Satellitendienst von SpaceX Elon Musk will Starlink-Internet für Ukraine nun angeblich doch bezahlen

Unternehmer Musk: »Zum Teufel damit«
Foto: ANGELA WEISS / AFPUnternehmer Elon Musk ist nicht unbedingt für seine Zuverlässigkeit bekannt. Egal, ob er als Tesla-Chef großspurig neue Lieferrekorde verspricht oder der Twitter-Führung einen baldigen Kauf: Oft kommt es bei dem reichsten Mann der Welt anders, als man denkt. Ähnliche Erfahrungen musste in den vergangenen Tagen das ukrainische Militär machen.
Kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar hatte Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX den Satellitendienst Starlink in der Ukraine aktiviert. Zivilisten und Soldaten wurde so selbst in Gebieten mit zerstörter Infrastruktur den Zugang zu Internet und Mobilfunk ermöglicht. Damit aber sollte nun Schluss sein: Ende der Woche wurde bekannt, dass SpaceX die laufenden Kosten nicht länger übernehmen wollte. Man sei nicht mehr in der Lage, den Betrieb »für eine unbestimmte Zeit« zu finanzieren, hieß es in einem Schreiben an das amerikanische Verteidigungsministerium, das Musk mit entsprechenden Äußerungen flankierte.
100 Millionen Dollar für Internetangebot
Nun hat der Tech-Unternehmer offenbar erneut seine Meinung geändert. »Zum Teufel damit«, schrieb Musk auf Twitter, »obwohl Starlink immer noch Geld verliert und andere Unternehmen Milliarden von Steuergeldern erhalten, werden wir die ukrainische Regierung weiterhin kostenlos finanzieren.«
The hell with it … even though Starlink is still losing money & other companies are getting billions of taxpayer $, we’ll just keep funding Ukraine govt for free
— Elon Musk (@elonmusk) October 15, 2022
Ob und welche Taten auf Musks Behauptungen folgen, ist unklar. Laut dem Nachrichtensender CNN zeigten die Zahlen von SpaceX aber, dass rund 85 Prozent der ersten 20.000 Internet-Terminals für die Ukraine zumindest teilweise von Ländern wie den USA und Polen bezahlt wurden. Sie kamen demnach auch für rund 30 Prozent der Verbindungskosten auf. Musk erklärte seinerseits, SpaceX habe für das Internetangebot bereits 80 Millionen Dollar ausgegeben. Bis Jahresende dürften sich die Ausgaben auf mehr als 100 Millionen Dollar belaufen.