Amazon Echo Show
Foto: AmazonDer weltgrößte Onlinehändler Amazon hat seinem vernetzten Echo-Lautsprecher einen Bildschirm spendiert. Auf dem Echo Show mit 7 Zoll großem Touchdisplay kann die integrierte Assistentin Alexa zusätzliche Informationen bei Fragen des Besitzers zum Beispiel nach Wetter oder Verkehr anzeigen. Zudem können die Nutzer jetzt auch Fotos angucken und über den neuen Dienst "Alexa Calling" Videotelefonate führen und sich Kurzmitteilungen schicken.
Das Gerät ist ab 28. Juni zunächst in den USA erhältlich und soll 230 Dollar kosten. Damit ist es rund 50 Dollar teurer als die ursprüngliche Echo-Version ohne Bildschirm. Das Display erweitert die Funktionen des Lautsprechers insbesondere in Verknüpfung mit Diensten anderer Anbieter stark. So können darauf beispielsweise Bilder der Kamera an der Haustür oder des Babymonitors eingeblendet werden. Genauso können auch Kochrezepte oder Videos dargestellt werden.
Der erste "Echo"-Lautsprecher gilt als Überraschungserfolg von Amazon, in Deutschland gibt es ihn erst seit einigen Monaten. Er kommuniziert mit den Nutzern per Sprachsteuerung und löste einen Trend zum Einsatz digitaler Assistenten im Haushalt aus. In dem Konkurrenzkampf um die Gunst der Nutzer arbeitet Amazon daran, Alexa in möglichst viele Geräte verschiedener Hersteller zu bringen. Google versucht das Gleiche mit seinem Google Assistant und hat mit "Home" ebenfalls einen vernetzten Lautsprecher auf den Markt gebracht. Er ist in Deutschland bisher nicht erhältlich.
Gerüchte um ähnliches Gerät von Apple
Microsoft hat ebenfalls eine entsprechende Software namens Cortana. Sie soll in einem Lautsprecher des von Samsung übernommenen Hifi-Spezialisten Harman Kardon untergebracht werden. Apple integriert seine Assistentin Siri in alle Geräte des Konzerns. Zudem gibt es Gerüchte, dass auch Apple einen ähnlichen Assistenten wie Amazons Echo Show auf den Markt bringen will. Befeuert wurden sie durch Aussagen von Marketingchef Phil Schiller, der kürzlich sagte, dass Heimassistenten einen Bildschirm haben sollten, um sie vernünftig bedienen zu können.
Vor kurzem hat Amazon die "Echo"-Modellpalette auch um die Version "Look" mit einer Kamera erweitert. Damit sollen Nutzer Fotos und Videos von ihrem Outfit aufnehmen können. Angesehen werden sie bisher über eine Begleit-App auf dem Smartphone. Die Software soll auch helfen, sich zwischen verschiedenen Kombinationen von Anziehsachen zu entscheiden. Die Funktion ist umstritten. Zahlreiche Internetnutzer warnen, dass die Kamera deutlich mehr Informationen an Amazon liefern könnte, als die Nutzer glauben.
Dass Alexa künftig auch verstärkt visuelle Informationen liefern soll, wurde bereits im Februar klar. Damals erweiterte Amazon die Software auf seinen Fernseh-Boxen und -Sticks so, dass neben der gesprochenen Antwort auch zusätzliche Informationen auf dem TV-Bildschirm angezeigt werden, beispielsweise die Wetterprognose für die nächsten Tage.
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Cortana kann geschickt ausweichen: Auf die Frage nach dem Konkurrenten Apple spricht der Microsoft-Sprachassistent lieber über das Microsoft-Videospiel "Halo".
Auch auf die Frage nach dem Apple-Assistenten Siri hat Cortana einen flotten Spruch parat.
Kennt Cortana den Google-Sprachassistenten Google Now wirklich nicht? Sie schlägt vor, den Begriff in die Microsoft-Suchmaschine Bing einzugeben.
Bei der Frage nach dem richtigen Smartphone bleibt Cortana ihrem Konzern treu.
