

Jetzt machen die Norweger von Opera-Software endlich ernst: Am Dienstag hat das Unternehmen seinen Alternativbrowser fürs iPhone, Opera Mini, zur Veröffentlichung in Apples App Store eingereicht. Dass das Unternehmen an dieser Software arbeitet, war schon vor einigen Wochen bekanntgeworden. Auf dem Mobile World Congress in Barcelona hatten Journalisten bereits einen Blick darauf werfen können, durften dabei aber keine Videoaufnahmen davon machen, wie Opera sich auf dem iPhone verhält.
Mit dieser Geheimniskrämerei ist es nun vorbei. In einem Online-Video (siehe unten) zeigt Opera nun selbst, was der neue Browser alles kann. Und das dürfte iPhone-Anwendern die Wartezeit bis zur möglichen Veröffentlichung im App Store schmerzlich verlängern. Allein die Fähigkeit, mehrere Seiten in mehreren Tabs gleichzeitig zu öffnen und zwischen ihnen hin und her zu wechseln, während die Inhalte noch geladen werden, erfüllt einen lange gehegten Wunsch vieler iPhone-User.
Zudem verspricht Opera, das Surfen werde mit Opera Mini bis zu sechs Mal schneller als mit Safari gehen. Der Trick: Opera Mini leitet alle Web-Seitenaufrufe über Opera-Server um. Die laden die gewünschten Seiten, bereiten sie für den Browser vor und schicken sie dann komprimiert auf das Handy. Dem Hersteller zufolge soll dadurch nicht nur die Geschwindigkeit verbessert, sondern vor allem das Datenaufkommen verringert werden. Man bekomme dadurch "mehr Web pro Megabyte", erklärt Opera.
Auf anderen Handys wie Blackberry-Smartphones oder Nokia-Telefonen ist Operas Technik längst im Einsatz. Einer Opera-Mitteilung zufolge ist Opera Mini bereits auf 50 Millionen Handys installiert. Ob die Software nun aber tatsächlich auch bald via App Store auf das iPhone geladen werden kann, liegt nunmehr in Apples Händen. Die Wartezeiten zwischen Einreichung und Veröffentlichung im App Store betragen meist mehrere Wochen, was auch dem enormen Andrang - täglich werden mehrere hundert Apps eingereicht - zuzuschreiben ist.
Vor allem aber ist zu klären, ob Apple einen echten Alternativ-Browser auf dem iPhone überhaupt zulässt. Bisher hat das Unternehmen nur solche Webbrowser für den Vertrieb im App Store zugelassen, die auf der Webkit-Technik, die auch die Basis für Safari liefert, fundieren. Opera allerdings verwendet Webkit nicht.
Durch seine ausgesprochen aktive Pressearbeit hat Opera allerdings dafür gesorgt, dass das Thema bereits seit Wochen im Web diskutiert wird. Eine Entscheidung durch Apple dürfte daher ein weiteres kräftiges Echo im Web erzeugen. Lehnen die Amerikaner Operas Abtrag ab, dürfte es an Kritik nicht mangeln. Öffnet Apple Opera dagegen eine Tür in den App Store, könnte das ganz andere Reaktionen zur Folge haben. Dann nämlich müsste theoretisch auch eine iPhone-Variante von Mozillas Firefox oder gar Googles Chrome zugelassen werden - sofern sie sich an Apples Programmierrichtlinien halten.
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