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Highend-Android-Smartphones: HTC One und LG Optimus G im Test

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HTC One und LG Optimus G So gut sind die neuen Highend-Handys

Ultrapixel, HD-Auflösung, Alu-Gehäuse: Die neuen Android-Smartphones der Oberklasse buhlen mit ganz unterschiedlicher Technik um Käufer. Wie gut sind die neuen Top-Modelle? Im Test waren HTC One und LG Optimus G, am Ende stand ein klarer Sieger fest.

Android-Handys sind langweilig. Mit diesem Vorurteil mussten sich Google-Smartphones lange herumschlagen. Das scheint jetzt vorbei. Die neue Mobiltelefon-Generation zeigt, dass man auf Basis des Google-Betriebssystems Smartphones bauen kann, die sich durch Design und besondere Technik grundlegend voneinander unterscheiden.

Vieles ist bei den getesteten Modellen - HTC One und LG Optimus G - gleich: Sie haben LTE-Datenfunktionen, Quadcore-Prozessoren und sind mit Android 4.1.2 bestückt. Doch bei Design, Leistung und Kameratechnik unterscheiden sie sich sehr. Nachdem das ähnlich ausgestattete Sony Xperia Z unseren Testparcours bereits durchlaufen hat, haben wir nun auch die beiden Neuzugänge ins Rennen geschickt.

HTC One - eigenwilliger Look, neue Kameratechnik

Es muss nicht immer Plastik sein. Samsung verpackt sein neues Top-Modell in Kunststoff, HTC das One hingegen in einer stabilen Aluminiumhülle. Die ist so abgerundet, dass das Smartphone trotz seines 4,7-Zoll-Bildschirms nicht klobig wirkt, sondern sogar edel erscheint. Zum guten Eindruck tragen auch Design-Feinheiten bei. Zum Beispiel das Raummikrofon, das in einem Zierstreifen steckt. Hier wurde offenbar nichts dem Zufall überlassen.

Das gilt auch für die Software. HTC bemüht sich, dem One über eigene Ergänzungen des Android-Systems einen eigenen Look zu geben. Hauptverantwortlich dafür ist eine Blinkfeed genannte Funktion, die aktuelle Nachrichten und Mitteilungen aus Facebook und Twitter auf dem Startbildschirm anzeigt. Nach einigem Ausprobieren erkennt man aber, dass das nicht sehr übersichtlich ist, außer man schränkt die Zahl der von Blinkfeed genutzten Datenquellen drastisch ein.

Die sogenannte Ultrapixel-Kamera ist in gewisser Weise eine Ultra-Mogelpackung. Sie bietet nicht mehr Pixel, wie die Bezeichnung vermuten lässt, sondern weniger. Wo die Konkurrenz mit 13-Megapixel-Auflösung protzt, steckt im One ein Fotochip mit nur 4,3 Megapixeln. Hört sich blöd an, ist aber gut, weil die einzelnen Pixel dadurch größer sind und mehr Licht aufnehmen können. In Kombination mit der großen Blendenöffnung (f/2) und dem optischen Bildstabilisator soll das bessere Bilder ermöglichen.

Wunder sollte man trotzdem nicht erwarten. Bei unseren Testfotos überzeugte die Kamera vor allem bei Porträtaufnahmen. Erstaunlich ist, dass gegenüber 13-Megapixel-Kameras kaum ein Mangel an Details festzustellen ist. Im Gegenteil: feine Strukturen sind auf den HTC-Fotos oft besser zu erkennen als auf Bildern höher auflösender Handy-Cams.

Sinnvoll und unterhaltsam sind die Bearbeitungsfunktionen, mit denen man beispielsweise Gesichter glätten und störende Gegenstände aus einem Bild entfernen kann. Nervig ist nur, dass HTC im Fotoalbum des Handys nicht nur eigene Fotos, sondern auch scheinbar zufällig gesammelte Bilder aus sozialen Netzen zusammenführt, worunter die Übersichtlichkeit leidet.

LG Optimus G - Plastik, Glas und ein umgebautes Android

Der koreanische HTC-Konkurrent LG geht beim Optimus G ganz anders vor. Statt aus Metall besteht das Gehäuse hier aus Plastik und Glas. Trotz identischer Bildschirmgröße ist das Optimus ein paar Millimeter kürzer und einen Hauch dünner als das HTC-Handy. Dafür zeigt sein Bildschirm nur 1280 x 768 Bildpunkte an. Das mag rechnerisch ein signifikanter Unterschied zu Full-HD-Geräten (1920 × 1080 Pixel Auflösung) sein, im Test konnte der Bildschirm trotzdem überzeugen.

Die Android-Benutzeroberfläche hat LG dezent verändert. Man kann einstellen, mit welcher Animation der Sperrbildschirm entsperrt oder zwischen den Startseiten umgeblättert werden soll. Wer spielerisch veranlagt ist, kann sich so jeden Tag der Woche einen neuen Look einstellen.

Interessant ist LGs Qslide genannte Multitasking-Technik. Sie ermöglicht es, eine App zum Fenster zu machen und parallel zu einer anderen oder dem Desktop laufen zu lassen. Allerdings funktioniert das nur mit einer Handvoll Apps wie dem Browser, Taschenrechner und Videoplayer. Fraglich ist, wie sinnvoll es ist, auf einem 4,7-Zoll-Bildschirm mit Fenstern zu hantieren. Ein weiteres Gimmick ist die Notizfunktion Quickmemo, die sich darauf beschränkt, dass man mit den Fingern auf einem Screenshot des aktuellen Bildschirms malen kann.

Technische Daten

Hersteller HTC LG Sony
Modell One Optimus G Xperia Z
Maße (Zentimeter) 137 x 68 x 9 mm 132 x 69 x 8 mm 139 x 71 x 8 mm
Gewicht 143 Gramm 145 Gramm 146 Gramm
Sprechzeit k.A. bis zu 900 Min. bis zu 660 Min.
Standby k.A. bis zu 465 Std. bis zu 550 Std.
Display-Diagonale 4,7 Zoll 4,7 Zoll 5 Zoll
Display-Auflösung 1920 x 1080 1280 x 768 1920 x 1080
Prozessor 1,7 GHz Quadcore 1,5 GHz Quadcore 1,5 GHz Quadcore
Arbeitsspeicher 2 GB 2 GB 2 GB
Massenspeicher 34/64 GB 32 GB 16 GB
Speichererweiterung nein nein microSDHC
Kamera 4,3 Megapixel 13 Megapixel 13 Megapixel
Betriebssystem Android 4.1 Android 4.1 Android 4.1
Besonderheiten Ultrapixel-Kameratechnik, Aluminiumgehäuse, W-Lan nach IEEE 802.11ac Fensterfunktion für Multitasking, Miracast Wasserdicht
Preis 680 Euro (32 GB) 600 Euro 650 Euro
Alle Daten sind Herstellerangaben

Fazit

Das Frühjahr 2013 ist eine gute Zeit für Android-Handys. HTC One, LG Optimus G und Sony Xperia Z zeigen, dass mit Android viel machbar ist. Das spannendste Smartphone ist derzeit HTCs One, weil es Highend-Technik edel verpackt. Das könnte sich aber bald ändern, wenn Samsungs Galaxy S4 auf den Markt kommt.

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