Nach Apple-Rückruf
Australische Airlines verbieten MacBooks im Gepäck
Weil die Akkus einiger älterer MacBook-Modelle überhitzen könnten, dürfen diese bei manchen Airlines nicht mehr ins Aufgabegepäck. Eine Airline weitet das sogar auf alle MacBook-Modelle aus.
Drei MacBooks unterschiedlicher Baureihen und Produktionsjahre - bei manchen Airlines total verboten
Foto: Matthias Kremp
Mehr als zwei Monate nachdem Apple eine Rückrufaktion für bestimmte ältere MacBooks gestartet hat, reagiert die Fluggesellschaft Virgin Australia mit einer drastischen Maßnahme. Auf einer Informationsseite weist die Airline ihre Kunden eindringlich darauf hin, dass Apples MacBooks vorläufig ausschließlich im Handgepäck an Bord gebracht werden dürfen und im Aufgabegepäck nicht mehr erlaubt sind. Ausdrücklich erklärt die Fluggesellschaft, dass dies "alle Apple MacBooks" jeder Größe und jedes Baujahrs betrifft.
Die Fluggesellschaft Quantas reagiert mit ähnlichen, wenn auch nicht ganz so gravierenden Einschränkungen auf Apples Rückruf. Dem Techmagazin "ZDNet" sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft: "Bis auf Weiteres müssen alle 15-Zoll-Apple-MacBooks im Handgepäck transportiert werden und ausgeschaltet bleiben".
Thai Airways und Singapore Airlines hingegen verbannen zwar nicht unterschiedslos alle MacBooks, jedoch die von Apple zurückgerufenen Geräte komplett aus ihren Flugzeugen. Sie dürfen auch im Handgepäck nicht mitgenommen werden.
Bei Virgin Australia dürften auch diese MacBooks nicht mehr ins Gepäck, obwohl sie vom Rückruf nicht betroffen sind
Foto: SPIEGEL ONLINE
Die Fluggesellschaften begründen die teils drastischen Maßnahme mit einem Rückruf, den Apple im Juni bekannt gegeben hatte. Der betrifft allerdings nur MacBook-Pro-Modelle mit 15-Zoll-Bildschirm, die hauptsächlich zwischen September 2015 und Februar 2017 verkauft wurden. Bei diesen Geräten könnte der Akku überhitzen, weshalb Apple ihn kostenlos austauscht. Ob ein Gerät von der Rückrufaktion betroffen ist, lässt sich auf dieser Seite herausfinden.
Sowohl die europäische Luftfahrtbehörde EASA als auch die amerikanische FAA hatten Fluggesellschaften auf Apples Rückruf hingewiesen und erklärt, dass die Mitnahme beschädigter oder zurückgerufener Akkus in Flugzeugen nur im Handgepäck und nur im ausgeschalteten Zustand zu gestatten sei.
Die Seriennummer nicht vergessen
Einige Fluggesellschaften hatten darauf bereits Mitte August reagiert und ihrerseits Einschränkungen für den Transport der fraglichen MacBooks eingeführt. So findet man auf einer Infoseite von TUIfly mit Bezug auf Apples Rückruf den Hinweis, dass die Airline "nur intakte Geräte" transportiere und "bei Verdachtsmomenten defekte Geräte nicht für den Transport zulassen" werde.
Singapore Airlines weist in einem FAQ-Dokument darauf hin, dass der Bann sich ausschließlich auf Geräte bezieht, deren Akku noch nicht ausgetauscht worden ist. Sobald der Austausch erledigt worden sei, könne man auch ein von dem Rückruf betroffenes älteres 15-Zoll-MacBook Pro wieder mit an Bord bringen. In der Regel will man sich dabei offenbar auf die Angaben der Passagiere verlassen.
Wer mit einem solchen Notebook nach dem Akkutausch bei Singapore Airlines mitfliegen wolle, sollte aber vorsichtshalber die Seriennummer des Geräts zur Hand haben, falls das Personal am Flughafen die Angaben überprüfen wolle.