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Für Netflix, Prime Video und Co. So finden Sie den richtigen TV-Stick

Streamingsticks – manchmal sind es auch Boxen – sollen das Fernsehen aus dem Netz ins Wohnzimmer holen. Doch Vorsicht: Beim Kauf gibt es viel zu beachten.
aus SPIEGEL Leben 2/2021
Können oft mehr als Smart-TVs: Stresamingsticks

Können oft mehr als Smart-TVs: Stresamingsticks

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Amazon

Eine Doku bei Netflix, die Bundesliga bei Dazn, der »Tatort« aus der ARD-Mediathek und »Game of Thrones« bei Sky: Streamingdienste haben eine gewaltige Auswahl an Filmen, Serien und Sportübertragungen. Etliche Firmen bieten sogenannte Streamingsticks und -boxen an, um diese Vielfalt auf den Fernseher zu bringen. Ihnen allen ist gemein, dass sie eigentlich kleine Computer sind, auf denen Apps der jeweiligen Dienste laufen. Doch ihre Technik ist sehr unterschiedlich.

SPIEGEL LEBEN 2/2021

Smarthome
Wie neue Technologien das Leben daheim leichter machen, erklärt die neue Ausgabe der Beilage SPIEGEL LEBEN: alles über Smartspeaker, clevere Lampen oder Streaming-Sticks fürs TV.


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In Europa zählen neben Amazons Fire-TV-Sticks unter anderem Apple TV, Googles Chromecast und Nvidias Shield zu den populären Netz-TV-Zuspielern. Seit September versucht ein weiteres Schwergewicht der Branche, sich bei uns zu etablieren: das US-Unternehmen Roku. Genau wie Amazon und Google lockt Roku mit günstigen Preisen und einem recht großen App-Angebot.

Die für einen Streamingstick verfügbare Auswahl an TV-Apps sei für die Kaufentscheidung maßgeblich, sagt Chris Heinonen vom »New York Times«-Testmagazin »Wirecutter«: »Das Wichtigste ist, dass die Käufer darauf achten, dass ihr Gerät den Streamingdienst unterstützt, den sie brauchen.«

Die Streamingboxen von Amazon, Apple, Google, Roku und Nvidia haben in diesem Punkt kein Problem. Zur App-Grundversorgung gehören Netflix, Amazon Prime Video und Apple TV+ sowie Disney+ mit seinen »Star Wars«– und Marvel-Filmen. Außerdem die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender. Sportfans kommen in Deutschland nicht um den auf Sportveranstaltungen spezialisierten Streamingdienst Dazn herum. Das Unternehmen teilt sich die Live-Lizenzen für Bundesligafußball mit dem Bezahlkanal Sky.

So klappt der Einstieg

Um einen TV-Stick oder eine Streamingbox nutzen zu können, muss der Fernseher lediglich einen freien HDMI-Anschluss haben. An den wird das Gerät per Kabel angeschlossen oder direkt dort eingesteckt und per Kabel mit Strom versorgt. Die meisten TV-Geräte erkennen automatisch, dass ein neues Gerät angestöpselt wurde, und schalten darauf um. Klappt das nicht, muss man, meist über die Quellenauswahl auf der Fernbedienung des Fernsehers, auf den jeweiligen HDMI-Anschluss umschalten.

Nervig kann die Anmeldung bei Streamingdiensten werden, wenn man seine Zugangsdaten mittels Fernbedienung auf einer auf dem Bildschirm eingeblendeten Tastatur eingeben muss. Zum Glück ist das immer seltener nötig. Auf manchen Geräten, etwa dem Apple TV, kann man Nutzererkennung und Passwort auf dem Smartphone eingeben oder die Zugangsdaten per Spracherkennung diktieren. Andere Systeme stellen die Verbindung zwischen Nutzerkonto und TV-Stick her, indem man auf einer Website einen Zahlencode eingibt, der auf dem Fernseher angezeigt wird.

Was Fernseher können – und was nicht

Doch warum sollte man sich eine Streamingbox anschaffen, wenn die Apps der Streamingdienste auf Smart-TVs auch direkt auf dem Fernseher installiert werden können? Philips, Sony und TCL etwa statten ihre TV-Geräte ab Werk mit Googles Android-TV aus. Im Grunde haben sie damit einen Chromecast-Stick eingebaut. Nutzen die Hersteller hingegen ein eigenes Betriebssystem für ihre Fernseher, sieht das anders aus. Bei den Geräten von LG und Vizio könne es vorkommen, »dass es für einen neuen Dienst nicht gleich eine App gibt«, sagt Experte Heinonen. So habe es in den USA sehr lange gedauert, bis die App des Pay-TV-Senders HBO endlich für Geräte dieser Hersteller verfügbar wurde. Manche weniger populäre Streamingdienste würden für bestimmte TV-Modelle nie angepasst, so Heinonen. Fehlt ausgerechnet der Dienst, den man unbedingt sehen will, bleibt nur der Griff zu Streamingstick oder -box.

Das gelte oft auch für ältere vernetzte Fernseher, denn »nach ein paar Jahren kann deren Leistung ziemlich einbrechen«, so Heinonen. Die Prozessoren alter Smart-TVs seien nach IT-Maßstäben längst veraltet. Deshalb kämen die alten Chips bei modernen Streaming-Angeboten an ihre Grenzen. Ein Stick für 30 oder 50 Euro kann dann eine günstige Alternative zum Kauf eines neuen Fernsehers sein.

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