Wettlauf mit Microsoft Google kündigt neue KI-Dienste an

Google-Logo: Der Kampf um künstliche Intelligenz bestimmt das Firmenimage
Foto: SHANNON STAPLETON / REUTERSDer Wettlauf um den Spitzenplatz bei der Entwicklung neuer Anwendungen für künstliche Intelligenz (KI) geht weiter. Google hat nun eine Reihe neuer Dienste vorgestellt, mit der Unternehmen und Organisationen ohne großen Aufwand selbst solche Anwendungen bauen können sollen. Außerdem wird das Office-System Google Workspace um KI-Funktionen erweitert.
Die neuen Dienste umfassen die Nutzung von Sprachmodellen, die von Google entwickelt wurden. Außerdem bietet der Konzern eine Entwicklungsumgebung (»MakerSuite«) an, mit der man eigene KI-Anwendungen bauen kann. Zu den »vertrauenswürdigen Partnern«, die die neuen Dienste zuerst ausprobieren können, gehört die Deutsche Bank.
Kampf um Firmenkunden
Der Zeitpunkt der Ankündigung ist auffällig: Für Donnerstag wird eine Ankündigung von Microsoft erwartet, bei der es um die nächste Version des populären KI-Chatroboters ChatGPT gehen soll. Microsoft versucht mithilfe des kalifornischen Start-ups OpenAI, die traditionelle Google-Suche durch Anfragen an ein KI-System zu ersetzen. Dazu wurde die KI-Technik GPT in die Microsoft-Suche Bing sowie in den Web-Browser Edge eingebunden . Eine Integration in die Office-Produkte von Microsoft wird ebenfalls erwartet.
Während Microsoft derzeit vor allem bei Endanwendern Furore macht, zielt Google vor allem auf Firmenkunden. In einer Präsentation zeigte der Chef von Google Cloud, Thomas Kurian, am Beispiel des fiktiven Möbelunternehmens Cymbal, wie KI-Anwendungen mit den Daten eines Unternehmens arbeiten können, wenn diese in der Google Cloud gespeichert sind. Beispielsweise könnte die Software mit dem Produktkatalog des Möbelhauses und den neuen Angeboten der Frühlingskollektion nicht nur die Aktualisierung der Webseite automatisieren, sondern auch die Beratung der Kunden per Chat übernehmen.
Kurian sagte, bei der Integration sensibler Daten aus Unternehmen werde der Datenschutz strikt gewährleistet. Kunden könnten Verschlüsselungsverfahren mit einem eigenen Schlüssel einsetzen. Google habe damit selbst keinen Zugriff auf die Daten. Diese würden auch nicht mit dem Daten-Pool für die öffentliche Google-Suche vermengt.
Die Google-Initiative umfasst auch sogenannte generative KI, also das Erstellen von Inhalten mithilfe künstlicher Intelligenz. Google will künftig Kunden, die die Office-Suite Google Workplace nutzen, darauf basierende neue Funktionen zur Verfügung stellen. Damit können etwa längere E-Mail-Wechsel per Knopfdruck zusammengefasst und die Ergebnisse in eine Präsentation überführt werden. Die Algorithmen sollen auf Befehl auch Vorschläge für Dokumente wie Stellenausschreibungen zusammenstellen. Diese Funktionen werden vorerst aber nur wenigen Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung stehen.
Preise für die neuen KI-Schnittstellen und Entwicklungsbaukästen nannte Google nicht. Diese sollen zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.