Tesla-Chef auf Reisen Twitter sperrt Konto zu Musks Privatjetflügen

Ein US-Student ließ einen Bot die Flüge von Elon Musks Privatjet auf Twitter veröffentlichen. Musk selbst pries das Fortbestehen des Kontos als Beispiel für seine Toleranz – doch damit ist nun offenbar Schluss.
Musks Privatjet auf dem Berliner Flughafen BER (im September 2020)

Musks Privatjet auf dem Berliner Flughafen BER (im September 2020)

Foto: Clemens Bilan / Shutterstock / EPA-EFE

Die Plattform Twitter hat ein Nutzerkonto gesperrt, auf dem die Strecken eines Flugzeugs von Elon Musk dokumentiert wurden. »Account gesperrt« stand am Mittwoch auf der Twitter-Seite von @ElonJet. Ein Grund für die Sperrung wurde nicht genannt. Auch Konten mit Flugtrackern von den Privatjets anderer Prominenter wie Facebook-Gründer Mark Zuckerberg wurden gesperrt.

Das vom Studenten Jack Sweeney ins Leben gerufene Nutzerkonto @ElonJet dokumentierte mit einem Bot automatisch die Starts und Landungen des Privatjets von Elon Musk. Es hatte rund eine halbe Million Follower. Auch Sweeneys privates Nutzerkonto wurde später gesperrt. Auf anderen Online-Plattformen veröffentlicht er weiterhin Musks Privatflüge.

In der Vergangenheit hatte Musk, der Chef des Elektroautobauers Tesla und des Raumfahrtunternehmens SpaceX, Sweeney 5000 Dollar geboten, um den Account @ElonJet zu schließen. Nur wenige Tage nach dem Kauf von Twitter für 44 Milliarden Dollar Ende Oktober beteuerte Musk dann, sein Einsatz für das Recht auf freie Meinungsäußerung gehe so weit, dass er das Nutzerkonto über seine Privatflüge nicht schließen werde – auch wenn es ein direktes Risiko für seine persönliche Sicherheit darstelle.

Der Multimilliardär – derzeit der zweitreichste Mensch der Welt hinter dem französischen Luxusgütermogul Bernard Arnault – hat Twitter seit der Übernahme ins Chaos gestürzt. Er entließ das Spitzenmanagement und rund die Hälfte der Belegschaft. Auch schaltete er gesperrte Konten wie jenes des früheren US-Präsidenten Donald Trump wieder frei.

Musk gibt sich als radikaler Verfechter des Rechts auf freie Meinungsäußerung. Kritiker befürchten, dass unter seiner Führung auf Twitter Hassbotschaften und Falschinformationen rasant zunehmen könnten. Zuletzt löste Musk Medienberichten zufolge ein Beratergremium auf, das Twitter vor sechs Jahren im Kampf gegen Hassbotschaften, Kinderpornografie und Diskriminierung gegründet hatte. Zahlreiche große Werbekunden haben sich bereits von Twitter abgewendet.

kko/AFP
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