Digitales Zertifikat Corona-Warn-App zeigt frische Impfung bald in Grün an

Wer frisch geimpft ist, soll in der App demnächst leichter zu erkennen sein. Nach SPIEGEL-Informationen ist das Update für Ende September geplant.
Bisher zeigt die Warn-App nur das Infektionsrisiko in unterschiedlichen Farben an, bald auch die Impfzertifikate

Bisher zeigt die Warn-App nur das Infektionsrisiko in unterschiedlichen Farben an, bald auch die Impfzertifikate

Foto: Bernd Weißbrod / dpa

Die Darstellung von Corona-Impfzertifikaten in der Corona-Warn-App (CWA) wird demnächst überarbeitet. Das kündigte Gesundheitsminister Karl Lauterbach diese Woche in den »Tagesthemen«  und auf Twitter an. Dort schrieb er dazu , dass in »der CWA eine andere Farbe des Zertifikats vorgesehen ist« für Personen, die frisch geimpft sind. In solchen Fällen soll das Impfzertifikat in Grün statt in Blau angezeigt werden, führte Lauterbach am Freitag auf einer Pressekonferenz aus.

Als frisch geimpft gelten laut Lauterbach Personen, die vor höchstens drei Monaten gegen das Coronavirus geimpft wurden. Nach SPIEGEL-Informationen soll die aktualisierte Darstellung der Zertifikate Ende September eingeführt werden. So verlautet es aus mit den Vorgängen vertrauten Kreisen.

»Drei Monate lang nach der Impfung ist der Pass dann grün, weil man davon ausgehen kann, dass sie vor Infektionen geschützt sind«, so Lauterbach am Freitag. Sollte sich zeigen, dass die neuen angepassten Impfstoffe länger vor einer Infektion schützen, würde das Zertifikat länger in der App in grüner Farbe angezeigt werden. Sobald der entsprechende QR-Code nach einer Auffrischungsimpfung eingescannt wurde, solle die App auf grün umspingen, so Lauterbach.

Farbliche Darstellung hilft bei Kontrollen im Herbst

Die Ampel plant bei ihren Coronamaßnahmen für den Herbst und Winter, dass frisch geimpfte Bürgerinnen und Bürger in Innenräumen keine Maske tragen müssen. Sie sollen etwa in Hotels und Gaststätten von der Maskenpflicht befreit werden. Lauterbach will damit auch die Impfkampagne ankurbeln und für eine vierte Impfung werben. (Lesen Sie hier mehr zu den Plänen der Ampel für das Infektionsschutzgesetz. )

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Die Aktualisierung in der Warn-App soll dabei helfen, dass der Impfstatus einfacher und schneller überprüft werden kann. Der in der Debatte über das Infektionsschutzgesetz vorgebrachte Kritikpunkt, dass eine frische Impfung nicht kontrolliert werden könne, sei falsch, schrieb Lauterbach auf Twitter.

Bisher ist eine Auffrischungsimpfung durch das kleine Pluszeichen neben »2G« erkennbar. Die geplante Darstellung in unterschiedlichen Farben dürfte entsprechende Kontrollen etwa in Restaurants oder Gaststätten deutlich vereinfachen.

Bereits im Februar wurde die Corona-Warn-App so aktualisiert, dass auf den ersten Blick der Impfstatus erkennbar ist. Neben dem QR-Code des Impfzertifikats steht dabei etwa »2G« oder »2G+«. (Lesen Sie hier mehr über die aktuelle Darstellung der Impfzertifikate in der App.)

Aus dem Bundesgesundheitsministerium hieß es zu den geplanten Änderungen, dass die Warn-App »seit ihrem Start ständig erweitert und verbessert« wird. »Insofern stellt die Anzeige einer kürzlichen Impfung, Genesung oder Testung keine prinzipielle Neuerung dar«, so ein Sprecher des Ministeriums.

Impfgegner wollen wegen grafischer Änderung App löschen

Auf Twitter verglichen einige Impfgegner die Pläne mit einem chinesischen System, bei dem der Gesundheitszustand teilweise in verschiedenen Farben angezeigt wird . Manche riefen dazu auf, die App zu löschen. Allerdings ändert sich durch die nun angekündigte Ergänzung lediglich die grafische Darstellung in der Warn-App. An der Funktionsweise der App verändert sich nichts.

In China wird mit der App über den Bewegungsradius der Bürgerinnen und Bürger mitentschieden und außerdem kann die App laut der »New York Times« auch automatisch Daten mit der Polizei teilen. Die Impfzertifikate in Deutschland spielen dagegen lediglich bei Kontrollen eine Rolle, wenn Menschen etwa ein Restaurant oder ein Kino besuchen.

Die deutsche App ist technisch so aufgebaut, dass damit keinerlei Bewegungsprofile erstellt oder Rückschlüsse auf einzelne Individuen gezogen werden können. Hinzu kommt, dass Bürgerinnen und Bürger nach den aktuellen Plänen im Herbst weiterhin Innenräume unabhängig von der Farbe ihres Impfzertifikats besuchen können. Sie müssen dann nur gegebenenfalls eine Maske tragen, da diese vor Ansteckungen schützt.

Bei Kontrollen des Impfstatus in der Warn-App muss weiterhin der QR-Code neben dem Zertifikat eingescannt werden. Nur dieser gilt als eigentlicher, fälschungssicherer Nachweis, nicht bereits die Statusanzeige wie etwa 2G oder bald dann ein farblich hervorgehobenes Impfzertifikat.

hpp
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