Neues Dekret Trump erhöht Druck auf TikTok und Bytedance

Binnen drei Monaten soll der chinesische Konzern Bytedance die Daten aller US-Nutzer vernichten: US-Präsident Trump geht erneut mit einem Dekret gegen die Video-App TikTok vor.
Niederlassung von TikTok in Culver City, Kalifornien: Besonders bei jungen Nutzern beliebt

Niederlassung von TikTok in Culver City, Kalifornien: Besonders bei jungen Nutzern beliebt

Foto: CHRIS DELMAS / AFP

US-Präsident Donald Trump hat ein Dekret unterzeichnet, das die Videoplattform TikTok und ihren chinesischen Mutterkonzern Bytedance weiter unter Druck setzt. Trump ordnete in der Nacht zum Samstag unter anderem an, dass Bytedance binnen drei Monaten die Daten aller Nutzer in den Vereinigten Staaten vernichten müsse. Auch dürfe Bytedance in den USA kein Eigentum mehr besitzen, das für den Betrieb von TikTok genutzt werde.

Es gebe glaubwürdige Hinweise, wonach Bytedance Schritte unternehmen könnte, die "die nationale Sicherheit der USA beeinträchtigen", begründete Trump sein Vorgehen am Freitag. ByteDance äußerte sich zunächst nicht.

TikTok sieht sich in den USA mit dem Vorwurf konfrontiert, keine Datensicherheit zu gewährleisten. Vor gut einer Woche hatte Trump deswegen bereits per Dekret Geschäfte mit ByteDance und dem WeChat-Betreiber Tencent verboten - den Vollzug der Verfügung allerdings bis Mitte September ausgesetzt. Sollte Bytedance die Plattform bis dahin nicht verkauft haben, würde das das Ende von TikTok in den USA bedeuten.

Microsoft verhandelt gerade mit Bytedance über die Übernahme des TikTok-Geschäfts in den USA und mehreren weiteren Ländern. Mit den neuen Maßnahmen nimmt der US-Präsident Bytedance nun noch stärker wirtschaftlich in die Mangel.

TikTok hatte angekündigt, sich mit rechtlichen Mitteln gegen das drohende Verbot zu wehren. Die Video-App wurde in den USA bereits rund 175 Millionen Mal heruntergeladen. Sie ist vor allem bei jungen Nutzern sehr beliebt. Bytedance bestreitet, Nutzerdaten an die chinesische Regierung weiterzugeben.

lov/AP/dpa/Reuters
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