bekommen. Per Gamepad schießt man andere Raumschiffe ab. Dadurch, dass man recht frei herumfliegen kann und sogar komplette Rollen möglich sind, hat "EVE: Valkyrie" das Potenzial, ein flaues Gefühl im Magen zu erzeugen. Mit "Elite: Dangerous" gibt es noch ein weiteres per Rift spielbares Weltraum-Spiel, das schon erschienen ist und das viele Anhänger hat. "Elite: Dangerous" läuft aktuell aber nur mit älteren Versionen der Oculus-Software.
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Ein zweites Spiel, das Rift-Vorbesteller kostenlos bekommen, ist "Lucky's Tale", ein buntes 3D-Jump'n'Run, das per Controller gesteuert wird. Per Kopfbewegung kann man die Kamera schwenken. In Medienberichten wird das Spiel gern als eine VR-Variante des Nintendo-Klassikers "Super Mario 64" beschrieben.
12 BilderTäuschend echte Kinosessel und ein gruseliges Anwesen: Apps für die Samsung Gear VR
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Willkommen in der Kunstwelt: "The Night Cafe" zählt zu den ersten Programmen für Samsungs Virtual-Reality-Brille Gear VR. Die App bietet die Gelegenheit, durch einen Raum zu laufen, der von van Goghs Ölgemälde "Das Nachtcafé" inspiriert ist. Das klingt unspektakulär, ist dank der Rundumsicht und Bewegungsmöglichkeit aber durchaus faszinierend. Gerade für Einsteiger ist die kostenlose App eine gute Möglichkeit, sich an die virtuelle Realität zu gewöhnen. "The Night Cafe" gibt es auch für die Oculus Rift. (Hinweis: Alle Spiele wurden auf der Gear-VR-Innovator-Edition in Verbindung mit einem Samsung Galaxy Note 4 ausprobiert).
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Aufpassen muss, wer die Gear VR benutzt, um sich mit "Oculus Video" zum Beispiel einen Filmtrailer anzusehen. Die kostenlose App simuliert vier Orte, an denen man Videos auf großen Leinwänden anschauen kann. Dabei mutet vor allem der auf dem Bild zu sehende Kinosaal extrem realistisch an. Anfangs versucht daher fast jeder App-Nutzer, testweise nach der Armlehne zu greifen. Vorsicht also, falls sich in der Realität gerade ein Glas oder eine andere Person neben dem Nutzer befindet.
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Nach einem ähnlichen Prinzip wie "Oculus Video" funktioniert die Netflix-App für die Gear VR. Hier wird ein Wohnzimmer mit großem Fernseher simuliert, auf dem man alle Inhalte des Streamingportals anschauen kann. Um die kostenlose App zu bekommen, muss man derzeit auf den US-App-Store von Oculus zugreifen. Zudem braucht man mindestens Android 5.0 Lollipop.
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Der deutsche Oculus-Store, der hier zu sehen ist, ist mittlerweile deutlich besser ausgestattet als noch vor einigen Monaten. Auch wenn viele Apps nach wie vor Demos oder extrem kurz sind, findet man doch auch einige Spiele, mit denen man länger Spaß haben kann.
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Eine der neueren Gear-VR-Apps ist "Oculus Arcade". Das Programm simuliert drei etwas leblos wirkende virtuelle Spielhallen, in denen Arcade-Maschinen von Sega, Midway und Bandai Namco stehen. Derzeit lassen sich 21 Spiele jeweils 20 Minuten lang gratis spielen, etwa "Sonic: The Hedgehog". Anschließend kann man die Spiel einzeln per In-App-Kauf für eine längere Nutzung freischalten. Zum Spielen wird zwingend ein Gamepad benötigt.
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Auf soziale Interaktion ausgelegt ist "Oculus Social", eine Art Chat-App für die virtuelle Realität. Zunächst wählt man einen Avatar, dann kann man in einem virtuellen Raum gemeinsam mit anderen Nutzern Inhalte der Videoplattformen Vimeo und Twitch anschauen - und diese in Echtzeit kommentieren.
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Das bislang vielleicht am rundesten wirkende Spiel für die Gear VR ist "Dead Secret". Hier inspiziert man als aufstrebende Reporterin ein abgelegenes Anwesen, um einen möglichen Mord aufzuklären. Dabei durchsucht man im Point-and-Click-Adventure-Stil etwa Schubladen und Kisten. Das Spiel hat eine tolle Atmosphäre und ist auch optisch hübsch. Leider ist es mit zehn Euro vergleichsweise teuer.
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Während "Dead Secret" eher ein ruhiges Spiel ist, geht es beim kostenlosen "Temple Run VR" ums Tempo: Im Stil der bekannten Handy-Apps gilt es, als Abenteurer einem Monster zu entkommen. Dafür muss man im richtigen Moment die richtige Taste drücken. Das Spiel ist in seiner VR-Variante etwas intensiver als sonst, dem ein oder anderen Spieler könnte angesichts des Tempos übel werden.
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Actionreich geht es auch in "Viral" zu: Es handelt sich dabei um einen Shooter, in dem man per Kopfbewegung auf die Gegner zielt, per Gear-VR-Touchpad wird geschossen. Die Grafik ist eher zweckmäßig als hübsch, das Spiel für rund fünf Euro zumindest nicht überteuert.
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Angesichts der vielen Spiele-Apps sollte man nicht vergessen, dass die Gear VR auch für andere Arten von Unterhaltung taugt: So gibt es im Netz beispielsweise zahlreiche 3D- oder 360-Grad-Videos, die sich gut mit der Brille anschauen lassen. Im Film die Kamera drehen zu können, ist zumindest ein nettes Gimmick und erzeugt ein Mittendrin-Gefühl.
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Mit der App Samsung Internet Beta kann man auch ganz normal durchs Internet surfen: Komfortabel ist das nicht, aber so muss man zumindest nicht jedes Mal seine Brille abnehmen, wenn man kurz per Handy Facebook oder SPIEGEL ONLINE aufrufen will. Auch YouTube-Videos lassen sich mit dem Browser anschauen.
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Interessiert an der Gear-VR-Technik ist auch die Pornobranche: Sie verkauft zum Beispiel mit der App Oculus-360-Video kompatible Clips mit räumlichem Effekt und 120-, 180- oder 360-Grad-Blickfeld. Der Zuschauer nimmt dabei meistens die Perspektive eines Manns ein, der ohne viel eigenen Körpereinsatz mit einer Frau hat. Bis mehr Videos aus der Frauenperspektive verfügbar sind, wird es wohl noch dauern.