Leak in iOS-Betaversion Neue Details zur Apple Watch durchgesickert

Homescreen der Apple Watch: Konfiguration per iPhone-App
Foto: SPIEGEL ONLINEViel weiß man bisher nicht über die Apple Watch. Als der Konzern seine Smartwatch im vergangenen September präsentierte, waren die im kalifornischen Cupertino gezeigten Exemplare nicht viel mehr als Absichtserklärungen. Auf einigen Geräten konnte man ein paar der Grundfunktionen ausprobieren, auf den meisten jedoch lief nur eine Demoversion in Endlosschleife. Viel wurde nicht darüber verraten, wie die Uhr tatsächlich bedient werden soll, wie sie mit Smartphones zusammenarbeiten wird.
Das änderte sich ein klein wenig, als der Konzern am Montag eine neue Vorabversion vom Betriebssystem iOS 8.2 an registrierte Softwareentwickler verteilte. Zum ersten Mal waren darin Hinweise auf die Apple Watch zu finden. So wurde in den Bluetooth-Einstellungen ein eigener Bereich zur Kopplung mit der Apple-Uhr gesichtet. Auch ein Hinweis auf eine "Apple Watch-App" sei dort zu lesen.
Nun ist es dem Apple-Blog "9to5Mac" gelungen, einen intensiven Blick auf eine App zu werfen, die konzernintern angeblich als "Apple Watch Begleiter-App" bezeichnet wird. Also genau jene App, die künftig wahrscheinlich unter der Bezeichnung Apple Watch auf iPhones erscheinen wird. Zu erwarten ist, dass sie zusammen mit iOS 8.2 veröffentlicht wird, sobald Apples Smartwatch auf den Markt kommt.

Sehr ausführlich und mit vielen Screenshots bebildert geht das Blog auf die Funktionen der neuen App ein. Die erste Erkenntnis: Um eine Apple Watch verwenden zu können, braucht man ein iPhone. Alles andere wäre auch verwunderlich gewesen. Schließlich gilt auch für Android-Wear-Smartwatches, dass sie nur in Kombination mit einem Android-Handy nutzbar sind.
Die Apple-Watch-App wird für die erstmalige Konfiguration, aber auch darüber hinaus benötigt, um grundlegende Verhaltensweisen der Uhr und weitere Funktionen zu aktivieren oder abzuschalten. So lässt sich beispielsweise auswählen, welche zwölf Kontakte auf dem "Freunde"-Bildschirm der Uhr erscheinen und wie App-Symbole auf dem Display angeordnet werden sollen.
Neue Nachrichten leuchten rot
Auch die Fitnessfunktionen der Uhr werden von der App aus gesteuert. Etwa indem man einstellt, in welchen Abständen die Apple Watch anzeigen soll, wie weit man mit seinem täglichen Bewegungspensum gekommen ist, ob man eine neue Bestleistung erreicht hat oder ob man lieber mal wieder aufstehen sollte, weil man schon zu lange am Schreibtisch oder auf dem Sofa gesessen hat.
Vor allem aber lässt sich regeln, wie die Uhr mit Nachrichten umgeht. Also etwa, ob sie alle neuen Nachrichten anzeigen soll oder nur jene von wichtigen Kontakten. Auf neu eingetroffene E-Mails macht die Smartwatch mit einem leuchtenden roten Punkt aufmerksam, wenn man es so will. Mit einem bis zu vier Buchstaben langen Monogramm, das im Ruhezustand auf dem Display erscheint, kann man der Uhr einen persönlichen Touch geben.
Zahlencode für Bezahlfunktion
Weil Apple auf seiner Smartwatch keine virtuelle Tastatur anbieten will, ist man zur Texteingabe ganz auf Sprache angewiesen. Hier hat man die Wahl, neue Nachrichten entweder als Audiodatei zu versenden oder den gesprochenen in geschriebenen Text umwandeln zu lassen. Noch einfacher kann man es sich machen, wenn man in der App mehrere Standardantworten definiert, die sich auf der Uhr über Codeworte abrufen lassen.
Zudem muss man in der App einen vierstelligen Entsperrcode einstellen, den man eintippen muss, will man die Uhr zum Bezahlen per Apple Pay verwenden. Ansonsten lässt sich die Apple Watch auch so einstellen, dass sie entsperrt wird, wenn das mit ihr gekoppelte iPhone in der Nähe ist und man sie am Arm trägt.
Eingebauter Musikspeicher
Noch mehr darüber, was sich aus der Apple Watch App über Apples Smartwatch ablesen lässt, gibt es bei "9to5mac" zu lesen. Manches bleibt aber trotzdem unklar. So gibt es einen Hinweis, dass die Uhr einen eigenen Speicher, wohl für Apps und Musik, haben wird. Wie groß der ist, ist aber unbekannt. Möglich auch, dass es die Apple Watch in unterschiedlichen Speicherausstattungen geben wird.
Vieles von dem, was die App bisher erahnen lässt, erinnert an die Funktionsweise von Android-Smartwatches. Manches geht allerdings deutlich über deren Funktionsumfang hinaus. Als gegeben und endgültig sollte man allerdings nicht ansehen, was die Apple-Blogger veröffentlicht haben. Offiziell sind deren Angaben nicht und schon gar nicht von Apple bestätigt.
Und schließlich hat der Konzern noch reichlich Zeit, seine Uhr zu verbessern und zu optimieren. Irgendwann Anfang 2015 soll sie auf den Markt kommen. Übersetzt heißt das: frühestens Mitte März. Denn vorher findet in Barcelona die Handymesse Mobile World Congress statt, die Apple sicher abwarten wird.