Der Sprachassistent lobt den Microsoft-Chef in höchsten Tönen.
Und auch der extrovertierte Ex-Chef Steve Ballmer ist Cortana noch in guter Erinnerung.
Natürlich ist auch Firmengründer Bill Gates in einer Antwort verewigt.
Beleidigungen lässt sich der Sprachassistent nicht gefallen.
Auf schräge Fragen gibt die Software auch entsprechende Antworten.
Cortana holt weit aus, wenn sie sich selbst beschreiben soll.
Bei Fragen zur Kleidung überlässt der Assistent dem Nutzer das Urteil.
Bei Komplimenten zeigt sich Cortana geschmeichelt.
Die Software steht offenbar auf Hits der Neunzigerjahre.
Die Microsoft-Programmierer haben es sich auch nicht nehmen lassen, Cortana mit Nerd-Wissen aus "Star Trek" zu füttern.
Sogar ein paar Fetzen der klingonischen Sprache aus der Spielfilmreihe haben die Entwickler dem Sprachassistenten beigebracht. Hier übersetzt Cortana die Frage.
Zitate aus "Star Wars" gehören bei jedem Sprachassistenten ins Programm.
Aber auch philosophische Fragen beantwortet Cortana.
Beim Apple-Assistenten Siri lautet die Antwort auf diese Frage meist "42", Cortana hingegen spuckt einen Songtext des Komikers Hape Kerkeling aus.
Das Krümelmonster lässt grüßen: Siri erklärt anhand von Keksen, dass es Unsinn ist, null durch null zu teilen.
Auf diese technische Frage hat der Assistent eine schnippische Antwort parat.
Anspielungen auf die Konkurrenz wie den Google-Sprachassistenten beantwortet Siri ziemlich nüchtern.
Manchmal lobt die Software aber auch: Einen Vergleich mit der Microsoft-Sprachsoftware bezeichnet Siri als witzig.
Siri weiß viel, kann den Nutzern aber leider kein Essen zubereiten.
Keine Lust auf Spielchen: Siri lehnt eine Runde "Schere, Stein, Papier" mit einem Nerdwitz ab.
Musikalische Einlage: Auf Befehl beginnt Siri, einen Beatbox-Rhythmus anzustimmen. Sie hat Raptexte wie "Beiß und Chips und beiß und Chips" und "Miezekatze, Miezekatze, Miezekatze" auf Lager.
Auch ein Kinderlied stimmt Siri an, wenn man darum bittet.
Der Wunsch nach einem Gedicht wird auch nicht abgelehnt.
Der Nerdhumor ist dem Sprachassistenten bei vielen Antworten anzumerken.
Mit Science-Fiction-Filmen kennt sich Siri auch aus. Hier reagiert der Assistent gekonnt auf das berühmte Zitat von Darth Vader.
Auf die Frage, wie man das iPhone mit einem Jailbreak knacken könne, antwortet Siri mit einem Roboterzitat aus der Weltraumserie "Lost in Space" aus den Sechzigern.
Fragen zu Apple-Produkten beatwortet Siri gerne mit Eigenwerbung.
Beim direkten Vergleich mit dem Konkurrenz-Smartphone "Samsung Galaxy" hat Siri auch eine deutliche Antwort im Repertoire.
Der iPad-Assistent hat gleich mehrere Lieblingstiere. Neben dem Wolpertinger zählt auch die Zeichentrick-Ente Alfred Jodocus Kwak dazu.
Manchmal reagiert Siri ein wenig zickig.
Bei einigen Fragen wird Siri richtig philosophisch. Auf diese Frage folgt eine Antwort, die aus dem "Der Sinn des Lebens" stammt.
Siri kontert auch mit Kinderreimen auf philosophische Fragen.
Der iPhone-Assistent kennt so einige berühmte Zitate.
Mit YouTube-Hits kennt sich Siri auch aus. Seit das Lied "The Fox" von Ylvis mehr als eine halbe Milliarde Klicks gesammelt hat, gibt es auf diese Frage nur noch eine Antwort.
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