Umfrage zu Videospielen Boom für die Gaming-Branche in der Pandemie

Ein E-Sportler des SV Waldhof Mannheim spielt auf einer Konsole "Fifa 20"
Foto: Uwe Anspach/ dpaSeit Beginn der Corona-Pandemie verbringen Spielerinnen und Spieler deutlich mehr Zeit an der Konsole oder anderen Gaming-Geräten. Das hat eine Umfrage des Digital-Branchenverbandes Bitkom ergeben, die am Donnerstag in Berlin veröffentlicht wurde.
In der Umfrage erklärten mehr als 55 Prozent der Befragten, seit Beginn der Corona-Pandemie mehr zu spielen. Durchschnittlich spielten die Befragten sieben Stunden pro Woche zusätzlich im Vergleich zu vorher. Das entspreche fast der doppelten durchschnittlichen Spielzeit wie vor den Beschränkungen durch die Corona-Pandemie.
Und nicht nur die Spieldauer, sondern auch die Ausgaben fürs Gaming sind im Zuge der Corona-Pandemie deutlich gestiegen. Lagen die durchschnittlichen Ausgaben eines Spielers vor Corona pro Monat bei 15 Euro, liegen sie der Umfrage zufolge nun bei durchschnittlich 24 Euro.
Laut der Erhebung spielt fast jeder Zweite (46 Prozent) zumindest gelegentlich Video- oder Computerspiele. Diese Zahl ist im Vergleich zu den Vorjahren erneut leicht gestiegen: 2019 waren es noch 43 Prozent, im Jahr davor 42 Prozent.
Deutsche Entwickler machen nur kleinen Teil des Marktes aus
Für viele Gamer gehe es dabei um mehr als nur um ein Hobby, sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied Olaf May: "37 Prozent können sich ein Leben ohne Video- und Computerspiele schon gar nicht mehr vorstellen." Bei den Männern sei diese Einschätzung mit 40 Prozent etwas ausgeprägter als bei den Frauen (34 Prozent) - und bei den 16- bis 29-jährigen Gamern (45 Prozent) deutlich stärker als bei den über 65-jährigen Spielern von Videogames (19 Prozent).
Wirtschaftlich gesehen ist die Bedeutung der Gaming-Branche für die deutsche Wirtschaft noch überschaubar. Rund 30.000 Arbeitsplätze in Deutschland seien damit verbunden, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. "Wir haben es vor allem mit einem Importmarkt zu tun." Gerade die besonders erfolgreichen Spiele werden häufig von Unternehmen aus dem englischsprachigen Raum entwickelt.
Rund fünf Prozent des Umsatzes stamme von deutschen Spieleherstellern, so Bernhard Rohleder. "Da ist noch Luft nach oben."