»Unglaublich peinlich« Musk will Algorithmen für Twitter-Empfehlungen verraten

Welche Kriterien bestimmen, was einem bei Twitter ganz oben angezeigt wird? Elon Musk will das nun offenlegen. Die Leute würden dabei aber »viele dumme Dinge« entdecken.
Elon Musk: »Wir entwickeln einen vereinfachten Ansatz, um überzeugendere Tweets zu liefern«

Elon Musk: »Wir entwickeln einen vereinfachten Ansatz, um überzeugendere Tweets zu liefern«

Foto: Jim Watson / AFP

Twitter-Chef Elon Musk will schon bald die lange geheim gehaltenen Algorithmen hinter Tweet-Empfehlungen offenlegen. Ende März solle der Code, der für die Empfehlung von Beiträgen für einzelne Nutzer verwendet werde, zur »Open Source« werden, teilte der US-Milliardär am Freitag auf seinem eigenen Twitter-Konto mit.

»Die Leute werden viele dumme Dinge entdecken«, erklärte Musk. Die Transparenz werde zunächst »unglaublich peinlich« sein, aber sollte rasch zu besseren Empfehlungen führen.

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Der derzeitige Algorithmus sei zu kompliziert und werde selbst innerhalb des Unternehmens nicht vollständig verstanden, erklärte Musk weiter und versicherte: »Wir entwickeln einen vereinfachten Ansatz, um überzeugendere Tweets zu liefern.« Der Prozess sei allerdings »noch nicht abgeschlossen«.

Technische Pannen häufen sich

Musk hatte die Plattform im Oktober für 44 Milliarden Dollar (heute rund 41 Milliarden Euro) übernommen. Der Chef des Elektroautobauers Tesla und des Raumfahrtunternehmens SpaceX feuerte umgehend das Spitzenmanagement des Kurzbotschaftendienstes und eine Woche später rund die Hälfte der damals 7500 Angestellten. Um Kosten zu sparen, setzte er die Entlassungen fort, davon betroffen waren auch viele Techniker.

Ende Februar hatte Twitter laut der »New York Times« dann mindestens weitere 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen. Dem »Times«-Bericht zufolge waren unter anderem Produktmanager, Datenforscher und für die Zuverlässigkeit der Website zuständige Angestellte darunter.

Twitter litt zuletzt immer wieder unter technischen Pannen. Weil auch die Moderation von Inhalten zurückgefahren wurde, schalten zahlreiche Unternehmen inzwischen keine Werbung mehr bei Twitter, was der Plattform empfindliche Umsatzeinbußen bescherte. Musk versucht, Abonnements als neue Einnahmequelle zu fördern – bisher aber mit enttäuschenden Ergebnissen.

kah/AFP
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